Landschaften von Felix Müller bis Ende September im Museum Neunkirchen
NEUNKIR$CHEN - Noch bis zum 29. September ist sie im Felix-Müller-Museum in Neunkirchen zu sehen, die Bilderschau "Fränkische Kulturlandschaft": Fachwerkhäuser, Landschaften und Blumenstilleben von Felix Müller (1904-1997).
Seine Berufsausbildung war die eines Bildhauers, aber schon früh wurde er auch zum meisterlichen Maler: zum Portraitmaler, zum Maler fränkischer Landschaften.
Felix Müller hat die Landschaft seiner Heimat geliebt, hat sie portraitiert, ihr in seinen Bildern ein Gesicht, seine Sicht gegeben. Und schaut man seine Landschaften an, die Getreidefelder und die darüber ziehenden Wolken, die Fachwerkhäuser, dann wird man sich der Schönheit der heimischen Kulturlandschaft bewusst, weil er die Essenz aus dem jeweiligen Zustand und Thema herausholt.
Traurig war er darüber, dass das, was er in den 1920er, 1930er und selbst noch in den 1970er Jahren zeichnend und malend vorfand, nicht mehr existiert: abgerissen, umgebaut, verbrannt. Einem Freund schreibt er 1991: "Nichts mehr ist da. Mich graut es, heute die Bauten zu schauen, weiß getünchte Kuben, wo sind die Linien? die Dachfirste? wo die Farben Kobaltblau, Grün, das rote Fachwerk? All dies habe ich damals mit unendlicher Liebe gestaltet. Jedes Bild ein Fest! Wo sind sie alle?" Eine Auswahl der Bilder ist derzeit im Felix-Müller-Museum zu sehen: Bleistiftskizzen, Aquarelle und Ölgemälde aus den 1920er und 1930er Jahren; er lebte damals in dem Dörfchen Laubendorf bei Langenzenn.
Es sind Landschaftsbilder, die in der Tradition der Expressionisten stehen, alle von stärkster Expression und Farbe. Gern hat er im Sommer draußen in der Flur skizziert und gemalt; einem Freund schreibt er 1979: "Der August ist mir immer der liebste Monat, [ ]weil draußen die Felder in vollem Gold dastehen, eine Zeit, auf die ich das ganze Jahr warte und mich darauf freue. Früher, da stand ich mitten in der Gluthitze in den Äckern, Feldern, malte Kornmandeln, die Weizen-, Haberfelder. Vor dem Kriege in Laubendorf, mutterseelenallein war ich da draußen, den weiten Himmel über mir u Pan, die Gottheit, in u neben mir." In den 1970er Jahren entstand eine Serie von Pastell-Ölkreidezeichnungen. Motive hierzu fand er in der nächsten Nähe von Neunkirchen und in der Fränkischen Schweiz. Er hat schnell gearbeitet: durchaus drei Blätter entstanden an einem Tag. Hier dominiert eine starke Leuchtkraft und Farbigkeit. Dazu sagt Felix Müller: Die starke Farbigkeit in meinen Bildern, das ist ein Erbteil meiner Mutter selig. Deren Vorfahren waren Hinterglasmaler im Bayerischen Wald. Nun ist zwar der August vorbei, der Sommer geht zur Neige, das Museum aber zeigt noch seine Sommerbilder. Und sanft lässt Felix Müller das Jahr im Oktober 1993 in einem Brief an einen Freund ausklingen: Oktobersonne, die soll uns nochmals wärmen, oder Freude machen mit den Farben. Der Himmel war heute von solcher Schönheit, ein wunderbares Blau, ein leises Veronesergrün zog darüber, das gibt es nur im Herbst! Da kann man dann schon wieder wenn es sein muß, ein bißchen Grau verkraften, nur darf man nicht die Erinnerung an's Schöne vergessen." P. LICHTENBERGER
ⓘ Felix- Müller-Museum geöffnet sonntags von 15 bis 17 Uhr , und für Gruppen nach Vereinbarung unter (0 91 34) 1837.
NEUNKIR$CHEN - Noch bis zum 29. September ist sie im Felix-Müller-Museum in Neunkirchen zu sehen, die Bilderschau "Fränkische Kulturlandschaft": Fachwerkhäuser, Landschaften und Blumenstilleben von Felix Müller (1904-1997).
Seine Berufsausbildung war die eines Bildhauers, aber schon früh wurde er auch zum meisterlichen Maler: zum Portraitmaler, zum Maler fränkischer Landschaften.
Felix Müller hat die Landschaft seiner Heimat geliebt, hat sie portraitiert, ihr in seinen Bildern ein Gesicht, seine Sicht gegeben. Und schaut man seine Landschaften an, die Getreidefelder und die darüber ziehenden Wolken, die Fachwerkhäuser, dann wird man sich der Schönheit der heimischen Kulturlandschaft bewusst, weil er die Essenz aus dem jeweiligen Zustand und Thema herausholt.
Traurig war er darüber, dass das, was er in den 1920er, 1930er und selbst noch in den 1970er Jahren zeichnend und malend vorfand, nicht mehr existiert: abgerissen, umgebaut, verbrannt. Einem Freund schreibt er 1991: "Nichts mehr ist da. Mich graut es, heute die Bauten zu schauen, weiß getünchte Kuben, wo sind die Linien? die Dachfirste? wo die Farben Kobaltblau, Grün, das rote Fachwerk? All dies habe ich damals mit unendlicher Liebe gestaltet. Jedes Bild ein Fest! Wo sind sie alle?" Eine Auswahl der Bilder ist derzeit im Felix-Müller-Museum zu sehen: Bleistiftskizzen, Aquarelle und Ölgemälde aus den 1920er und 1930er Jahren; er lebte damals in dem Dörfchen Laubendorf bei Langenzenn.
Es sind Landschaftsbilder, die in der Tradition der Expressionisten stehen, alle von stärkster Expression und Farbe. Gern hat er im Sommer draußen in der Flur skizziert und gemalt; einem Freund schreibt er 1979: "Der August ist mir immer der liebste Monat, [ ]weil draußen die Felder in vollem Gold dastehen, eine Zeit, auf die ich das ganze Jahr warte und mich darauf freue. Früher, da stand ich mitten in der Gluthitze in den Äckern, Feldern, malte Kornmandeln, die Weizen-, Haberfelder. Vor dem Kriege in Laubendorf, mutterseelenallein war ich da draußen, den weiten Himmel über mir u Pan, die Gottheit, in u neben mir." In den 1970er Jahren entstand eine Serie von Pastell-Ölkreidezeichnungen. Motive hierzu fand er in der nächsten Nähe von Neunkirchen und in der Fränkischen Schweiz. Er hat schnell gearbeitet: durchaus drei Blätter entstanden an einem Tag. Hier dominiert eine starke Leuchtkraft und Farbigkeit. Dazu sagt Felix Müller: Die starke Farbigkeit in meinen Bildern, das ist ein Erbteil meiner Mutter selig. Deren Vorfahren waren Hinterglasmaler im Bayerischen Wald. Nun ist zwar der August vorbei, der Sommer geht zur Neige, das Museum aber zeigt noch seine Sommerbilder. Und sanft lässt Felix Müller das Jahr im Oktober 1993 in einem Brief an einen Freund ausklingen: Oktobersonne, die soll uns nochmals wärmen, oder Freude machen mit den Farben. Der Himmel war heute von solcher Schönheit, ein wunderbares Blau, ein leises Veronesergrün zog darüber, das gibt es nur im Herbst! Da kann man dann schon wieder wenn es sein muß, ein bißchen Grau verkraften, nur darf man nicht die Erinnerung an's Schöne vergessen." P. LICHTENBERGER
ⓘ Felix- Müller-Museum geöffnet sonntags von 15 bis 17 Uhr , und für Gruppen nach Vereinbarung unter (0 91 34) 1837.