Behinderte und nicht behinderte Kinder werden im "Evangelischen Integrativen Kindergarten" gemeinsam betreut
Es begann 2002 mit einem Integrations-" Versuchsballon", vier Jahre später führte der evangelische Kindergarten Ermreuth das Zauberwort "integrativ" schon im Namen. Dieser Tage beging das Team sein "Zehnjähriges" und kann sich für die kommenden Jahre der Anerkennung und Unterstützung durch das Umfeld und auch durch "offizielle Stellen" sicher sein.
ERMREUTH - Vor einem Jahrzehnt war die integrative Gruppe, in der behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam betreut und unterrichtet wurden und werden, etwas Besonderes und wurde als "einzige derartige Einrichtung im südlichen Landkreis Forchheim" beworben. Zum Start vor zehn Jahren waren es 15 Kinder aus Neunkirchen, die besonderer Zuwendung bedurften, weil sie körperlich und/oder geistig behindert waren. Die gemeinsame Betreuung entpuppte sich schnell als tragfähiges Modell, das auch in Neunkirchens Nachbarorten auf starkes Interesse stieß.
Der ursprünglich aufgrund von Platzproblemen als "Not-Ausweichquartier" im alten Ermreuther Schulhaus gewählte Standort ist inzwischen zur be- und geliebten Dauereinrichtung geworden. "Hier haben wir die Natur praktisch vor der Tür", sagt Sonja Hammerand, damals wie heute Leiterin der integrativen "Rabengruppe", die im ersten Stock des Hauses residiert.
Die zählt aktuell 16 Kinder, von denen sechs die sogenannten Förderplätze besetzen: Ein fröhlicher Haufen quirliger Kids, bei denen man auch auf den zweiten oder dritten Blick größte Mühe hat, "behindert" und "nichtbehindert" auseinanderzuhalten - ein Beispiel gelungener Integration.
Flankiert wird das Projekt vom Fachdienst der Pädagogischen Frühförderung in Forchheim. "Fee Andres war von Anfang an als Pädagogin dabei und machte Beratung in Einzelgesprächen oder Kleingruppen, kümmerte sich um die Elternarbeit und auch um das Team", erzählt Sonja Hammerand.
Wer einen der begehrten Förderplätze im "Evangelischen Integrativen Kindergarten Ermreuth" bekommt, entscheidet der Bezirk Oberfranken - "die Hürden werden auch aus finanziellen Gründen immer höher", klagt Hammerand, die ihre "Rabengruppe" mit zwei Helferinnen betreut. Eine Ausstellung im Rathaus Neunkirchen zeichnet noch bis Anfang Dezember Kindergarten-Geschichte und -Gegenwart nach - eine kleine Erfolgsstory. hvd
Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen