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Sport Fußball: Gefangen in der Taktik-Falle

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Infranken-Kick Sowohl Gößweinstein als auch Neunkirchen versuchten in der Kreisliga 2, ihre Taktik durchzubringen. Die Folge war ein zähes Spiel mit einem gerechten Remis. Fast hätte David Schulte die Hausherren aber noch einmal geschockt.
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein

Gößweinstein - Der Infranken-Kick aus der Fußball-Kreisliga 2 zwischen Gößweinstein und Neunkirchen brachte für beide die Erkenntnis, dass je eine gute Halbzeit nicht zum Sieg reicht. Mit einem am Ende gerechten 1:1, das der Heimelf mehr nutzt als den ambitionierten Gästen, endete ein vor allem in der zweiten Hälfte ansprechendes Verfolger-Duell, das für die Brandbach-Kicker deutlich besser begann. Fast wären die Hausherren, die im zweiten Abschnitt die größere Anzahl an verwertbaren Chancen hatten, noch als Sieger vom Platz gegangen, allerdings fehlte dem SV in der Spitze die Konsequenz.

Wie erwartet beäugten sich beide Mannschaften zu Beginn. Dabei war das Konzept der Gäste durchschaubar, denn sie ließen das Leder zunächst in den eigenen Reihen kreisen, um die tief stehenden Gastgeber zu locken. Diese wiederum warteten geduldig ab, bis sich eigener Ballbesitz ergab, um dann blitzschnell auf ihren Konterfußball umzuschalten. Natürlich wussten auch die Gäste um die Gefahr, die von den beiden Zweck-Brüdern ausging, weshalb sich meist mehrere Abwehrspieler mit Erfolg um deren Vorstöße kümmerten.

Andreas Stenglein im Blickpunkt
TSV-Stürmer David Schulte boten sich die ersten Möglichkeiten. Adrian Mahr setzte ihn erst per Hackentrick in Szene und anschließend nach einer Freistoßflanke in Nähe der Eckfahne. Beide Male verpasste Schulte knapp (7.). Im Gegenzug zog Jens Zweck aus kurzer Distanz knapp drüber. Während SV-Keeper Andreas Stenglein in der ersten halben Stunde noch relativ unaufgeregt seine Vorderleute dirigierte, stand er kurze Zeit später gleich mehrfach im Blickpunkt. Erst wehrte er Schultes Abnahme ab und hatte dann bei Markus Conrad im gleichen Spielzug Glück, dass die Kugel über das Tor flog (33.).

Die Führung hatte sich damit jedoch angekündigt und plötzlich lag das Leder nach einer Volley-Abnahme Schultes im Tor (36.). Tobias Basener kam zuvor nahe der Seitenlinie unbedrängt zum Flanken und Dominik Sebald stand einen Schritt zu weit von Schulte entfernt. Mit den Fingerspitzen war Stenglein noch dran, doch der Aufsetzer hatte zu viel Tempo. Kontrolliert hielt der TSV die Kugel bis zur Pause in den eigenen Reihen, Gößweinstein indessen wirkte noch immer planlos.

Sofort nach Wiederanpfiff waren die Gastgeber allerdings deutlich präsenter und überrumpelte Neunkirchen förmlich. Pablo Almeida da Silva und Michael Stenglein kurbelten plötzlich an. Letzterer zeigte endlich Impulse, bis dahin wirkte der bekennende Fan von Helene Fischer, der sein Idol zwei Tage zuvor beim Konzert in München besucht hatte, regelrecht atemlos. Almeida da Silvas Freistoß ließ TSV-Torhüter Stephen Schulte aus den Armen fallen, den Abpraller drosch Marcel Zweck aus kurzer Distanz drüber, traf aber auch den Gästekeeper am Körper (48.), nach einer kurzen Behandlung konnte Schulte aber weiter spielen.

Direkte Antwort misslingt
Der SV legte nach und Jens Zweck spitzelte über links knapp am langen Pfosten des TSV vorbei, der sich gegen den ansteigenden Druck nicht wirklich wehrte (51.). Kurz danach klapperte es auch schon im Gästekasten. Florian Wehrfritz, der mit Jens Zweck als Trainerduo den SV führt, kam 30 Meter vor dem TSV-Gehäuse unbedrängt zum Schuss. Sein Aufsetzer auf den allmählich feucht werdenden Rasen sprang über Stephen Schulte hinweg zum 1:1-Ausgleich (54.). Beim direkten Gegenzug nach dem Anstoß hätte David Schulte die erneute Führung erzielen müssen, um Zentimeter verfehlte er den SV-Kasten. Jens Zweck hätte nach einer Stunde sein Team auch in Führung schießen können, schoss aber aus zehn Metern über die Latte.

Schulte rettet Auswärtspunkt
Fast hätte Sebald seinem Team die Laune verdorben, als Andy Stenglein dessen Harakiri-Rückgabe mit höchstem Einsatz Bruchteile vor Mahr entschärfte. Beide rauschten allerdings zusammen und konnten erst nach einer Behandlungspause weitermachen (77.). Die letzte Möglichkeit und beinahe noch den Siegtreffer hatte abermals Wehrfritz auf dem Fuß. Sein Freistoß aus 22 Metern wäre unter dem Querbalken eingeschlagen, aber Schulte im Tor der Brandbach-Kicker rettete seiner Mannschaft zumindest den einen Auswärtspunkt.

Gößweinsteins Spielertrainer Jens Zweck bilanzierte unaufgeregt: "Die erste Halbzeit war nur von Taktik geprägt. Neunkirchen hat fast das gleiche System gespielt wie wir, nämlich aus einer sicheren Deckung heraus. Keiner wollte mit Fehlern dem anderen die Türe öffnen, deshalb versuchten beide, recht risikolos zu spielen."

Dennoch habe seine Mannschaft anschließend den entscheidenden Fehler gemacht, dem Gegner in der Deckung etwas zu viel Platz zu lassen. "Da waren wir unkonzentriert, die Führung für den TSV war bis da verdient, weil auch in unserer Offensive zu wenig ging. In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser und haben das Spiel an uns gerissen. Am Ende waren wir sogar näher am Sieg, obwohl das zu viel des Guten gewesen wäre. Das 1:1 entspricht den Leistungen."

Gästetrainer Stefan Wüst zeigte sich als Mann klarer Worte: "Über die 90 Minuten gesehen hat sich der SV den Punkt verdient, aber wenn man die erste Hälfte anschaut, boten sie eine ganz biedere Partie und haben nichts zum Spiel beigetragen. Wir gehen in Führung, machen den gleichen Fehler wie in der Vorwoche gegen Rupprechtstegen und spielen ohne Aggressivität weiter. Beim Ausgleich sind wir nicht draufgegangen und dann geht der aus 30 Metern rein. Unser Problem ist, dass wir personell nicht reagieren können und keinen gleichwertigen Ersatz auf der Bank haben. Dann wirft man in dieser Situation frische Leute rein und schafft vielleicht die Wende, doch diese Möglichkeiten haben wir leider nicht. So müssen wir mit dem Remis zufrieden sein."
SV Gößweinstein: Andreas Stenglein - Matthias Stenglein, Wehrfritz, Sebald, Grasser, Steinhäuser, Michael Stenglein, Almeida da Silva, Jens Zweck, Brendel, Marcel Zweck, (Zimmerer)
TSV Neunkirchen: Stephen Schulte - Heinlein, Stefan Köhler, Kolb, Wölfel, Bock, Mahr, Conrad, Michael Köhler, Basener, David Schulte, (Georgiadis, Buttler, Pröll)
SR: Robert Heiss (Germania Nbg.) / ZS: 135 / Tore: 0:1 D.Schulte (36.), 1:1 Schwarz (54.)

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