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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Herzlich und offen

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Faschingszug Der Neunkirchener Gaudiwurm zeigte sich tolerant und kunterbunt. Insgesamt 30 000 Gäste verfolgten die Darbietungen der rund 840 Zugteilnehmer. Und einer bekannte: „Je suis Charlie.“
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Josef Hofbauer

Neunkirchen am Brand - 840 Narren bereicherten am Dienstag den kunterbunten Faschingszug in Neunkirchen, den rund 30 000 Zaungäste an den Straßen säumten. Angeführt vom wild trommelnden Piranha Social Club griff der Neunkirchener Carnevalsverein (NCV) viele Themen auf – von der fehlenden öffentlichen Toilette im Ort bis zum Wunsch nach einem Holzlagerplatz in Rosenbach.

Gut, fränkisch und sexy präsentierte sich die Familie Heinlein, die mit Windrädern auf dem Kopf und Stromleitungen von Teilnehmer zu Teilnehmer den Strom selbst erzeugte und transportierte. Die verschlungenen Neunkirchener Verkehrstrassen nahmen die Mitglieder der FFW Rosenbach aufs Korn, denen die Kleinen des Kindergartens mit selbst gebastelten Seku-Fahrzeugen aus Pappe folgten. Und hübsche Mädels drohten: „Widerrechtlich ungezogene Männer werden kostenpflichtig abgeschleppt.“

Zum Anbeißen präsentierten sich die „Ebersbacher Zuckerherzla“, die damit gleich Werbung für ihr Dorffest am 13. und 14. Mai machten. Pharaonen und Kameltreiber, jede Menge Wikinger, darunter auch Bürgermeister Heinz Richter, und mittelalterliche Ritter zeigten: Neunkirchen ist bunt. Der Beweis: Ein Handwagen mit Flaggen aus aller Welt und dem Bekenntnis: „Wir leben Toleranz.“ Dem folgte ein Zugteilnehmer, der gestand: „Je suis Charlie.“ Neunkirchener Senioren hatten sich als Chinesen, Japaner, Inder und Russen verkleidet und sorgten so für weitere Farbtupfer.

Dies nahmen die Cäcilia Spatzen wörtlich, die als Küken in prächtigen Fleckerl-Kostümen am Umzug teilnahmen. Ebenso bunt trieben es die Frauen der Blumentheke, die als Blüten verkleidet Rosen, Tulpen, Gerbera und andere Blumengrüße verteilten.

Wegen des Priestermangels griff eine Gruppe, die kurzfristig den Gaudiwurm bereicherte, zur Selbsthilfe und präsentierte auf einem Wagen den Bischof – in Begleitung hübscher Klosterschwestern. Der Katastrophenschutz brachte Sandsäcke für Hagelkörner mit, und die Caritas-Sozialstation riet zur Fröhlichkeit: „Hab’ Sonne im Herzen und Zwiebeln im Bauch, dann kannst du gut scherzen und Luft hast du auch.“










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