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Sport Einrad: Künstlerische Freiheit auf dem Rad

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Juniorinnen des TSV Neunkirchen sahnen in einem neuen Trendsport viele Titel ab


VON SCOTT JOHNSTON
Einräder kannten die meisten Menschen früher in erster Linie vom Zirkus: Vor allem die Clowns turnen bis heute eifrig darauf herum. Inzwischen ist das Einradfahren zu einer richtigen Trendsportart geworden. Eine Vorreiterrolle in der Region hat der TSV Neunkirchen übernommen.
NEUNKIRCHEN - Den entscheidenden Impuls gab Maria Heimerl. Die Musiklehrerin am Erlanger Ohm-Gymnasium begeisterte die damals achtjährige Antonia Joschko für das Einrad. Einen Sport, der den Gleichgewichtssinn, die motorischen Fähigkeiten und eine aufrechte Körperhaltung schult. Nachdem auch die Töchter von Tina Laible Gefallen daran gefunden hatten, stellte sie im Sommer 2010 zusammen mit Sandra Joschko einen Kurs für das Ferienprogramm der Neunkirchener Grundschule zusammen. Die Resonanz war so groß, dass daraus bereits im September eine Einradgruppe beim TSV hervorging.
Inzwischen machen 43 Mädchen und ein Junge mit. Sie unterteilen sich in Kinder, die noch nicht freihändig fahren und selbstständig aufsteigen können; in solche, die bereits sicher fahren, und in die Gruppe der Fortgeschrittenen. Stürze und Verletzungen ereignen sich nicht häufiger als bei vergleichbaren Sportarten, behauptet Sandra Joschko. Unsichere Anfänger schützen sich wie beim Rollschuhfahren mit Knie- und Ellenbogenschonern sowie einem Helm.

Jungs rasen, Mädels mit Grazie
Die Neunkirchener Sportlerinnen haben sich auf Freestyle spezialisiert. Daneben existieren zahlreiche weitere Formen, die vor allem Jungs ansprechen. Bei Off-Road, Mountain oder Trial Unicycling wird deutlich, dass sich auch schwieriges Gelände auf einem Rad bewältigen lässt. Es werden nicht nur Rennen auf der Straße oder im Flachland gefahren, selbst Mannschaftssportarten wie Hockey oder Basketball können auf dem Einrad ausgeübt werden.
Beim Freestyle kommt es in einer Choreografie, ähnlich wie beim Eiskunstlauf, neben dem Schwierigkeitsgrad der Übungen auch auf Ausdruckskraft und Eleganz an. Eine Figur ist das einbeinige oder das Rückwärtsfahren, wobei das Einrad weder über einen Leerlauf noch eine Rücktrittbremse verfügt. Beim "Flieger" wird der Oberkörper auf den Sattel gelegt, beim "Seat drag" sitzt die Fahrerin nicht auf dem Sattel, sondern lässt ihn nach vorne oder hinten auf den Boden fallen und radelt weiter; beim "Koosh koosh" wird das Rad rückwärts mit nur einem Bein hinter der Gabel angetrieben.
Auch springen kann man mit dem Einrad. Beim "Unispin" hüpft der Fahrer hoch, fasst das Rad am Sattel und dreht es während der Flugphase um 180, 360, 540 oder mehr Grad und landet im Idealfall wieder auf den Pedalen. Beim "E. T." wird ganz nach dem Vorbild des Kino-Klassikers um einen heimwehgeplagten Außerirdischen beim Sprung in der Luft kräftig weitergetreten. Je kreativer, desto besser. Für eigene Tricks gibt es von der Jury schon mal Extrapunkte. Zu den Choreografien gehören nicht zuletzt ausgefallene Verkleidungen. So waren die TSV-Mädels schon als Piraten, Einhörner oder Schafe unterwegs und erzählten mit ihren Vorführungen kleine Geschichten.

Platz 1in Bayern
Mit großem Erfolg: In der Paarkür bei den bayerischen Meisterschaften 2010 wurden Julina und Maxine Laible in der Altersklasse U 13 Dritter. Gemeinsam mit der Schulmannschaft des Ohm-Gymnasiums erreichte die Gruppe ebenfalls Rang 3. 2011 wurden Maxine und Julina Laibel mit einer geradelten "Sendung mit der Maus" bayerische Meisterinnen. 2012 belegte Julina in der Einzelkür Rang 5 bei der deutschen Meisterschaft. 2013 holten Antonia Joschko, Emily Abendschön, Maxine Laible und Maike Grewe weitere bayerische Titel nach Neunkirchen. Es werden nicht die letzten gewesen sein.

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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