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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Boom beschert Minus

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Weniger Geld vom Staat und höherer Kreisumlage

VON HEINZ GÖPFERT
In den vergangenen drei Jahren verzeichnete der Neunkirchener Gemeindehaushalt üppige Zuwachsraten: Von 2010 bis 2013 stieg das Budget kontinuierlich von 14,8 auf 21,9 Millionen Euro, was einer Zunahme von fast 50 Prozent entspricht. In diesem Jahr erfolgt nun ein Tritt auf die Bremse, der aber die Leistungsfähigkeit der Kommune kaum beeinträchtigt.
NEUNKIRCHEN - In bislang drei Sitzungen - eine vierte zur "Feinabstimmung” folgt noch - hat der Finanzausschuss des Gemeinderats die Einnahmen und Ausgaben durchleuchtet. Nach dem Verlauf dieser Vorberatungen zeichnet sich ab, dass der von der Rathausverwaltung empfohlene Finanzrahmen übernommen werden dürfte.

Etwas kürzer getreten
Der Entwurf sieht 2014 ein Gesamtbudget von 20,8 Millionen Euro vor (2013 waren es 21,9 Millionen). Im Verwaltungshaushalt, aus dem die ständigen Gemeindeaufgaben finanziert werden, sind heuer 14,5 Millionen (Vorjahr: 13,9 Millionen) Euro vorgesehen, im Vermögensetat für Neubaumaßnahmen, Anschaffungen und Kredittilgung wurden gut 6,3 Millionen Euro eingeplant (2013 noch 8,0 Millionen).
Die Steuereinnahmen, laut Bürgermeister Heinz Richter recht vorsichtig kalkuliert, werden in diesem Jahr voraussichtlich noch steigen. Ein Zugewinn für die Kommune ist damit allerdings nicht verbunden. Schon 2012 war nämlich ein ertragreiches Jahr gewesen, und dies wirkt sich nun rückwirkend negativ auf die Einnahmen aus.
Aus den Daten vor zwei Jahren wird nämlich die Steuer- und Umlagekraft der Gemeinden errechnet, und die ist für Neunkirchen heuer hoch angesetzt. Das führt unter anderem dazu, dass die Kommune 2014 einen Betrag von 3,85 Millionen Euro - 900000 Euro mehr als im Vorjahr - an Kreisumlage abzuführen hat. Die diesjährige Einstufung als finanzkräftiger Krösus beschert der Brandbach-Gemeinde zudem wesentlich niedrigere staatliche Schlüsselzuweisungen (nur noch 225000 Euro, 625000 weniger als im Vorjahr).
Diese Zuschusskürzungen und die höheren Abgaben an den Landkreis Forchheim und an Gewerbesteuerumlage (140000 Euro Mehrabgabe) führen trotz höherer Steuereinnahmen von gut einer Million letztlich zu einem Nettoverlust von 500 000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Die wichtigsten Einnahmequellen sind der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (4,8 Millionen Euro), die Gewerbesteuer (2,2 Millionen), die Grundsteuer (810000 Euro und der Einkommensteueranteil (400 000 Euro).

Eine breite Palette
Für was gibt die Marktgemeinde ihr Geld aus? Größter Ausgabeposten beim laufenden Betrieb (Verwaltungshaushalt) sind mit 2,55 Millionen Euro die "öffentlichen Einrichtungen", zu denen Abwasserbeseitigung, der Unterhalt von Schulturnhallen und des Zehntspeichers sowie der Aufwand für den Bauhof und das Bestattungswesen zählen.
Für "Soziale Sicherung" werden 1,82 Millionen ausgegeben. Dazu gehören Kindergärten, Krippen, Horte, Jugendpflege und Seniorenangebote.
Die "Allgemeine Verwaltung" schlägt mit 1,37 Millionen Euro zu Buche, für Bau- und Wohnungswesen plus Verkehr fallen 1,03 Millionen und für den Haushaltstitel "Wirtschaftliche Unternehmen" 1,16 Millionen Euro Ausgaben an. Auf dem letztgenannten Sektor (Wasserversorgung, Miet- und Pachteinnahmen sowie Konzessionserträge für Strom und Gas) wird allerdings ein Überschuss von 300000 Euro erzielt. Für Schulunterhalt werden 626 000 Euro, für die Öffentliche Sicherheit 484 000 und für Wissenschaft und Kulturpflege 259000 Euro ausgeben. In diesen Zahlen sind die Ausgaben für das Gemeindepersonal enthalten, die sich zusammengerechnet auf gut 2,6 Millionen Euro belaufen.
Im Vermögenshausalt 2014 sind unter anderem 400000 Euro für Gebäudesanierungen und Ausrüstung der Feuerwehren, 470000 Euro für Grunderwerb und Baulanderschließung, 193000 Euro für Neuanschaffungen an Schulen und in Kultureinrichtungen, 262000 Euro für die Wasserversorgung und 673000 Euro für den Straßen- und Gehwegbau vorgesehen. Die dicksten Brocken bilden aber die Investitionen für die Abwasserbeseitigung (zwei Millionen Euro) und die Tilgung von Krediten, die Vornahme von Umschuldungsmaßnahmen und die Bildung von Rücklagen (zusammen zirka 1,2 Millionen).
Wie Gemeindekämmerer Arne Schell auf Anfrage mitteilte, sollen bis Jahresende 2014 die Schulden der Gemeinde von 4,4 auf 3,8 Millionen Euro zurückgeführt werden. Das entspricht bei einer Einwohnerzahl von 7800 einer Pro-Kopf-Verschuldung von unter 500 Euro pro Nase. Der Landesdurchschnitt 2011 von Gemeinden dieser Größenklasse lag bei 700 Euro.

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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