Bürger-für-Bürger-Energie: Vorteile überwiegen Nachteile
Für 90 Milliarden Euro importiert Deutschland fossile Brennstoffe, pro Landkreis sind das gut 300 Millionen Euro. 250 Millionen Euro werden durch den Tourismus in der Fränkischen Schweiz eingenommen. Die Genossenschaft Bürger-für-Bürger-Energie macht nun die Rechnung auf: Die Vorteile der Energiewende, die den Ölimport langfristig überflüssig mache, würden ihre Nachteile überwiegen.
FORCHHEIM - Politischer Mittwoch im "Stadtlockal": Kurz bevor die FDP mit einem demonstrativen Schäuferla-Essen ihre Meinung zum "Veggie-Day" der Grünen kundtat (siehe nebenstehender Artikel), hatte auch die Bürger-für-Bürger-Energie in das Forchheimer Gasthaus eingeladen. Ihr Anliegen: die Argumente der Windkraft-Gegner entlarven und erklären, warum die Energiewende so wichtig ist.
"Es sind viele Glaubenskrieger unterwegs", sagt Emmerich Huber, Vorstandsmitglied der Genossenschaft. Windkraft-Gegner schürten Ängste vor Infraschall oder Lärm. Dabei gehe beides, stehe man nur 300 oder 400 Meter entfernt von der Anlage, im "Umweltrauschen" unter. "Die Beeinträchtigung ist rein subjektiv", sagt Huber. Den häufig vorgebrachten Einwand, ein Windrad zerstöre die Landschaft, kann zudem Genossenschafts-Mitglied Kurt Moes nicht verstehen: "An den Strommasten stört sich auch keiner." Das Aus für die Atomkraft, die knapper werdenden Ressourcen, der Klimawandel - das alles mache den Ausbau der Windkraft notwendig, erklärt die Genossenschaft. Ja, das sei auch mit Beeinträchtigungen verbunden, gesteht Aufsichtsratsmitglied Christoph Wurmthaler ein. Doch selbst wenn, was die Genossen anzweifeln, der Tourismus unter Windrädern leide: Der Landkreis profitiere insgesamt von der Energiewende.
Fähnchen nach dem Wind
Doch statt den Menschen genau dies vor Augen zu führen, richte die Politik ihr Fähnchen nach dem Wind, so die Genossenschaft. Auf den noch übrigen zwei Windvorrangflächen bei Pinzberg könnten 24000 Megawatt-Stunden Energie erzeugt werden - lediglich fünf Prozent des Energiebedarfs im Landkreis. Für die Bürgerfür- Bürger-Energie viel zu wenig.
Ihren Sitz hat die 90 Mitglieder starke Genossenschaft in Neunkirchen. "Wir sind aber keine Neunkirchner Genossenschaft, sondern sind auf dem Weg in den gesamten Landkreis", betont Aufsichtsratsmitglied Bernhard Birnfeld. Um weiter Fuß zu fassen, will die Bürger-für-Bürger-Energie ab September Informationsveranstaltungen in mehreren Landkreis- Gemeinden abhalten. mak
Für 90 Milliarden Euro importiert Deutschland fossile Brennstoffe, pro Landkreis sind das gut 300 Millionen Euro. 250 Millionen Euro werden durch den Tourismus in der Fränkischen Schweiz eingenommen. Die Genossenschaft Bürger-für-Bürger-Energie macht nun die Rechnung auf: Die Vorteile der Energiewende, die den Ölimport langfristig überflüssig mache, würden ihre Nachteile überwiegen.
FORCHHEIM - Politischer Mittwoch im "Stadtlockal": Kurz bevor die FDP mit einem demonstrativen Schäuferla-Essen ihre Meinung zum "Veggie-Day" der Grünen kundtat (siehe nebenstehender Artikel), hatte auch die Bürger-für-Bürger-Energie in das Forchheimer Gasthaus eingeladen. Ihr Anliegen: die Argumente der Windkraft-Gegner entlarven und erklären, warum die Energiewende so wichtig ist.
"Es sind viele Glaubenskrieger unterwegs", sagt Emmerich Huber, Vorstandsmitglied der Genossenschaft. Windkraft-Gegner schürten Ängste vor Infraschall oder Lärm. Dabei gehe beides, stehe man nur 300 oder 400 Meter entfernt von der Anlage, im "Umweltrauschen" unter. "Die Beeinträchtigung ist rein subjektiv", sagt Huber. Den häufig vorgebrachten Einwand, ein Windrad zerstöre die Landschaft, kann zudem Genossenschafts-Mitglied Kurt Moes nicht verstehen: "An den Strommasten stört sich auch keiner." Das Aus für die Atomkraft, die knapper werdenden Ressourcen, der Klimawandel - das alles mache den Ausbau der Windkraft notwendig, erklärt die Genossenschaft. Ja, das sei auch mit Beeinträchtigungen verbunden, gesteht Aufsichtsratsmitglied Christoph Wurmthaler ein. Doch selbst wenn, was die Genossen anzweifeln, der Tourismus unter Windrädern leide: Der Landkreis profitiere insgesamt von der Energiewende.
Fähnchen nach dem Wind
Doch statt den Menschen genau dies vor Augen zu führen, richte die Politik ihr Fähnchen nach dem Wind, so die Genossenschaft. Auf den noch übrigen zwei Windvorrangflächen bei Pinzberg könnten 24000 Megawatt-Stunden Energie erzeugt werden - lediglich fünf Prozent des Energiebedarfs im Landkreis. Für die Bürgerfür- Bürger-Energie viel zu wenig.
Ihren Sitz hat die 90 Mitglieder starke Genossenschaft in Neunkirchen. "Wir sind aber keine Neunkirchner Genossenschaft, sondern sind auf dem Weg in den gesamten Landkreis", betont Aufsichtsratsmitglied Bernhard Birnfeld. Um weiter Fuß zu fassen, will die Bürger-für-Bürger-Energie ab September Informationsveranstaltungen in mehreren Landkreis- Gemeinden abhalten. mak