Neunkirchen feierte das alljährliche Erntedankfest in oberfränkischer Tracht - Prachtvoll geschmückte Kronen
NEUNKIRCHEN - Am vergangenen Wochenende wurde in der annähernd 8000 Einwohner zählenden, am südöstlichen Rand des Landkreises Forchheim angesiedelten Marktgemeinde Neunkirchen wieder Erntedankfest gefeiert.
Prächtig war der Anblick der zahlreichen Trachten- und Brauchtumsvereine in ihren alten, überlieferten Gewändern, die zu den Klängen der örtlichen Jugend- und Trachtenkapelle durch das Erleinhofer Tor und über den Äußeren und Inneren Markt hin zur Pfarrkirche Sankt Michael zogen, wo man zusammen mit Kaplan Cyriac Chittukalam den Erntedankgottesdienst zelebrierte.
Danach ging es über den Klosterhof und durch das Erlanger Tor - wobei besonders die Brautkronenträgerinnen mit ihrem goldglänzenden "Hohen Kranz" auf den Köpfen von den zahlreichen Zuschauern am Straßenrand bestaunt wurden - einer guten Tradition folgend zum Altenpflegeheim Sankt Elisabeth. Hier wurden die Erntegaben, frisches Obst und Gemüse, für die Küche der Einrichtung gespendet. Dabei konnten auch zwei große, prächtig geschmückte Erntedankkronen bestaunt werden: eine von der Ebersbacher Trachtengruppe und eine von den Neunkirchener Trachtlern.
Begonnen hatte alles mit ein paar der Tradition und dem Brauchtum verpflichteten Neunkirchner Frauen und Männern, die im Jahr 1979 den alten Brauch wieder aufleben ließen. In den folgenden drei Jahren fanden sich schließlich so viele Gleichgesinnte zusammen, dass man am 29. Oktober 1982 mit 77 Mitgliedern den Heimatund Trachtenverein Neunkirchen gründen konnte. Dessen erste Vorsitzende, Elisabeth Roth, führt heute immer noch als Seele des Ganzen den Verein.
Beim gemeinsamen Mittagsmahl im Pfarrgemeindehaus Adolf Kolping ging die Vorsitzende auf die Aktivitäten des heute 182 Mitglieder zählenden Heimat- und Trachtenvereins ein. Schon früh habe man damit begonnen, die Männertracht zu erforschen und auch selbst anzufertigen. Gleichzeitig verschrieben sich die aktiven Vereinsmitglieder der Pflege des heimischen Liedgutes, der Volkstänze und des Brauchtums.
Volkstanzgruppe gegründet
So rief man eine Volkstanzgruppe und eine Kindertanzgruppe ins Leben und belebte die überlieferte "Rockenstub'n" wieder. Bei ihr trifft sich in den Wintermonaten die Bevölkerung in einer Scheune, um gemeinsam zu musizieren, zu singen und dabei Wolle zu spinnen. Dabei darf auch der Tratsch nicht zu kurz kommen. Für die Jungen bahnte sich hier so mancher Bund fürs Leben an.
Elisabeth Roth: "Auch den Tanz am Osterbrunnen ließen wir wieder aufleben; wir sind alljährlich am Bürgerund Heimatfest und beim Weihnachtsmarkt vertreten und beteiligen uns auch an der jährlich zu Fronleichnam stattfindenden Prozession, wo es aber immer schwerer wird, jene acht Frauen in Gewändern zusammen zu bekommen, welche die schwere Marienstatue auf dem Weg durch die Straßen des Marktes tragen". fr
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