Verbissenes Ringen um ein Ermreuther Neubaugebiet
Es ist mittlerweile 20 Jahre her, dass 1994 im Neunkirchener Flächennutzungsplan Wohnbaureserven für das Gebiet südlich der Saarstraße in Ermreuth vermerkt wurden. Etlichen Gemeinderatsmitgliedern scheint dieses "Jubiläum" zu mickrig zu sein. Auf dem Weg zur Umsetzung der Idee legten sie eine weitere Denkpause ein.
Der Grund: Es gibt Befürworter eines Rückzuggefechts.
NEUNKIRCHEN - In südlicher Hanglage zum Saarbach hin könnten im Nordwesten von Ermreuth heute zirka 27 Bauplätze angeboten werden. Acht Jahre nach Geburt der Idee wies man noch in einem weiteren Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan (Neuaufstellung) die Wohnbauflächen aus, und im Herbst 2011 wurde schließlich die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans für "Saarstraße mit Gartenweg" vom Gemeinderat beschlossen.
Die Fortführung dieses Verfahrens hätte nun, laut Vorschlag der Rathausverwaltung, das neu gewählte Gemeinderatsgremium in dieser Woche beschließen sollen. Doch dazu kam es nicht: Die beiden Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, Holger Koutec und Bettina Wittmann, stellten einen Vertagungsantrag, der mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Antragsbegründung: Die Gemeindeverwaltung solle präzise darlegen, welche Abwasserbeseitigungskosten in der Siedlung Saarstraße/Gartenstraße mit und ohne zusätzliche Bebauung entstehen würden.
Zum Hintergrund: Auch bei Nichtbebauung des Hangs zum Saarbach hin, den Bettina Wittmann aus landschaftlichen Gründen freihalten würde, fallen Kosten an. Wie schon mehrfach berichtet, wird das Schmutzwasser bestehender Anwesen nämlich über Hausklärgruben entsorgt. Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt und Gemeindeverwaltung fordern daher einen Anschluss ans öffentliche Kanalnetz und eine getrennte Ableitung von Abwasser und Regenwasser.
Auf Mehrere verteilen
Bürgermeister Heinz Richter (FWG) und Gemeinderätin Ute Löffler (ÜWG) plädierten - auch aus Kostengründen - für eine Verteilung der etwa 1,1 Millionen Euro teuren Lösung auf mehrere Schultern, und zwar durch Gewinnung neuer Bauherrn.
SPD-Fraktionschef Andreas Pfister hielt diese Rechnung für richtig, dazu genüge schon die Kenntnis eines "einfachen Dreisatzes". Er erinnerte an die zahlreichen Sitzungen und Versammlungen, in denen dies dargestellt worden sei. FWG-Sprecher Karl Germeroth betonte darüber hinaus, dass auch generell dort Bauplätze angebracht seien. Eine große Ermreuther Bürgergruppe, die schon im Mai 2013 eine Liste mit 279 Unterschriften gegen eine Bebauung des Südhangs eingereicht hatte und die erneut in der Sitzung präsent war, sieht das nach wie vor anders: Sie fordert Baulückenschließung an anderer Stelle. Inzwischen hat sich aber auch eine Gegenbewegung "Pro Bebauungsplan 34 Saarstraße/" Gartenweg" gebildet, die dort Neubebauung befürwortet. hg
Es ist mittlerweile 20 Jahre her, dass 1994 im Neunkirchener Flächennutzungsplan Wohnbaureserven für das Gebiet südlich der Saarstraße in Ermreuth vermerkt wurden. Etlichen Gemeinderatsmitgliedern scheint dieses "Jubiläum" zu mickrig zu sein. Auf dem Weg zur Umsetzung der Idee legten sie eine weitere Denkpause ein.
Der Grund: Es gibt Befürworter eines Rückzuggefechts.
NEUNKIRCHEN - In südlicher Hanglage zum Saarbach hin könnten im Nordwesten von Ermreuth heute zirka 27 Bauplätze angeboten werden. Acht Jahre nach Geburt der Idee wies man noch in einem weiteren Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan (Neuaufstellung) die Wohnbauflächen aus, und im Herbst 2011 wurde schließlich die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans für "Saarstraße mit Gartenweg" vom Gemeinderat beschlossen.
Die Fortführung dieses Verfahrens hätte nun, laut Vorschlag der Rathausverwaltung, das neu gewählte Gemeinderatsgremium in dieser Woche beschließen sollen. Doch dazu kam es nicht: Die beiden Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, Holger Koutec und Bettina Wittmann, stellten einen Vertagungsantrag, der mit knapper Mehrheit angenommen wurde. Antragsbegründung: Die Gemeindeverwaltung solle präzise darlegen, welche Abwasserbeseitigungskosten in der Siedlung Saarstraße/Gartenstraße mit und ohne zusätzliche Bebauung entstehen würden.
Zum Hintergrund: Auch bei Nichtbebauung des Hangs zum Saarbach hin, den Bettina Wittmann aus landschaftlichen Gründen freihalten würde, fallen Kosten an. Wie schon mehrfach berichtet, wird das Schmutzwasser bestehender Anwesen nämlich über Hausklärgruben entsorgt. Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt und Gemeindeverwaltung fordern daher einen Anschluss ans öffentliche Kanalnetz und eine getrennte Ableitung von Abwasser und Regenwasser.
Auf Mehrere verteilen
Bürgermeister Heinz Richter (FWG) und Gemeinderätin Ute Löffler (ÜWG) plädierten - auch aus Kostengründen - für eine Verteilung der etwa 1,1 Millionen Euro teuren Lösung auf mehrere Schultern, und zwar durch Gewinnung neuer Bauherrn.
SPD-Fraktionschef Andreas Pfister hielt diese Rechnung für richtig, dazu genüge schon die Kenntnis eines "einfachen Dreisatzes". Er erinnerte an die zahlreichen Sitzungen und Versammlungen, in denen dies dargestellt worden sei. FWG-Sprecher Karl Germeroth betonte darüber hinaus, dass auch generell dort Bauplätze angebracht seien. Eine große Ermreuther Bürgergruppe, die schon im Mai 2013 eine Liste mit 279 Unterschriften gegen eine Bebauung des Südhangs eingereicht hatte und die erneut in der Sitzung präsent war, sieht das nach wie vor anders: Sie fordert Baulückenschließung an anderer Stelle. Inzwischen hat sich aber auch eine Gegenbewegung "Pro Bebauungsplan 34 Saarstraße/" Gartenweg" gebildet, die dort Neubebauung befürwortet. hg