Neunkirchener Karnevalsverein gab eine viel bejubelte Kostprobe seines Könnens - Mit 44 Jahren immer noch kalauernd unterwegs
NEUNKIRCHEN - Bei der Faschingsdämmerung des Neunkirchener Carneval Vereins (NCV) haben sich die Aktiven um ihren Präsidenten Steffen Habel und den vor karnevalistischem Feuer nur so sprühenden Sitzungspräsidenten Heiko Dierks schon jetzt bestens vorbereitet gezeigt auf kurze aber intensive Faschingstage.
Da entführten die Kleinsten der von Pia Guttenberger und Lena Habel trainierten Kindergarde die Besucher im Pfarrgemeindesaal Adolf Kolping tänzerisch in ein wildes Partygetümmel, während die Mädchen der Jugendgarde um ihre Betreuerin Anke Guttenberger mit einem sehenswerten, in seinen einzelnen Elementen exakt getanzten Marschtanz die Bühnenbretter erbeben ließen.
Das Aushängeschild des närrischen Jubelvereins, der sein 44-jähriges Bestehen feiern kann, ist jedoch die große Garde, die nach der Pause ihren Gardemarsch und danach den Showtanz des letzten Jahres aufführten, ohne schon verraten zu wollen, was sie sich zusammen mit ihren beiden Trainerinnen Kathrin Kirsten und Ingrid Habel für die drei großen Prunksitzungen haben einfallen lassen.
Gute Nachwuchsarbeit
Einmal mehr konnten sich die Gäste davon überzeugen, wie wichtig für einen Faschingsverein eine konsequente Sichtung des Nachwuchses ist. Jährlich veranstaltet der NCV ein Casting, sprich einen Sichtungswettbewerb, für den Tanznachwuchs, so dass immer genug interessierte Mädchen die Ausbildung für die drei Gardeformationen und als Tanzmariechen bereitstehen.
Das Ergebnis dieser konsequenten Förderung durch die beiden mit großen Engagement agierenden Trainerinnen Madeleine Kugle und Ina Gackstatter konnte man einmal mehr bei den Tanzmariechen bewundern. So feierte die achtjährige Merle Prechtl ihr gelungenes Debüt als Solotänzerin, nachdem sie bereits mehrmals zusammen mit den anderen drei NCVTanzmariechen, Nina Fischer (13), Jaqueline Fischer (18) und der erfahrensten im Quartett, Madeleine Kugler (24), aufgetreten war, und stellte damit ihre Fähigkeit unter Beweis, die langjährige Tradition im Neunkirchener Fasching fortführen zu können.
Was wären aber die NCV-Sitzungen ohne Heiko Dierks? Er fungiert als Sitzungspräsident und ist zusammen mit seinem Präsidenten Steffen Habel, als ein mit närrischen Frohsinn und Kalauern bestens ausgestattetes Duett. Er kündigt nicht nur die einzelnen Programmpunkte an, sondern tänzelt auch selbst gerne einmal als schwules Crewmitglied aus dem "Traumschiff Enterprise" über die Bühne oder gibt auch - wie an diesem Abend - eine "Kranke Schwester", die auch diesmal wieder, wie schon bei der Premiere 1995, das Publikum zu Lachsalven anhielt und es den Zuhörern geradezu Angst und Bange vor dem nächsten Krankenhausaufenthalt werden ließ.
Schnell überredet
Der 41-jährige Realschullehrer Heiko Dierks, der in Gräfenberg Englisch und Geschichte unterrichtet, kam im Jahre 1991 durch ein damaliges Gardemädchen zum NCV, wurde schnell überredet, doch im Männerballett mitzuwirken und glänzte seitdem schon oft als Büttenredner, ganz egal, ob er einen bei seiner närrischen Premiere eine Parodie auf Heino aufführte, einen Zivi, Bauarbeiter oder auch Kellner verkörperte. "Trotz meiner Aktivitäten beim NCV gibt es bei mir in der Realschule einen ganz normalen ernsthaften Unterricht, den ich aber auch immer wieder einmal gerne auflockere, wenn sich die Gelegenheit bietet, schließlich kommt es immer wieder einmal vor, dass meine Schülerinnen auch selbst in den NCV-Gardeformationen aktiv sind." Es spricht für das Selbstverständnis des Sitzungspräsidenten Heiko Dierks, dass er ohne lange zu zögern gleich zusagte, beim Auftritt der Jungen Wilden mit einer Parodie zu Bully Herbigs Kinoerfolg "Schuh des Manitu" den Part des "Wini-Touch" zu übernehmen.
Viel Jubel für Comeback
Getreu dem NCV-Motto zu diesem närrischen Jubiläum, auch an die Programmhöhepunkte in den 44 Jahren des Bestehens zu erinnern, feierten an diesem Abend auch Andrea Derfuß und Ingrid Schönmüller in ihrer Paraderolle als "Friedl und Ferdl" nach längerer Pause ein bejubeltes Comeback. Die bewährte Nadine Kraus in der Bütt rundete als kalauerndes Naturtalent schließlich die diesjährige Faschingsdämmerung des Neunkirchener Carneval Vereins ab. fr ⓘ Weiter geht es am 26. Januar sowie 1. und 2. Februar jeweils um 20 Uhr mit den großen Prunksitzungen in der Mehrzweckhalle am Schellenberger Weg, mit dem Kinderfasching am 27. Januar um 14 Uhr, dem Rathaussturm am Weiberfasching am 7. Februar um 18 Uhr und dem Faschingszug am 12. Februar ab 14 Uhr mit dem närrischen Treiben in Neunkirchen weitergeht.
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