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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Sport Fußball: Brand und der seltsame Trend

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Infranken-Kick Zuhause alles verloren, auswärts jeden Gegner geschlagen: Der TSV Brand sorgt in der jungen Saison für eine kuriose Statistik. Gegen den TSV Neunkirchen sollen in der Kreisliga 2 erste Heimpunkte folgen - am besten dreifach.
Brand - Beim "InFranken-Kick" am Sonntag um 15 Uhr in der Kreisliga 2 kommt es zum Nachbarderby zweier Mannschaften aus verschiedenen Regierungsbezirken. Am Sportgelände in der Brander Fliederstraße treffen die zwei einzigen Mannschaften der Spielklasse mit dem Vereinskürzel TSV aufeinander, deren Reserveteams beim Vorspiel (13 Uhr) ebenfalls als zweit- und drittplatziertes in der A-Klasse 5 um die Tabellenführung ringen.

Obwohl nur fünf Kilometer getrennt, verläuft die Grenze zwischen Ober- und Mittelfranken mittig zwischen den beiden Märkten Eckental, zu dem der Ort Brand gehört, und Neunkirchen mit dem Zusatz "am Brand", das sich historisch auf die Brandrodung des Bachverlaufes, des Brandbachs, bezieht. Weitere Gemeinsamkeiten der beiden Kontrahenten liegen bei den bislang erreichten neun Punkten, durch die die Rivalen zur direkten Verfolgergruppe des Führungsquartetts Uttenreuth, Lauf, Rupprechtstegen und dem überraschenden Klassenneuling Gößweinstein gehören.

Neuer Kapitän an Bord
Kurios ist der Saisonverlauf bei den Gastgebern. Beim TSV Brand steht nach vier Jahren unter dem Fußballlehrer Arne Schmitt, der seinen Spielerpass dort ruhen lässt, mit Steffen Staudinger ein neuer Mann am Ruder. Der gebürtige Kleinsendelbacher hat eine probate Erklärung für die drei Heimpleiten, denen jeweils drei Auswärtssiege folgten: "In allen Spielen war mehr drinnen. Gegen Rupprechtstegen und Uttenreuth, die beide ja ganz vorne stehen, hätten wir zumindest einen Punkt holen müssen. Das waren Spiele auf Augenhöhe mit ganz kleinen Unterschieden. Gegen Hersbruck erwischten wir keinen idealen Tag, aber selbst da hätten wir etwas reißen können."

Der 28-jährige Torjäger erzielte in seinen beiden Anfangsjahren als Spielertrainer in Hetzles 33 Treffer und steht auch bei den Mittelfranken mit sechs Toren ganz vorne in der Scorerliste: "Wir sind offensiv ausgerichtet, ganz klar, und momentan mit 18 Toren das erfolgreichste Team der Liga. Unsere Abwehr steht dennoch gut, gegen die beiden Titelaspiranten verloren wir nur mit einen Treffer Unterschied."

Den 10:0-Kantersieg gegen Pommelsbrunn will Staudinger dagegen gar nicht so hoch bewerten, denn da lief alles nach einer frühen Führung wie am Schnürchen - und solche Spiele wären eben auch die Ausnahme: "Es macht sich hier zunehmend der tolle Teamgeist bemerkbar und darauf lege ich auch Wert. Der Schlüssel einer funktionierenden Mannschaft liegt meiner Ansicht nach in der gegenseitigen Wertschätzung und der Kameradschaft, die auch nach verlorenen Spielen oder nach dem Training gepflegt werden müssen." Anteil an dieser Situation habe auch Staudingers rechte Hand, Detlef Iwann, der bisweilen als Co-Trainer bei Trainingseinheiten mit aushilft, die häufig von mehr als 25 Akteuren besucht werden: "Vom Potential her wäre sogar mehr drinnen, aber wir müssen uns sicherlich auch spielerisch noch etwas finden. Schade, dass Christoph Büttner und Thomas Munker wohl beide mit Problemen am Knöchel pausieren müssen, dennoch gehen wir selbstbewusst an diese Aufgabe heran."

Zafiris vertritt Wüst
Für den beruflich verhinderten Trainer Stefan Wüst, der in seine dritte Saison bei den Gästen geht, wird Reserve-Coach Kosta Zafiris die Verantwortung an der Linie für beide Mannschaften übernehmen, berichtet Spielleiter Roland Schmitt: "Wir sind mit 4:1- und 5:1-Siegen gegen Forth und Sittenbachtal, sowie dem 1:1 gegen Aufstiegsaspirant Diepersdorf sehr gut in die Saison gestartet. Die denkbar knappe 2:3-Niederlage gegen Rupprechtstegen passierte kurz vor Schluss. Bei beiden Unentschieden gegen Hersbruck sowie zuletzt beim Spitzenreiter in Uttenreuth haben wir schlicht Punkte hergeschenkt und hätten gewinnen können, ja müssen."

Deshalb sei es auch ohne Wüst bedenkenlos möglich, mit breiter Brust beim ordentlich aus den Startlöchern gekommenen Nachbarverein Brand anzutreten - und mehr als den mitgebrachten Punkt auch wieder mitzunehmen. Der 38-jährige Deutsch-Grieche Zafiris kenne den Kader ganz genau und sei zudem ein alter Hase. Nicht nur an der Außenlinie: "Das Team hat in den Jahren unter Stefan ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl bekommen. Viele davon spielen seit den Jugendjahren zusammen und harmonieren so automatisch. Deshalb war die Rückkehr von Manuel Menges von Jahn Forchheim auch kein Problem. Es war, als wäre er gar nicht weg gewesen und er hat sich dort auch weiterentwickelt, wie man schnell sah." Außerdem seien bis auf Stefan Bock, der sich auf seiner Hochzeitsreise befindet und Fabian Sticht, nach der Schlüsselbein-Fraktur gegen Diepsersdorf, alle Mann an Bord.

Die Jugend ist Trumpf
Der 31-jährige Spielleiter sieht vor allem in der umfangreichen Nachwuchsarbeit der Brandbachkicker deren bodenständigen Stärken. Zwar gäbe es vom Verein keine Vorgaben, aber mittelfristig schiele man schon danach, wieder in die Bezirksliga zurückzukehren: "Nachwuchssorgen haben wir nahezu keine, dennoch müssen wir am Ende sehen, ob das Potential schon für Höheres reicht. Die Zeiten, in denen Vereine bedenkenlos Fremdspieler anheuerten, sind längst vorbei, obwohl das bei uns eh nie eine große Rolle spielte. Es macht sowieso mehr Freude zu sehen, wie sich die jungen Spieler entwickeln und sich dann in ihre Aufgabe in der ersten Mannschaft einarbeiten." Für Sonntag sei kein Favorit zu erkennen, aber mit einem blauen Veilchen aus der Fliederstraße wollen die TSV-ler nicht zurückkehren. tsc/mgo


Im Vorjahresduell ging Neunkirchens Stefan Bock gegen den Brander Angreifer Tim Schlagenhaufer (schwarzes Trikot) nicht zimperlich zu Werke. Am Ende siegten die Brandbachkicker gegen Brand knapp mit 1:0, allerdings in Neunkirchen. Foto: Archiv

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