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Orgelspiel als Kraftquelle

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Dorothea Grasser: Abschied nach 39 Jahren

WALKERSBRUNN - Dorothea Grasser aus Walkersbrunn war eine Spätzünderin: Erst mit 41 Jahren hat sie das Orgelspielen gelernt. Das war 1974. Seitdem, also seit 39 Jahren, spielte sie die Orgel in der evangelischen Kirche in Walkersbrunn. Jetzt, mit 80 Jahren, wird sie verabschiedet. "Einmal muss man halt aufhören", sagt sie etwas wehmütig.
"Das Orgelspielen hat mir immer viel Freude bereitet, es hat mir Kraft und Trost in schweren Zeiten gegeben." Im Elternhaus wurde viel Musik gemacht und als junges Mädchen lernte Dorothea Harmonium spielen, die beiden Schwestern spielten Orgel. "Da hab ich immer den Blasebalg getreten." Mit 15 ging es zur Ausbildung nach Erlangen, dann musste sie wieder heim, die Mutter pflegen. Sie heiratete und zog zwei Söhne groß. Für Musik blieb da keine Zeit, doch die Liebe dazu steckte in ihr.
1974 bekniete sie der örtliche Organist Hans Drummer, dessen Finger nicht mehr so wollten, so lange, bis sie schließlich nachgab und Orgel-Unterricht nahm. Ab 1982 übernahm sie den Organistendienst in Walkersbrunn völlig. Die Sonntagsgottesdienste begleitete sie an der Steinmeyer-Orgel, sie spielte bei Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten, half in Ermreuth und ab und zu in Kunreuth aus. Eine schöne musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes ist ihr bis heute wichtig. "Choralspiel ist das tägliche Brot des Organisten", das habe ihr 1978 jemand ins Choralbuch geschrieben. "Das hab ich mir zu Herzen genommen. Dafür hab ich geübt." Neben Kirchenliedern sind Bach-Choräle und Präludien ihre Lieblingsstücke. Leute wie Regionalkantor Georg Schäffner aus Gößweinstein, die Musik studiert haben, bewundere sie sehr, erzählt sie. Sich selbst sieht sie als schlichte Organistin. "Ich hab's halt für die Gemeinde gelernt. Ich war damit zufrieden. Ich hoffe, die Gemeinde auch", sagt Dorothea Grasser. Mit 80 und nach einer Erkrankung müsse sie nun etwas langsamer tun. Jetzt spielt sie Klavier zu Hause. "Aber an der Orgel hat es mir viel besser gefallen." MARIA DÄUMLER
ⓘ Dorothea Grasser wird am Samstag, 28. September, ab 18 Uhr in der Kirche in Walkersbrunn verabschiedet.

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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