Im Grundschul-Lehrplan hat der Schwimmunterricht einen festen Platz: Bis zur zweiten Klasse sollen die Kinder eine Schwimmart zumindest so gut beherrschen, dass sie sich über Wasser halten können. In den meisten Fällen lernen die Kinder Brustschwimmen, einige Lehrer setzen aber auf Kraul als erste Schwimmart. Ab Beginn der dritten Klasse wird die erlernte Schwimmart intensiver eingeübt, so dass die Schüler sie sicher beherrschen. Gleichzeitig erlernen sie eine weitere Schwimmart.
So steht es im Lehrplan. "Oft passen aber die Rahmenbedingungen nicht", erklärt Marion Knauer, Fachberaterin des Schulamts für Sport. Weil Bäder zu weit weg sind oder kaum Kapazitäten frei haben, ist Schwimmunterricht nur begrenzt möglich. Knauer nennt ein Beispiel aus ihrer Zeit als Lehrerin an der Grundschule Neunkirchen: Die vierten Klassen mussten nach Spardorf zum Schwimmen. Nach Abzug der Anreisezeit blieben "effektiv 25 bis 30 Minuten", so Knauer. Noch dazu konnte pro vierter Klasse nur ein Drittel des Schuljahres überhaupt zum Schwimmen gehen, weil die freien Zeiten in Spardorf, wo das Gymnasium das erste Zugriffsrecht hat, äußerst begrenzt sind.
Für die Schulen im Landkreis Forchheim hat sich diese Situation verschärft, seit die Bäder in Gößweinstein und Kirchehrenbach geschlossen wurden. "Das hat ein Loch gerissen", sagt Knauer. Neben dem Forchheimer Königsbad gibt es nur noch in Ebermannstadt und Gräfenberg Schwimmbäder im Landkreis. mak