Das Nürnberger Tor, das Erleinhofer Tor und das Forchheimer Tor sind die neuralgischen Stellen an der Staatsstraße 2243 durch Neunkirchen. Längst passen hier keine Brummis mehr durch; sie sind zu groß geworden. "Deshalb haben wir seit den 90er-Jahren das Provisorium, dass der Schwerlastverkehr um den Ortskern herum durch die Friedhofstraße geleitet wird", erklärt Helmut Forster, der sich daran erinnert, dass bereits vor 50 Jahren vom damaligen Gemeinderat eine Umgehung für drigend erforderlich gehalten wurde.
"Die äußeren Voraussetzungen sind da. Die Trasse für die Westumgehung ist im Flächennutzungsplan festgeschrieben, doch es fehlt das Geld für die Realisierung", bedauert Gemeinderat Martin Walz. Deshalb sieht er die einzige Chance, das Verfahren zu beschleunigen darin, die Gutachten für das Planfeststellungsverfahren vorzufinanzieren. 110 000 Euro hat der Gemeinderat dafür locker gemacht.
"Gut investiertes Geld" findet der Sprecher der Initiative Pro Westumgehung, Mario Hemmerlein. "Wenn dieses Verfahren abgeschlossen ist und die Baugenehmigung vorliegt, kann es sofort losgehen. "Das bringt uns einen riesigen zeitlichen Vorteil", betont Hemmerlein. "Und es bringt für beide Seiten Planungssicherheit", unterstreicht Martin Walz. Wir verschwenden keine Zeit und der Freistaat sieht, wie wichtig der Gemeinde Neunkirchen am Brand die Umgehungsstraße ist.
Selbst wenn es im Zuge des Verfahrens Probleme geben würde, weil ein Biotop nicht angetastet werden darf, haben wir genügend Zeit, nach Alternativen zu suchen", erklärt Mario Hemmerlein.
Reinhard Mehl, Anwohner der Friedhofstraße , verbindet mit der Unterstützung der Initiative "Pro Westumgehung" die Hoffnung, dass der Bau der Westumgehung vorgezogen wird. "Wenn nachts die Brummis an meinem Schlafzimmer vorbeirumpeln, schrecke ich aus dem Schlaf. Mein dreijähriger Sohn auch", verdeutlicht Mehl die unzumutbare Situation. "Ich sehe zur Übernahme der Planungskosten keine Alternative", so Mehl. "Wenn wir nichts tun, ändert sich am Status quo die nächsten zehn Jahre nichts. Und ich möchte etwas tun, damit sich was ändert."
"Eine abgeschlossene Bauleitplanung hat Vorteile für alle Bürger", unterstreicht Mario Hemmerlein. Dann wissen wir auch , wie wir die Friedhofstraße sanieren müssen. Es ist nämlich ein Unterschied, ob wir sie für den Schwerlastverkehr ertüchtigen oder ob wir sie den Bedürfnissen der Anwohner entsprechend sanieren müssen" , bekräftigt Gemeinderat Walz. "Wir hoffen sehr auf die Unterstützung der Bürger, denn bei der Westumgehung ist alles besser, als die Hände in den Schoß zu legen" betont Mario Hemmerlein.