Forchheim - Hinweise auf klösterliche Niederlassungen in Forchheim sind in alten Urkunden zu finden, auf die Karl Sitzmann in seinem Buch "Forchheims Kirchen" (1922, F.A. Streit) verweist.
"Unsere Frauen Brüder"
Im 14. Jahrhundert gab es demnach ein Frauen- und ein Männerkloster. In einem "Nonnenhaus" waren früher Pfründnerinnen und Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kleinkinderbewahranstalt untergebracht. Eine Stiftungsurkunde erwähnt "unsere Frauen Brüder". Da sich die Karmeliter von 1247 an als Bettelorden "Brüder der seligen Jungfrau Maria" nannten, gibt dies den Hinweis auf die Zugehörigkeit des Forchheimer Männerklosters. Vorübergehend war auch das Neunkirchner Augustinerkloster in der Stadt untergebracht. Die Berufung zweier Priester der Gesellschaft Jesu durch den Fürstbischof 1573 führte trotz erfolgreicher Tätigkeiten nicht zu einer dauerhaften Residenz des Ordens. Die Jesuiten wurden wieder abberufen. Sitzmann vermutet die religiöse Spaltung des 16. Jahrhunderts als Grund für die Auflassung des damaligen Klosterlebens. Während des 30-jährigen Krieges fassten dann die Franziskaner Fuß in der alten Königsstadt (siehe oben). Mit der Säkularisation 1802 war das Kloster St. Anton zum Aussterben verurteilt, die endgültige Aufhebung durch königliche Verfügung erfolgte 1830.
Mit Ende des ersten Weltkrieges 1918 kaufte der Redemptoristenorden das Klostergebäude, um ein Jahr später eine Missionsniederlassung zu begründen. In der Zeit der Nationalsozialisten drohte ein abruptes Ende, doch nach Kriegsende zog ein aufblühendes Leben ein, sogar ein Seminar für Ordenszöglinge wurde eingerichtet.
1980 hielten sogar Ordensschwestern Einzug. Sechs Missionsdominikanerinnen haben sich in Haus, Küche, Garten, an der Pforte und in der Kirche nützlich gemacht. "Sie haben im Haus und nach außen eine gute Atmosphäre geschaffen" sagte der Provinzial aus München bei ihrer Verabschiedung 1996, als die Schwestern aus Altersgründen in ihr Provinzhaus zurückkehrten.
Die Auflösung des Klosters St. Anton zum 1. Oktober 2013 ist als Ende eines schleichenden Prozesses zu sehen, nämlich des Mangels an Priestern und Klosternachwuchses in einer zunehmend säkularisierten Welt.
Schwestern sagen "Pfüa Gott"
Ordensleben in Forchheim ging aber über das Kloster hinaus. Ab 1854 wirkten die "Armen Schulschwestern von unserer lieben Frau" als Lehrerinnen an der katholischen Mädchenschule. Im Krankenhaus übernahmen ab 1872 die Mallersdorfer Schwestern unter Leitung einer Oberin Aufgaben der Krankenpflege, ebenso waren Schwestern dieses Ordens in der Altenpflege im Katharinenspital und als ambulante Schwestern in der Wallstraße tätig. Auch diese Orden haben sich längst zurückgezogen. Endgültig Forchheim verlassen haben Ordensschwestern im Jahre 2003. "Arme Schulschwestern" waren bis dahin für den Diözesanverband der Caritas im Elisabethenheim tätig.
Zur Zeit gibt es nur noch zwei Patres, die weltzugewandt Ordensprinzipien hochhalten und leben: Pater Josef Brandl und Pater Michael Stutzig von den Salesianern. Als Seelsorger betreuen sie die Pfarreien Don Bosco, St. Anna und Johannes der Täufer Reuth. miwu