Hochwassernachlese in Großenbuch - Neunkirchener Ortsteil aber kein Stiefkind
Großenbuch liegt an keinem reißenden Strom. Es ist der Sendelbach, der dort noch ein kleines Rinnsal und kein Fischgewässer ist. Trotzdem zappelten nach heftigen Regengüssen im Sommer Fische in der Dorfsenke, was bei der kürzlichen Bürgerversammlung zu Misstönen führte.
GROSSENBUCH - Gemeinderat Willi Schmitt, der in Ebersbach wohnt, aber aus Großenbuch stammt, witterte hinter dem Vorfall eine Art Schildbürgerstreich der Gemeinde Neunkirchen. Die Fische seien von einem Rückhaltebecken am Hang oberhalb der Schulstraße angeschwemmt worden.
Dieses Bassin wie auch das Umfeld habe die Kommune verpachtet und Fischzucht zugelassen. Die Gemeindeverwaltung wies gegenüber den Nordbayerischen Nachrichten den Vorwurf einer Zweckentfremdung des Beckens entschieden zurück. Verpachtet habe das Areal der frühere Bürgermeister, und die Erlaubnis zur Fischhaltung beinhalte keinesfalls die randvolle Füllung des Bassins.
Bei niedrigem Wasserspiegel trage der Teich durchaus zum Hochwasserschutz bei. Zudem befinde sich das eigentliche Rückhaltebecken, das auch leer sei, am Pfarrer-Merkel-Weg, betonte die geschäftsleitende Rathausbeamtin Gabriele Braun.
Andere Dinge scheinen in Großenbuch in trockenen Tüchern zu liegen: Für das neue Feuerwehrhaus mit Vereinsraum kann am Samstag, 24. November, das Richtfest gefeiert werden, und die Dacheindeckung soll ebenfalls noch heuer erfolgen. Das Haus entsteht, wie in Ebersbach, im Kooperationsverfahren.
Die Gemeinde finanziert Material und Spezialaufträge, Feuerwehr und weitere Helfer errichten den Bau und erbringen dabei Eigenleistungen im Wert von 185000 Euro. Aus dem Fördertopf für Feuerwehren gibt es 46500 Euro Zuschuss.
Spielmöglichkeiten gewünscht
Bei 465000 Euro Gesamtkosten entfallen somit, wie Bürgermeister Heinz Richter vorrechnete, 233500 Euro Kostenanteil. Ortssprecher und Gemeinderat Ottmar Schmitt versicherte, man liege im Kostenrahmen. Für das Restgrundstück empfahl er die Anlegung eines Dorfplatzes mit Spielmöglichkeiten für Kinder. Diese Forderung wurde von Mitbürgern unterstützt, zumal Großenbuch (549 Einwohner) im Jahresmittel noch Bevölkerungszuwachs durch Geburten verzeichnet. Von 2002 bis Ende 2011 kamen 58 Kinder zur Welt.
Im gleichen Zeitraum verstarben 42 Dorfbewohner. Auf dem Ortsfriedhof wird demnächst eine Urnenwand mit 32 Nischen aufgestellt; an einem Baum werden zudem auf Wunsch anonyme Bestattungen ermöglicht. Was die Großenbucher sonst noch bewegt: Auf der Bürgerversammlung klagten sie über schlechten Zustand der Straßen nach Oberlindelbach und Etlaswind und über wilde Müllablagerung am Container-Standort.
Ein markanter Platz soll 2013 übrigens durch eine Natursteinmauer befestigt und verschönert werden: der frühere Löschweiher unterhalb der Kirche, auf dem sich die Enten tummeln. HEINZ GÖPFERT