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Sport Fußball: Das mulmige Gefühl ist zurück

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Infranken-Kick Wenn Weingarts in der Kreisliga 2 ER/PEG auf Ermreuth trifft, ist es für den Ur-Maigischer Michael Noegel ein besonderes Spiel. Doch anders als im Hinspiel möchte der 33-Jährige nicht mehr die Rolle der tragischen Figur übernehmen.
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein

Weingarts - Zum Infranken-Kick erwarten die ambitionierten Weingartser am Sonntag um 15 Uhr den Nachbarn aus Ermreuth – und wollen nach durchwachsenem Start nach der Winterpause nun richtig durchstarten. Im Derby der Kreisliga 2 ER/PEG geht es allerdings für beide Rivalen um äußerst wichtige Punkte zum Erreichen ihres Saisonzieles, denn die Gäste, die zwar hoffnungsfroh starteten, sich inzwischen aber neu ausrichten mussten, trennen nur mickrige zwei Pünktchen vom Relegationsplatz. Bei Maigisch sind es – tabellenbereinigt – zwei Zähler zum Spitzenreiter.

Keine Ausrutscher mehr
Für die Weingartser Fußballer und der neuen Leitung aus dem Spielertrainer-Gespann Robert Larisch und Hannes Decher beginnt dieser Tage auch eine Phase der Bewährung nach dem Winter-Wechsel von Trainerikone Norbert Hofmann zum ASV Vach in die Landesliga, wenn auch intern keiner mehr darüber reden möchte. Für das Führungs-Duo ist klar, dass sich die DJK im Wettstreit um die beiden ersten Plätze, so das Ziel, keine weiteren Ausrutscher mehr erlauben darf, denn Spitzenreiter TSV Brand und die SpVgg Diepersdorf, die diese Ränge innehaben, stehen vor lösbaren Heimaufgaben.

Nach der 0:1-Heimpleite gegen Neunkirchen zum Rückrundenauftakt folgte in der Vorwoche ein 2:1-Auswärtserfolg in Leinburg, der nach Meinung von Hannes Decher nicht so knapp gegen den Abstiegsplatzinhaber hätte ausfallen müssen: „Wir haben gut begonnen, sind verdient mit 2:0 in Führung gegangen, um dann die Spielkontrolle ein wenig aus der Hand zu geben. Durch den Anschlusstreffer kurz vor der Pause und weil wir zwei Riesenchancen zum 3:1 nicht nutzten, haben wir die Gegner stark gemacht und mussten bis zum Ende zittern. Wir müssen konsequenter Fehler vermeiden und im Abschluss erfolgreicher werden.“ Dabei sei er mit der Vorbereitung gar nicht unzufrieden gewesen, wie Robert Larisch berichtet: „Diese ist im Großen und Ganzen gut gelaufen und wir haben viel gearbeitet. Deshalb bin ich mit den Testspielen und Resultaten größtenteils einverstanden, auch wenn es einige verletzungsbedingte Ausfälle gab.“ Inzwischen wären die angeschlagenen Spieler in den Kader zurückgekehrt, sagt Larisch und kündet eine sorgenfreie Aufstellung an: „So wie es aussieht, werden wir wohl aus dem Vollen schöpfen können.“ Das Saisonziel, unter die beiden ersten Plätze zu kommen, sieht Decher als nicht einfach, aber als erreichbar an: „Wir wissen, dass das eine schwierige Aufgabe wird, gerade mit einem in der Quantität recht dünn besetzten Kader. Die Qualität dafür haben wir definitiv, es liegt aber sehr viel Arbeit vor uns.“

Bei Larisch überwiegt die Vorfreude auf das Derby: „Ermreuth ist gut drauf, sie haben Hersbruck gerade ein Remis abgeluchst, es wird ein spannendes Duell auf Augenhöhe. Spiele gegen den SV sind für Maigisch immer interessant und was besonderes.“

Noegel: Ein Spiel gegen den Ex
Ein ganz besonderes Spiel wird es wohl für Ermreuths Co-Trainer Michael Noegel werden. Denn der Ur-Maigischer schnürte seine Fußballstiefel, seit er laufen kann, für die schwarz-weiße DJK und kehrte dem Heimatverein erstmals zu Saisonbeginn den Rücken in Richtung Ermreuth, wo er sich als Assistent von Spielertrainer Maik Sprenger dem SV anschloss. Unter der Woche beim Vorgespräch hielt sich die Nervosität bei Noegel noch in Grenzen, aber je näher der Sonntag kommt, desto stärker meldet sich das „Bauchgefühl“ wie der 33-jährige zugibt: „Es ist für mich das erste Spiel überhaupt, das ich als Nicht-Maigischer auf diesem Platz mache. Ich wohne direkt neben dem DJK-Sportgelände. Wenn ich aus der Haustür gehe und die Straße zehn Meter überquere, dann stehe ich auf dem Rasen. Es ist ein mulmiges Gefühl.“ Die Gäste, die mit großen Hoffnungen in die Saison gestartet waren, sind längst auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Spielertrainer Maik Sprenger warnte unlängst vor einer trügerischen Situation. Denn der SV stehe zwar auf Rang 10, hat zum Direktabstieg ein Polster von neun Zählern und zum Schleuderplatz noch zwei Mannschaften als Puffer, aber diese punkteten zuletzt ebenso. Vor allem Schnaittach holte in 2015 die optimale Ausbeute: „Viel braucht man da nicht sagen, nach vorne geht eh nichts mehr, wir müssen sowieso nach hinten schauen. Unser Ziel ist also, schnellstmöglich den Nichtabstieg fix zu machen.“ Den Grundstein haben er und die Mannschaft in einer soliden Vorbereitung gelegt: „Die Jungs haben gut mitgezogen, die Trainingsbeteiligung war gut, wir arbeiteten ausgewogen. Weil der Platz nicht durchgehend bespielbar war, sind wir auch mal in die Halle ausgewichen oder haben eine Einheit Zumba ausprobiert. Ausfälle haben wir bis auf Urlauber Sebastian Rackelmann keine.“ Sprenger weiß um die Besonderheit des Spieles für seine rechte Hand, aber auch für die eigene Truppe: „Maigisch ist klarer Favorit, die Derbys sind immer hart umkämpft, von daher wissen wir was uns erwartet. Zudem haben wir mit Michi noch einen Ex-Maigischer, der sein ganzes Leben dort gespielt hat. Ein Urgestein also und gerade deswegen wollen wir auch für ihn gewinnen. Und die Punkte würden uns im Abstiegskampf sehr gut tun, das haben wir ja leider beim im Hinspiel nicht geschafft.“ Die Ironie der Geschichte, wie sie wohl nur der Fußball schreiben kann: Die 1:2-Heimniederlage des SV besiegelte auch ein Eigentor. Tragischer Schütze, im überhaupt ersten Spiel gegen seinen Heimatverein: Michael Noegel.

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