Hochwassernachlese im Ortsteil Großenbuch
Der Neunkirchener Ortsteil Großenbuch liegt an keinem reißenden Strom, sondern am idyllischen Sendelbach, der dort noch ein kleines Rinnsal und kein Fischgewässer ist. Trotzdem zappelten nach heftigen Regengüssen im Juli Fische in der Dorfsenke, was bei der Bürgerversammlung vor kurzem zu Misstönen führte.
NEUNKIRCHEN - Gemeinderat Willi Schmitt, der in Ebersbach wohnt, aber aus Großenbuch stammt, witterte hinter dem Vorfall eine Art Schildbürgerstreich der Gemeinde. Die Fische seien von einem Rückhaltebecken am Hang oberhalb der Schulstraße angeschwemmt worden.
Dieses Bassin wie auch das Umfeld habe die Kommune verpachtet und dort Fischzucht zugelassen.
Die Gemeindeverwaltung wies gegenüber dieser Zeitung den Vorwurf einer Zweckentfremdung des Beckens entschieden zurück. Verpachtet habe das Areal der frühere Bürgermeister, die Erlaubnis zur Fischhaltung beinhalte keinesfalls die randvolle Füllung des Bassins.
Schutz vor Hochwasser
Bei niedrigem Wasserspiegel trüge der Teich durchaus zum Hochwasserschutz bei. Zudem befinde sich das eigentliche (weitere) Rückhaltebecken, das derzeit unbefüllt sei, am Pfarrer-Merkel-Weg, betonte die geschäftsleitende Rathausbeamtin Gabriele Braun. Wesentlichere Dinge scheinen in Großenbuch inzwischen in trockenen Tüchern zu sein: Für das neue Feuerwehrhaus mit Vereinsraum kann am 24. November Richtfest gefeiert werden, die Dacheindeckung soll ebenfalls noch heuer erfolgen.
Das Haus entsteht wie in Ebersbach im Kooperationsverfahren. Die Gemeinde Neunkirchen finanziert Material und Spezialaufträge, die Feuerwehr und weitere Helfer errichten den Bau und erbringen dabei Eigenleistungen im Wert von 185000 Euro. Aus dem Fördertopf für Feuerwehren gibt es 46500 Euro Zuschuss.
Im Kostenrahmen
Bei 465000 Euro Gesamtkosten entfallen somit, wie Bürgermeister Heinz Richter, vorrechnete, 233500 Euro Kostenanteil auf die Kommune. Ortssprecher und Gemeinderat Ottmar Schmitt versicherte, man liege im Kostenrahmen. Für das Restgrundstück empfahl er die Anlegung eines Dorfplatzes mit Spielmöglichkeiten für Kinder.
Diese Forderung wurde von Mitbürgern unterstützt, zumal Großenbuch (549 Einwohner) im Jahresmittel noch Bevölkerungszuwachs durch Geburten verzeichnet. Von 2002 bis Ende 2011 kamen 58 Kinder zur Welt. Im gleichen Zeitraum verstarben 42 Dorfbewohner. Auch zu letztgenanntem Kapitel ist noch etwas hinzuzufügen: Auf dem Ortsfriedhof wird demnächst eine Urnenwand mit 32 Nischen aufgestellt; an einem Baum werden zudem auf Wunsch sogenannte anonyme Bestattungen ermöglicht.
Was die Großenbucher, sonst noch bewegt: Auf der Bürgerversammlung klagten sie über schlechten Zustand der Straßen nach Oberlindelbach und Etlaswind und über wilde Müllablagerung am Container-Standort. Ein markanter Platz soll 2013 übrigens durch eine Natursteinmauer befestigt und verschönert werden: der frühere Löschweiher unterhalb der Kirche, auf dem sich eine Heerschar von Enten tummelt.
VON HEINZ GÖPFERT
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