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Relegation: Fans in der Region fiebern mit ihren Vereinen

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In Neunkirchen feuert Siegfried Krause den HSV an, Jonas Baier hofft derweil in Forchheim auf ein Auswärts-Unentschieden seiner Fürther

VON STEFAN BERGAUER
Heute trifft die Spielvereinigung Greuther Fürth im ersten Relegationsspiel auf den Hamburger Sportverein. Fans beider Vereine fiebern der Vorentscheidung um die Ligazugehörigkeit entgegen - mit gemischten Gefühlen.
FORCHHEIM - Siegfried Krause aus Neunkirchen hat keine Zweifel am Verbleib seiner Hamburger in der ersten Bundesliga. "Wir legen gut vor, dann reicht es im Rückspiel", sagt er. Jonas Baier aus Forchheim sieht die Zukunft seiner Spielvereinigung nicht so rosig: "Der HSV hat am Ende die Nase vorn." Beide, der 70-Jährige aus Neunkirchen und der 15-Jährige aus Forchheim, werden heute Abend (20.30 Uhr, ARD) ihrem Verein vor dem Fernsehgerät die Daumen drücken. Es geht um nicht weniger als die Zugehörigkeit zur höchsten deutschen Spielklasse in der kommenden Saison. Ein Fürth- und ein HSV-Fan aus der Region: keine Rarität, aber sicherlich auch nicht die bestimmende Größe. Traditionell gibt es im Landkreis viele Clubfans, auch den Bayern haben sich viele verschrieben.

Morlock kein Idol
"Ich habe früher selbst Mittelstürmer gespielt", erzählt Krause vom Beginn seiner Liebe zum Bundesligadino, der seine durchgehende Zugehörigkeit zum Oberhaus stolz mitzählt und der nach einer schwachen Saison fürchten muss, dass Fürth den Stecker an der seit 50 Jahren und 263 Tagen laufenden Uhr zieht. "Der Club hatte damals Morlock, aber der HSV Uwe und Dieter Seeler oder Horst Schnoor. Das waren meine Idole." Als Einjähriger kam Krause aus Pommern nach Erlangen, dann nach Uttenreuth, wo er in der damaligen A-Klasse kickte und schließlich 1965 nach Neunkirchen, wo er sich beim TSV engagiert. "Es gibt schon einige HSV-Fans auf der Welt, sie sind nur gut verteilt", sagt er. Und weil er kein Hasser ist, wie er es ausdrückt und auch nicht die Vereinsbrille trage, habe er auch nie Probleme gehabt. Auch wenn die Familie von Cluboder Fürth-Fans geprägt wird.
"Wir haben einen Pierre-Michel Lasogga und einen Kunstschützen, Hakan Calhanoglu, einen Adler im Tor", zählt er auf: Die individuelle Klasse beeindruckt auch NN­Mitarbeiter Jonas Baier. "Sie wird den Unterschied machen", sagt er - auch wenn er auf einen Sieg hofft, den er aber nicht für realistisch hält. "Wir spielen nicht um den Aufstieg weil wir es verdient haben sondern weil die anderen so schlecht waren", analysiert er. Ein Unentschieden, vielleicht sogar mit Auswärtstor - dann könnte doch etwas gehen. Wenn die Fans im Rückspiel am Sonntag in Fürth die Mannschaft tragen.

"Keine Wachablösung"
Überhaupt sieht er die Zukunft des Vereins nicht allzu rosig. Sollte Fürth doch aufsteigen, prophezeit er anschließend den direkten Abstieg. Auch von einer Wachablösung im fränkischen Fußball mit dem Club in der 2. und Fürth in der 1. Liga könne keine Rede sein. "Der FCN hat ganz andere Strukturen, viel mehr Möglichkeiten." Obwohl sich auch die Fanbasis und die Strukturen der Spielvereinigung seit dem Abstieg 2013 verbessert haben: "Der direkte Wiederaufstieg des Clubs ist wahrscheinlicher als der Klassenerhalt Fürths." Seit sechs Jahren ist Baiers Liebe zum Kleeblatt entflammt, seitdem feuert er seine Fürther im Stadion an - "wahrscheinlich, weil ich zum ersten Mal in Fürth im Stadion war". Der FC Bayern (zu langweilig, gewinnt immer) oder der Club kamen für ihn nie in Frage. Wenn es ein Verein der 1. Bundesliga sein sollte, galten Baiers Sympathien: dem HSV. Wegen der Tradition des "Dinos".
Die Traditionen garantieren jedoch nicht den Klassenerhalt. "Der Club, Kaiserslautern, Köln, das sind alles traditionsreiche Vereine", sagt Krause. Und alle sind nun nicht mehr im Oberhaus. Auch wenn sein HSV bis in die vierte Liga durchgereicht werden sollte: "Ich bleibe Fan."

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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