Internationales Blechbläser-Quintett "Classic Brass" weist den Weg zur "Royal Music" vom Barock bis zur Spätromantik
ERMREUTH - Die evangelische Pfarrkirche St. Peter und Paul im Neunkirchener Ortsteil Ermreuth bildete den glanzvollen Rahmen für ein "Royal Music" betiteltes Konzert mit dem Bläser-Ensemble "Classic Brass".
Der Name des Programms "Royal Music" war dann auch Synonym für die Werke, die der Dresdner Jürgen Gröblehner für das Gastspiel seiner 1991 gegründeten Gruppe "Classic Brass" in Ermreuth ausgesucht hatte. Das Blechbläser-Quintett bescherte den Zuhörern im vollbesetzten Gotteshaus einen wahrhaftig königlichen Musikgenuss.
Die vier brillanten Solisten Paolo Fazio (1. Trompete) aus Italien, der Hornist Aleksandar Crnojevic aus Serbien, Szabolcs Szücs mit der Posaune sowie Roland Krem mit der Tuba, beide aus Ungarn, zusammen mit ihrem sächsischen Leiter und zweiten Trompeter Jürgen Gröblehner hatten sich für diesen Abend viel vorgenommen - wollten sie doch ihrem Publikum den facettenreichen Klangreichtum von Renaissance und Barock, Wiener Klassik, Romantik und der darauf folgenden Spätromantik nahe bringen.
Das Blechbläserquintett spannte einen weiten Bogen von der Kammermusik bis hin zu symphonischen Werken mit ihrer alles umfassenden Klangvielfalt. Dabei machte sich das Ensemble eine vom französischen Romancier Victor Hugo formulierte Wahrheit zueigen, die da lautet: "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist." Für das klingende Entrée hatte sich "Classic Brass" den "Earl of Oxford March" von William Byrd (1543-1623) ausgesucht. Danach ließen die Musiker Georg Friedrich Händels (1685-1759) Suite Nr. 2 in D-Dur aus der "Wassermusik" erklingen, um dann den Bogen zu Johann Sebastian Bach (1685-1750) mit "Auf, schmetternde Töne der munteren Trompeten" und Fuge in g-Moll zu spannen. Den ersten Teil des Konzertabends ließen sie mit dem Spätromantiker Engelbert Humperdinck (1854-1921) und seiner Suite aus der Oper "Hänsel und Gretel" ausklingen.
Begeistertes Publikum
Nachdem sich das begeisterte Publikum etwas die Beine vertreten, sich eine CD gekauft oder auch nur das barocke Interieur der Kirche aus der Nähe besichtigt hatte, eröffnete der "Einzug der Königin von Saba" von Händel den zweiten Teil des Konzerts. Später entführte die "Renaissance Dances" von Tielman Susato (um 1515 bis etwa 1570) in eine königliche Soiree dieser Epoche. Und dann füllte ein weiteres Mal Georg Friedrich Händel, dieses Mal mit seinen "Grobschmied- Variationen" das Kirchenschiff.
Nach dem "Alleluja" aus der Motette "Exultate, jubilate" des Wunderknaben Wolfgang Amadé Mozart baten die fünf begnadeten Blechinstrumentalisten in Edvard Griegs (1843-1907) mystische "Halle des Bergkönigs". Zum Schluss ließen sie noch mit einer klingenden Zugabe noch einmal ihr großes Können aufblitzen.
fr
Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen