Finanzierung Neunkirchen fördert die Umbauarbeiten an Privatwohnungen künftig mit bis 30 Prozent. Voraussetzung ist, dass sich die Gebäude auch anschließend ins Ortsbild fügen.
Auch am Erleinhofer Tor soll die Fassade über die Städtebauförderung saniert werden. Foto: fra-press
Neunkirchen am Brand - Wer bei der Sanierung und Gestaltung seines privaten Anwesen den Belangen des Ortsbildes und der Denkmalpflege entspricht, kann künftig in den Genuss des kommunalen Förderprogramms kommen. Dabei kann die Gemeinde Neunkirchen derartige Projekte mit bis zu 30 Prozent des förderfähigen Aufwands - höchstens jedoch nur mit 10 000 Euro - bezuschussen. 60 Prozent dieser Förderung bekommt die Gemeinde anschließend wieder vom Freistaat zurück überwiesen.
Mit nur einer Gegenstimme hat der Neunkirchner Marktgemeinderat nun die betreffende Förder- und Gestaltungsrichtlinie für ein kommunales Förderprogramm verabschiedet.
Die Richtlinie soll die Bezuschussung von privaten Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Ortskernsanierung regeln. Geltung beansprucht die neue Regelung vorerst allerdings ausschließlich für die beiden Ortskerne in Neunkirchen und Ermreuth.
Zu dieser Entscheidung passte, dass der Neunkirchner Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung die Jahresmeldung bezüglich der Städtebauförderung für das kommende Jahr festgezurrt hat. Berücksichtigt werden in diesem Zusammenhang unter anderem die Fassaden- und Innenrenovierung am alten Rathaus, die Fassadensanierung des jetzigen Rathauses am Klosterhof und am Erleinhofer Tor sowie die Teilsanierung der Stadtmauer im Bereich des alten Friedhofes.
Unter den privaten Maßnahmen finden die Bereiche am Äußeren Markt, der Forchheimer Straße oder auch die Sanierung des zum Anwesen Hirtengasse 5 gehörenden Stadtmauer Aufnahme in den Förderkatalog. Mit einer Gegenstimme hat der Marktgemeinderat ferner eine Zweckvereinbarung mit den Nachbargemeinden Dormitz und Hetzles ratifiziert. Diese soll den Weg für ein gemeinsames Hochwasserschutzkonzept der drei Brandbach-Anlieger freimachen.
Mit der Bändigung des Bachlaufes, der von Hetzles her Neunkirchen durchquert und dann bei Dormitz in die Schwabach einmündet, sollen schon bald die bereits seit Jahrhunderten regelmäßig wiederkehrenden Überschwemmungen endlich der Vergangenheit angehören.
Dormitz zahlt am wenigsten
Wie Bürgermeister Heinz Richter (FWG) dazu erläuterte, belaufen sich die Gesamtkosten für die Planung und Erstellung eines Gewässerentwicklungsplans auf rund 85 000 Euro. Allerdings werden diese zu 75 Prozent von staatlichen Einrichtungen bezuschusst. Unterm Strich bedeutet dies, dass Neunkirchen 13 000 Euro, Dormitz 5500 Euro und Hetzles nur noch ein Festbetrag von 2500 Euro aufbringen müssen.
Mit der Ratifizierung des Vertrags haben die Markträte letztlich die Forderungen der Hetzleser akzeptiert, die nicht mehr als maximal 2500 Euro bezahlen wollten.
Die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes "Saarstraße" im Ortsteil Ermreuth, der einmal 27 Parzellen enthalten soll, erfordert eine Verbesserung der Abwassereinrichtung. Dafür werden nun auch die Bürger in den nächsten Jahren kräftig zur Kasse gebeten.
Drei Millionen Euro in drei Raten
Die Bewohner von Gleisenhof, Rödlas und Ermreuth müssen die Gesamtkosten von drei Millionen Euro in drei Raten aufbringen. Fällig werden die Raten jeweils zu Beginn und zum Ende des Jahres 2013. Die dritte und letzte Rate muss Ende 2014 bezahlt werden. Die Kanalsanierungsmaßnahmen wirken sich ferner auch auf die Höhe der Einleitungsgebühren aus. Bürgermeister Richter wies darauf hin, dass ab dem neuen Jahr für Schmutzwasser 2,80 Euro pro Kubikmeter und für Niederschlagswasser 0,89 Euro pro Kubikmeter fällig werden.
Für die parallel zur geplanten Ausweisung des Baugebietes "Saarstraße" notwendige 3. Änderung des im Jahre 2004 aufgestellten Flächennutzungsplanes waren zuvor schon die Bedenken und Anregungen aus der frühzeitigen Bürger und Behördenbeteiligung behandelt worden.
VON UNSEREM MITARBEITER Karl-Heinz Frank