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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Gegner und Befürworter der Ostspange im Dialog

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Treffen in Gosberg brachte allerdings kaum Antworten auf drängende Fragen - Gemeinsam mit Abgeordneten?


GOSBERG - Das Thema Ostspange der Südumgehung Forchheims haben fünf Vertreter des Gemeinderates Pinzberg, angeführt von Bürgermeister Reinhard Seeber, mit Mitgliedern der "Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange" (Biwo) diskutiert.
Der Gemeinderat sei fast einstimmig der Meinung, man brauche eine Umgehung für Gosberg, unterstrich Seeber eingangs. Eine tägliche Verkehrsbelastung von 14500 Fahrzeugen sei nicht tragbar. Biwo-Vertreter Heinrich Kattenbeck legte sein Schreiben mit Plan vom Staatlichen Straßenbauamt vor. Demnach sei ein vierspuriger Ausbau vom jetzigen Kreisel bei Kersbach bis kurz vor Gosberg geplant. Dazu komme eine Brücke mit rund 6,50 Metern Höhe. Das alles, fortgeführt bis zur B 470, bedeute einen massiven Eingriff in die Landschaft.
Bürgermeister Seeber verwies auf ein Umweltverträglichkeitsgutachten. Wiesenthauer Flur müsste gar nicht betroffen sein. Zu beachten sei, dass die Gemeinde auch ein kleines Projekt mit 20 Prozent Eigenbeteiligung im Rahmen der Sonderbaulast nicht stemmen könne. Sowohl Tom Hrubesch (Biwo), als auch Alfons Eger (Biwo) zweifelten die Aufrichtigkeit der vom Straßenbauamt ermittelten Zahlen an und regten eine neue Zählung an. "Ich bin Freitag früh um sieben durch Gosberg gefahren, der Verkehr war lächerlich gering", sagt Eger.

Genaue Zahlen "unerheblich"
Gemeinderat Werner Greif, selbst Anlieger in der Kersbacher Straße, schüttelte den Kopf: Ob 13000 oder 15000 Fahrzeuge sei unerheblich. Fakt sei, dass der Verkehr "extrem belastend ist".
Hrubesch schlug Qualifizierung der Zählung vor, um daraus wissenschaftlich fundiert die Verkehrsplanung neu zu überdenken. Auch das sei bereits gemacht worden, wie Seeber sagte. "Mit einer Umgehung ziehen wir Verkehr an, auch aus der Dobenreuther Richtung", meinte Eger. Der Schwerlastverkehr aus Gräfenberg sei leider da, weil Neunkirchen gesperrt sei, mehr könne es aber auch nicht werden, so Seeber.
Wiederholt stellen Seeber und Greif die Frage nach einem Vorschlag der Biwo. "Es kann nicht Sache der Bürgerinitiative sein, einen Vorschlag zu machen, wie die Planung auszusehen hat. Erst muss die Planung Ostspange in der vorliegenden Form aus dem Bundesverkehrswegeplan, dann können wir reden", entgegnete Kattenbeck.
Schließlich pflichtete Kattenbeck bei, dass Gosberg eine vernünftige Umgehung benötige und regte ein Gespräch zusammen mit Kreis und Freistaat an. Das Projekt Ostspange müsse aber vorher aus dem Bundesverkehrswegeplan heraus.
Seeber zeigte sich für alle Lösungen offen. "Nur, wenn wir eine andere Lösung haben, kann man aus der großen Lösung aussteigen," betonte Seeber immer wieder. Es sei immer leichter, dem Bund eine günstigere Lösung zu verkaufen. Kattenbeck fürchtet dagegen, dass das Projekt - ist es einmal im Haushalt - nicht mehr geändert werden kann.
Oft fiel im Laufe der Begegnung der Begriff "vernünftige Lösung". "Jeder versteht unter vernünftig etwas anderes. Für mich ist vernünftig, dass die gequälten Leute an der Straße in Gosberg eine Umgehung bekommen", meinte 2. Bürgermeister Peter Andexinger. Kattenbeck schlug vor, dass sich Biwo und Gemeinderat mit den Landtagsabgeordneten zusammentun sollen, um den Bürgern von Gosberg eine gemeinsame Lösung anbieten zu können. Bund Naturschutz und Landesvogelschutz wollten zudem ein verträgliches Verkehrskonzept erarbeiten. "Ich bin gegen eine kleine Lösung, aber nicht gegen eine Ortsumgehung", sagte Kattenbeck auf Nachfrage. So kompliziert diese Antwort ist, so viele Fragen blieben in dieser Runde offen. FRANZ GALSTER

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