Kult Michael Kohlmann aus Rosenbach fährt seit Sonntag Eicher. Da hat er einen der legendären Bulldogs gewonnen. Jetzt gehört Kohlmann zur bundesweiten Familie der Eicherfreunde. Ein Treffen führte 5000 von ihnen nach Affalterthal.
VON UNSEREM MITARBEITER Reinhard Löwisch
Affalterthal - Ähnlich mit Superlativen gespickt wie der Marathon mit seinen Streckenrekorden am autofreien Sonntag war das fünfte Eichertreffen innerhalb zehn Jahren in Affalterthal am selben Tag: So viele Eicher-Bulldogs gab es noch nie, so viele Zuschauer auch noch nicht und so viele Spenden schon gleich gar nicht.
Es muss an der Spendenaktion gelegen haben, mutmaßen die Veranstalter, die Eicherfreunde Affalterthal aus den vier Ortsvereinen, dass die Veranstaltung viel besser lief als erwartet. 190 der blauen Kult-Traktoren standen auf der Dorfwiese, normal sind es rund 120. Etwa 5000 Menschen tummelten sich dazwischen zum Fachsimpeln und Schauen, letztes Jahr waren es rund 2000.
Und die Besucher kauften an den zwei Veranstaltungstagen rund 10 000 Lose. Als der Traktor verlost und alles vorbei war, blieben 16 000 Euro, die noch am gleichen Tag als Spende an die Krebsstation der Kinderklinik in Erlangen gingen.
Dazu beigetragen hat vor allem die Solidarität der Eicher- freunde, die sich fast wie eine bundesweite Familie verstehen, die sich ab und zu bei den diversen Treffen begegnen und sich gegenseitig besuchen. Dazu gehören auch die Eicherfreunde aus Wassenberg an der niederländischen Grenze, die 520 Kilometer mit einem 30 Jahre alten Eicher-Lkw in die Fränkische gefahren waren, auf dessen Ladefläche sie auch noch einen noch älteren, frischrestaurierten Eichertraktor mitbrachten.
Johannes Linden, Vorsitzender des gleichnamigen Eichervereins und seine Schatzmeisterin Irmtraud Schmidt hatten sich hier mit Toni Glasl (75), einem ehemaligen Kundendienstmonteur der Firma Eicher, verabredet. Glasl hatte auch gleich Egon Eicher, Sohn des Firmengründers Josef Eicher, mitgebracht. Eicher Junior hatte wiederum einen indischen Eichertraktor, Baujahr 2011, auf dem Anhänger dabei. So läuft das bei den Eicherfreunden und deshalb kennt da fast jeder jeden.
Egon Eicher, ein gelernter Maschinenbauingenieur, kam erst 2001 mit der Wahl zum Vorsitzenden des Eichervereins Forstern zurück zu den Wurzeln des Familienbetriebs. Er hilft nun mit, den "Nachlass" der 1993 pleitegegangenen Firma zu erhalten und zu pflegen.
Die indischen Eicher, so war von ihm zu erfahren, gibt es nur, weil die indische Regierung Anfang der 60er Jahre den Import der bayerischen Traktoren verboten hatte.
Deshalb fingen die Vertriebsfirmen in Asien an den Eicher selber zu bauen. Heute werden pro Jahr 40 000 Indien-Eicher hergestellt. Sie haben aber in Deutschland keine allgemeine Betriebserlaubnis und dürfen deshalb hier nur mit einem Fünf-Tage-Kennzeichen fahren.
Die Eicherverlosung, die nach der Dorfrundfahrt im Festzelt stattfand, verlief fast wie ein Krimi. Da der Platz nicht für alle reichte, waren die Seitenwände des Zeltes offen und draußen standen mehr als drinnen saßen. Dieter Porisch und Stefan Förtsch stellten die Preise kurz vor und dann durften die Zwillinge Larissa und Vanessa Porisch unter Aufsicht von Altbürgermeister Christian Meier nach und nach die Lose ziehen. Bei der Ermittlung der drei Hauptgewinne war es mucksmäuschenstill im Zelt.
Platz drei, einen Eicher-Tretbulldog gewann der sechsjährige Ben Otto aus Forchheim, dessen Opa Ulrich Ummelmann das Los für ihn gekauft hatte. Den zweiten Preis, einen fast neuen Zweischar-Eicherpflug bekam Benedikt Söhnlein aus Schönfeld bei Hollfeld. Sein Kommentar dazu: "Vor zehn Joor hob ich mein alten Pflug für 50 Euro verkaaft, jetzt hob i an neuer". Worauf Stefan Förtsch antwortete: "Wos gut wor, kummt widder."
Den ersten Preis, einen Eicher EKL 15, Baujahr 1956 voll funktionsfähig und Tüv-zugelassen im Wert von rund 5000 Euro gewann Michael Kohlmann aus Rosenbach bei Neunkirchen am Brand. "Mir ham vill Bulldog am Hof, obber an Eicher noch net", lautete sein Kommentar. Und schon hat die Eicher-Familie ein Mitglied mehr.
Neben der Eicherverlosung und der Dorfrundfahrt gab es noch viele weitere Angebote rund ums das Thema Eicher: Feldvorführungen beispielsweise, bei der ein "großer" Eicher der Dreier-Serie im Pflugwettstreit stand mit drei kleinen Einzylinder-Eicher, die mit einer Abschleppstange verbunden, gemeinsam einen Vier-Schaar-Pflug hinter sich herzogen. Natürlich gewann der Große trotzdem.
VON UNSEREM MITARBEITER Reinhard Löwisch
Affalterthal - Ähnlich mit Superlativen gespickt wie der Marathon mit seinen Streckenrekorden am autofreien Sonntag war das fünfte Eichertreffen innerhalb zehn Jahren in Affalterthal am selben Tag: So viele Eicher-Bulldogs gab es noch nie, so viele Zuschauer auch noch nicht und so viele Spenden schon gleich gar nicht.
Es muss an der Spendenaktion gelegen haben, mutmaßen die Veranstalter, die Eicherfreunde Affalterthal aus den vier Ortsvereinen, dass die Veranstaltung viel besser lief als erwartet. 190 der blauen Kult-Traktoren standen auf der Dorfwiese, normal sind es rund 120. Etwa 5000 Menschen tummelten sich dazwischen zum Fachsimpeln und Schauen, letztes Jahr waren es rund 2000.
Und die Besucher kauften an den zwei Veranstaltungstagen rund 10 000 Lose. Als der Traktor verlost und alles vorbei war, blieben 16 000 Euro, die noch am gleichen Tag als Spende an die Krebsstation der Kinderklinik in Erlangen gingen.
Dazu beigetragen hat vor allem die Solidarität der Eicher- freunde, die sich fast wie eine bundesweite Familie verstehen, die sich ab und zu bei den diversen Treffen begegnen und sich gegenseitig besuchen. Dazu gehören auch die Eicherfreunde aus Wassenberg an der niederländischen Grenze, die 520 Kilometer mit einem 30 Jahre alten Eicher-Lkw in die Fränkische gefahren waren, auf dessen Ladefläche sie auch noch einen noch älteren, frischrestaurierten Eichertraktor mitbrachten.
Johannes Linden, Vorsitzender des gleichnamigen Eichervereins und seine Schatzmeisterin Irmtraud Schmidt hatten sich hier mit Toni Glasl (75), einem ehemaligen Kundendienstmonteur der Firma Eicher, verabredet. Glasl hatte auch gleich Egon Eicher, Sohn des Firmengründers Josef Eicher, mitgebracht. Eicher Junior hatte wiederum einen indischen Eichertraktor, Baujahr 2011, auf dem Anhänger dabei. So läuft das bei den Eicherfreunden und deshalb kennt da fast jeder jeden.
Egon Eicher, ein gelernter Maschinenbauingenieur, kam erst 2001 mit der Wahl zum Vorsitzenden des Eichervereins Forstern zurück zu den Wurzeln des Familienbetriebs. Er hilft nun mit, den "Nachlass" der 1993 pleitegegangenen Firma zu erhalten und zu pflegen.
Die indischen Eicher, so war von ihm zu erfahren, gibt es nur, weil die indische Regierung Anfang der 60er Jahre den Import der bayerischen Traktoren verboten hatte.
Deshalb fingen die Vertriebsfirmen in Asien an den Eicher selber zu bauen. Heute werden pro Jahr 40 000 Indien-Eicher hergestellt. Sie haben aber in Deutschland keine allgemeine Betriebserlaubnis und dürfen deshalb hier nur mit einem Fünf-Tage-Kennzeichen fahren.
Die Eicherverlosung, die nach der Dorfrundfahrt im Festzelt stattfand, verlief fast wie ein Krimi. Da der Platz nicht für alle reichte, waren die Seitenwände des Zeltes offen und draußen standen mehr als drinnen saßen. Dieter Porisch und Stefan Förtsch stellten die Preise kurz vor und dann durften die Zwillinge Larissa und Vanessa Porisch unter Aufsicht von Altbürgermeister Christian Meier nach und nach die Lose ziehen. Bei der Ermittlung der drei Hauptgewinne war es mucksmäuschenstill im Zelt.
Platz drei, einen Eicher-Tretbulldog gewann der sechsjährige Ben Otto aus Forchheim, dessen Opa Ulrich Ummelmann das Los für ihn gekauft hatte. Den zweiten Preis, einen fast neuen Zweischar-Eicherpflug bekam Benedikt Söhnlein aus Schönfeld bei Hollfeld. Sein Kommentar dazu: "Vor zehn Joor hob ich mein alten Pflug für 50 Euro verkaaft, jetzt hob i an neuer". Worauf Stefan Förtsch antwortete: "Wos gut wor, kummt widder."
Den ersten Preis, einen Eicher EKL 15, Baujahr 1956 voll funktionsfähig und Tüv-zugelassen im Wert von rund 5000 Euro gewann Michael Kohlmann aus Rosenbach bei Neunkirchen am Brand. "Mir ham vill Bulldog am Hof, obber an Eicher noch net", lautete sein Kommentar. Und schon hat die Eicher-Familie ein Mitglied mehr.
Neben der Eicherverlosung und der Dorfrundfahrt gab es noch viele weitere Angebote rund ums das Thema Eicher: Feldvorführungen beispielsweise, bei der ein "großer" Eicher der Dreier-Serie im Pflugwettstreit stand mit drei kleinen Einzylinder-Eicher, die mit einer Abschleppstange verbunden, gemeinsam einen Vier-Schaar-Pflug hinter sich herzogen. Natürlich gewann der Große trotzdem.