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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Mehr Power aus Propellern

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Windenergie Eine Energiegenossenschaft von Bürgern für Bürger will die Rotoren ankurbeln.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Andreas Oswald

Forchheim - Die "Bürger für Bürger Energiegenossenschaft" geht auf die Barrikaden: Die in Neunkirchen gegründete Gruppe von Windkraftbefürwortern rotiert angesichts der "überproportionalen Aktivitäten" derer, die die Propeller bremsen wollen.

"Politiker lassen sich von etwas Gegenwind umblasen", moniert Emmerich Huber, Vorstandsmitglied der 90-köpfigen Energiegenossenschaft, die sich für eine "Energiewende vor Ort" einsetzt. In einem Pressegespräch kritisiert auch Bernhard Birnfeld, Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender der Neunkirchner Ortsgruppe des Bundes Naturschutz (BN), dass vor allem die Lokalpolitiker bei Widerstand gegen die Rotoren ihr Fähnchen in den Wind hängen. Birnfeld gibt dem CSU-Landtagskandidaten Michael Hofmann in einem Punkt recht: und zwar, dass die Politik die Bürger bei der Energiewende nicht mitnehme, wie Hofmann kürzlich bei einer energiepolitischen Diskussion in Pinzberg bemängelt habe. Aber auch Hofmann mache nicht deutlich, dass ein Umdenken bei der Energiegewinnung notwendig sei.

Aufklärung sei wichtig, unterstreicht Genossenschaftsmitglied Kurt Moes aus Kunreuth. Statt Ängste zu schüren, müsse man Ängste nehmen - durch sachliche Informationen.

Windkraft ist risikols, aber weithin sichtbar, betonen die "Energiegenossen".Symbolbild: Michael Gründel


Risiko und Sichtbarkeit
Christoph Wurmthaler aus Effeltrich, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft, macht kein Hehl daraus, dass Windräder das Landschaftsbild beeinflussen. Aber man müsse dies in Relation zum Nutzen sehen. Während Atomkraft zwar unsichtbar aber risikobehaftet sei, sei die Energiegewinnung durch Wind jetzt überall sichtbar - aber ohne große Risiken durchführbar. Die Lärmbelästigung sei unerheblich, schon in 200 Metern Abstand kaum noch wahrnehmbar, betont Emmerich Huber. Und wenn es Damen gebe, die vom hohen Ross aus kritisieren, dass ihre Pferde durch den Schattenwurf beim Ausritt scheuten, dann gleite die Diskussion vollends ins Unsachliche und verflache in subjektiven Befindlichkeiten.

Huber sieht die Gefahr, dass eine notwendige Energiewende "durch populistische Argumente" in Frage gestellt werde. Dazu gehöre das Schlagwort von der "Verspargelung der Landschaft". Gerade dem werde durch den Regionalplan vorgebeugt, der in Vorrangflächen Windkraftanlagen konzentriere, statt sie vereinzelt in die Landschaft zu pflanzen. Von den ehemals fünf Vorrangflächen seien ohnehin nur noch Pinzberg und Effeltrich übrig geblieben. Da man aber in der Situation sei, dass die Zahl der windhöffigen Gebiete gering sei, müsse man sich überlegen, stufenweise auch in geschützte Gebiete hineinzugehen. Man müsse abwägen, wo dies vertretbar sei und wo nicht,betont Huber der erklärt: "Ich wehre mich gegen Geschmacksfragen". Wurmthaler unterstreicht: "Die Bürger müssen wachgerüttelt werden - sonst wird's nichts mit der Energiewende." Ab September wollen die "Energiegenossen" daher in Kooperation mit den Gemeinden Informationsveranstaltungen durchführen. Auftakt wird in Kunreuth sein.

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