Schlüsselzuweisungen an die Kommunen im Landkreis steigen um fast 23 Prozent
FORCHHEIM - Im kommenden Jahr fließen 36,4 Millionen Euro staatliche Mittel als Schlüsselzuweisungen in den Landkreis Forchheim. Davon erhalten der Landkreis 15,547 Mio. Euro (plus neun Prozent im Vergleich zu 2012) und die kreisangehörigen Gemeinden zusammen 20,891 Mio. Euro (plus 23 Prozent).
Die GemeindeHeiligenstadt im Landkreis Bamberg erhält im nächsten Jahr 1,110 Millionen Euro, das sind etwa 100000 Euro mehr als im Jahr zuvor.
Die Schlüsselzuweisungen steigen bayernweit um über 208 Millionen Euro oder 7,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Das hilft vor allem finanzschwachen Kommunen. Über die Schlüsselzuweisungen werden die Kommunen an den Steuereinnahmen des Freistaats beteiligt. Grundlage für die Zuweisung sind die Steuereinnahmen der Kommunen aus dem Jahr 2011. Schlüsselzuweisungen haben generell die Aufgabe, die Finanzkraft der Kommunen zu stärken.
MdL Thorsten Glauber (FW) meint, die Schlüsselzuweisungen belegten nicht nur die robuste wirtschaftliche Situation Bayerns, sondern auch das Engagement der Freien Wähler für eine bessere kommunale Finanzausstattung. Eine Pressemitteilung der Regierungspartei CSU, die auch der örtliche Abgeordnete Eduard Nöth verbreitete, sieht das naturgemäß anders: "Es zeigt sich einmal mehr, dass sich die Kommunen in Bayern auf die Landespolitik verlassen können."
Geld reicht noch nicht
Die Zuweisungen des Freistaats reichen aus Sicht Thorsten Glaubers nicht aus: "Viele oberfränkische Kommunen leiden unter dem demografischen Wandel und den damit verbundenen schwindenden Steuereinnahmen, die steigenden Sozialaufgaben belasten alle unsere Landkreise und Kommunen. Hier ist die Einführung eines Bundesleistungsgesetzes dringend nötig, um verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen." Die SPD-Abgeordnete Christa Steiger aus Kronach betrachtet die Erhöhung der Schlüsselzuweisungen als "insgesamt schon erfreulich". Die Gemeinden und Landkreise könnten so "zusätzlichen finanziellen Handlungsspielraum gewinnen, da die Mittel nicht zweckgebunden, somit frei verfügbar sind und den Verwaltungshaushalt stärken." Allerdings verbindet die SPD-Landtagsabgeordnete die aktuellen Zahlen mit der Forderung, dass die so genannte "Schlüsselmasse" noch spürbarer ansteigen müsse. Das würde nämlich dazu führen, dass die Gemeinden, die bereits Schlüsselzuweisungen bekommen, mehr Mittel erhalten würden und insgesamt mehr Kommunen gefördert werden könnten.
Über die Verbundquote fließt ein bestimmter Anteil der Steuereinnahmen des Freistaats in den kommunalen Finanzausgleich. Diese Mittel werden dann zum größten Teil als Schlüsselmasse verwendet, aus der die Schlüsselzuweisungen an die Gemeinden und Landkreise bezahlt werden.
Die CSU-Abgeordneten im Landtag sagen dagegen: "Das ist der höchste kommunale Finanzausgleich aller Zeiten." Die Schlüsselzuweisungen profitierten 2013 von der Anhebung der Kommunalquote von bisher 12,5 Prozent auf nunmehr 12,75 Prozent.