Adolph Kolping feiert am Sonntag 200. Geburtstag
Adolph Kolping würde am morgigen Sonntag seinen 200. Geburtstag feiern. Seine Ideen und Leitsätze haben für Rainer Obermeier, den Vorsitzenden der Neunkirchener Kolpingfamilie, immer noch Bestand.
Herr Obermeier, was hat Adolph Kolping nach 200 Jahren noch zu sagen?
Rainer Obermeier: Für uns ist Kolping nach wie vor Leitfigur und Vorbild. Er war ein zutiefst sozialer und gläubiger Mensch. Aus seiner Arbeit wurde eines der größten Sozialwerke weltweit errichtet.
Wie reagiert denn die Kolpingfamilie auf gesellschaftliche Entwicklungen wie die Finanzkrise?
Rainer Obermeier: Wir haben beispielsweise ein eigenes Rentenmodell entwickelt. Unsere Mitglieder mischen sich aber auch bei regionalen Wahlen ein und prüfen die Kandidaten. Dabei ist uns vor allem die soziale Ausrichtung der Politiker wichtig.
Hat der allgemein sinkende Einfluss der Kirche Auswirkungen auf Ihre Arbeit?
Rainer Obermeier: Ja, das macht sich auch in den Kolpingfamilien bemerkbar. Die Leute identifizieren sich nicht mehr so gerne mit christlichen Verbänden. Bei uns ist die Tendenz, dass die mittlere Altersklasse, die Menschen zwischen 25 und 55 wegbleiben. Ich glaube aber, dass das eher an der generellen "Vereinsmüdigkeit" als an der katholischen Orientierung liegt.
JOSEPHINE WILKE
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