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Die Dämmerung lockt Diebe an

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Kriminalität Die Zahl der Einbrüche in Wohnhäuser und gewerblich genutzte Räume steigt auch im Landkreis Forchheim an. Meistens werden die Türen und Fenster aufgehebelt. Die Polizei rät den Bürgern zu besonderer Wachsamkeit.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Josef Hofbauer

Kreis Forchheim - Nach der Festnahme von zwei Tatverdächtigen, die vermutlich in der Nacht zum Sonntag versucht hatten, in zwei Apotheken in Forchheim einzubrechen, gelang es der Polizei im Zuge ihrer Fahndung am Sonntagnachmittag, eine weitere Person festzunehmen. Ein vierter Mann befindet sich zum momentanen Zeitpunkt noch auf der Flucht.

Ob beim Einbruch in den Supermarkt oder einen Getränkemarkt in Kirchehrenbach, ob der Einbruch in eine Tankstelle in Neunkirchen oder bei den ungebetenen Besuchen in Privatwohnungen in Weilersbach oder in einer kleinen Ortschaft im Markt Wiesenttal: Die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Die Einbrecher hebeln die Türen auf. "Am liebsten Terrassentüren oder Fenster, die bieten am wenigsten Widerstand", erklärt Rainer Penning, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion (PI) Ebermannstadt.

Die Zahlen sind schwankend. Wurden im vergangen Jahr im Bereich der PI Ebermannstadt 14 Einbrüche verzeichnet, waren es heuer bereits 20. Zum vergleich: 2011 waren es es nur acht. Einen Schwerpunkt unter den 15 Gemeinden, für deren Sicherheit die Polizei Ebermannstadt zuständig ist, konnten die Beamten bislang nicht ausmachen.

Sprunghafter Anstieg
Rainer Schmeußer, Leiter der PI Forchheim, listet heuer landkreisweit 20 Haus- und Wohnungseinbrüche a uf. Im Vorjahr waren es 24 und 2012 wurden 24 Wohnungseinbrüche registriert. Sprunghaft angestiegen sind dagegen die Diebstähle im gewerblichen Bereich. Lag die Zahl der eingeschlagen Schaufensterscheiben und aufgebrochenen Ladentüren in den Jahren 2012 und 2013 noch bei 43 beziehungsweise 36, wurden heuer landkreisweit bis Ende September 60 Einbrüche verzeichnet.

Diese Zunahme der Einbrüche passe ins bundesweite Bild: In ganz Deutschland stieg die Zahl der Diebstahlsfälle um drei Prozent, in Bayern um 1,8 Prozent, erklärt Helmut Eßel von der Kriminalpolizei Bamberg, Fachberater zum Schutz gegen Verbrechen.

Er rechnet damit, dass es nicht bei den bisherigen 14 Einbrüchen - die versuchten Diebstähle nicht mitgerechnet - bleiben wird. "Diebe nutzen den Schutz der Dämmerung", weiß Eßel, der darauf verweist, dass in den letzten Jahren in Bamberg und im Bamberger Umland die Einbruchsdiebstähle im Herbst sprunghaft angestiegen sind. Die Beute: Meist Bargeld und Schmuck. Da lasse sich die Herkunft am schwerste nachweisen, vor allem weil der Schmuck oft eingeschmolzen werde.

"Oft haben die Langfinger ein Depot in der Nähe der Tatorte, wo das Diebesgut gelagert wird. Bei Kontrollen kann ihnen dann nichts nachgewiesen werden", bedauert Eßel. Bei der Untersuchung der Einbrüche sind Eßel zwei weitere Faktoren aufgefallen: Offenbar bevorzugen die Ganoven Häuser in Ortsrandlagen. Hier sei die Gefahr, gestört zu werden, geringer. Auch eine Nähe zu Fernstraßen sei für die Banditen von Vorteil.

Aber wirklich sicher könne niemand sein. Das hat Julia Mönius (21) aus Kirchehrenbach geschockt. Sie hat deshalb all ihre Freunde und Bekannten zur Vorsicht ermahnt, keine Türen oder Fenster gekippt zu lassen oder Garagen und Nebengebäude abzusperren. "Richtig", pflichtet Helmut Eßel bei. Und er fügt an: "Wichtig ist die soziale Kontrolle. Sehen sie ein fremdes Fahrzeug, notieren sie vorsichtshalber das Kennzeichen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt."


Die Einbrecher fackeln nicht lange.Symbolfoto: Christopher Schulz



Bei Rüssenbach kreuzte die Polizei am Montagabend zur Verbrechersuche mit mehreren Fahrzeugen auf. Foto: privat



Über Pretzfeld setzte die Polizei in der großangelegten Personensuche am Sonntag auch diesen Hubschrauber ein. Foto: Wilfried Roppelt

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