Quantcast
Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4484

Mit Augenmaß nutzen

$
0
0
Energiewende II: Landrat wehrt sich gegen Vorwürfe

VON MANUEL KUGLER
Landrat Reinhardt Glauber ist Vorsitzender der Elektragenossenschaft Pinzberg, die Windräder bauen will, und gleichzeitig Mitglied im Regionalen Planungsverband Oberfranken West, der federführend bei der Ausweisung von Wind-Vorrangflächen ist.
Ein Interessenkonflikt, kommentierte ein Pinzberger per Leserbrief. Nun wehrt sich Glauber gegen den Vorwurf. Auch der Arbeitskreis "Bau verträglicher Windkraftanlagen" meldet sich zu Wort.
PINZBERG/POXDORF/EFFELTRICH - "Ich war am Beschluss zur Energiewende in Bayern nicht beteiligt, aber ich will meinen Anteil dazu beitragen. Wer im Landtag für diese Energiewende stimmt und im Landkreis gegen die Windkraftnutzung zu Felde zieht, ist, wenn er nicht Alternativen dazu aufzeigt, nicht sehr überzeugend in seinem Handeln", schreibt Glauber in seiner Antwort auf den Leserbrief. "Wenn wir schon Vorranggebiete für Windkraftanlagen haben, dann müssen wir vor Ort das Heft des Handelns in die Hand nehmen." Es sei von Vorteil, dass es mit den örtlichen Stromversorgungs-Genossenschaften in Effeltrich und Pinzberg zwei Akteure gebe, die in Zusammenarbeit mit der Naturstrom AG in Forchheim das "Gebiet mit Augenmaß entwickeln" wollten. Ziel sei es, Stromkunden mit regenerativer Energie zu versorgen und die Bürger aus der Region auch am wirtschaftlichen Erfolg zu beteiligen. Wichtige Partner in diesem Prozess seien die Grundstücksbesitzer.

Wildwuchs verhindern
Würde der Planungsverband - als größere Einheit der Kommunen - nicht handeln und Vorranggebiete festlegen, um dort - und nur dort - Windräder zu konzentrieren, "dann hätten wir uns auf gemeindlicher Ebene und auf Landkreisebene möglicherweise mit einem Wildwuchs auseinander zu setzen". Zudem habe er im Planungsverband für das Gebiet bei Pinzberg eine Reduzierung um die Waldflächen erreichen können.
Der Protest gegen Windkraft sei legitim "und wird von mir sehr ernst genommen", betont Glauber. Er habe Ende April mit Pinzbergs Bürgermeister Reinhard Seeber ein Gespräch mit einem Vertreter der Windkraft-Gegner geführt, auch sei sein Vorschlag einer Bürgerversammlung für die Gemeinden Pinzberg, Effeltrich und Poxdorf angenommen worden.

Arbeitskreis äußert sich
An der pauschalen Ablehnung der Wind-Vorrangflächen wird auch von Seiten des Arbeitskreises "Bau verträglicher Windkraftanlagen im Landkreis Forchheim" Kritik laut. "Wenn man die Energiewende ernst nimmt, muss man auch vor Ort was tun", sagt Sprecher Christoph Wurmthaler, der sich am Sankt-Florians-Prinzip à la "Nur nicht bei uns" stört.
Zu leichtfertig hätten Regierung und Planungsausschuss die Vorrangflächen Ebersbach-West und Kasberg- Nord gestrichen. Letzteres Gebiet war mit dem Argument verworfen worden, es liege zu nahe an der seismischen Messstation Haidhof. Vielleicht wäre es möglich gewesen, die Messstation an einen anderen Ort zu versetzen, sagt Wurmthaler. Zu leichtfertig habe man sich - vielleicht auch im Hinblick auf die Kommunalwahlen - den Protesten gebeugt.
ⓘ Die Bürgerversammlung für Pinzberg, Effeltrich und Poxdorf zur Windkraft ist am Mittwoch, 12.
Juni, geplant. Details werden noch bekannt gegeben.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 4484