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Sport Tischtennis: Laszlos zweiter Frühling

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Tischtennis

Im Alter von 49 Jahren steht Laszlo Harasztovich kurz vor dem Aufstieg in die Oberfrankenliga. Doch nicht nur der TTC Neunkirchen profitiert vom Ehrgeiz des Ungarn.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Daniel Ruppert

Neunkirchen - Seit dem 21. September 2013 war er unbezwungen, 63 Spiele lang führte er seine Gegner teilweise vor. Dutzende bissen sich an Laszlo Harasztovich die Zähne aus, der den Tischtennis-Club Neunkirchen in der Spielzeit 2013/2014 auf Rang 5 und in dieser Saison auf Relegationsplatz 2 geführt hat. Doch dann kam Michael Bentz. Zwar unterlag der Spitzenspieler der dritten Effeltricher Mannschaft im ersten Satz mit 1:11, doch dann drehte er auf und zwang den Ungarn im fünften Durchgang in die Knie.

Gegen Laszlo besonders ehrgeizig
„Irgendwann endet jede Serie“, kommentierte der erstmals geschlagene Harasztovich gelassen. „Er hat einfach alles getroffen und wenn dann noch Pech dazu kommt…“, sagte der 49-Jährige, der schon zuvor zu spüren bekommen hatte, dass die Spieler gegen ihn besonders motiviert an die Platte gingen. „Wichtig war, dass wir trotzdem gewonnen haben“, fand Harasztovich, der mit Thomas Motschmann das Schlussdoppel zum 9:7-Erfolg für den TTC entschied. Zusätzliche Genugtuung: Auf der anderen Seite des Tisches stand Michael Bentz.

Vor 40 Jahren hat Laszlo Harasztovich mit dem Tischtennis angefangen, seit 20 Jahren gibt er Trainingseinheiten, seit zehn Jahren spielt und unterrichtet er auch in Deutschland. „Als meine Frau Zsuzsa vor zehn Jahren gestorben ist, musste ich etwas in meinem Leben ändern“, erzählt der gebürtige Budapester, der seither per Zug zwischen Ungarns Hauptstadt und Neunkirchen pendelt. „Ich komme immer für zwei Spiele, also für zehn Tage“, erklärt Harasztovich, der in Neunkirchen beim Vereinsvorsitzenden Werner Müller unterkommt.

Höchste Liga in Ungarn gespielt
In seiner Heimat schaffte es Harasztovich bis in die höchste Spielklasse, in Deutschland stand er bereits in der Bayernliga (TS Arzberg) an der Platte. Und seine Tochter Fanni tritt als ungarische Jugend-Nationalspielerin bereits in seine Fußstapfen. Wenn ihr Vater in Deutschland ist, passt seine Freundin auf die 14-Jährige auf. Auch der ehemalige Außenhandelsarbeiter hat schon mit der magyarischen Tischtennis-Elite zu tun gehabt. „Ich war Trainingspartner für die Frauen- und Jugendteams“, berichtet Harasztovich.

Zuletzt kam der 1. FC Burk in den Genuss seiner sportlichen Fähigkeiten. Vor allem die Jugendspieler, die als ungeschlagener Meister der 1. Kreisliga in die 2. Bezirksliga aufsteigen, schauten sich viel vom 49-Jährigen ab. „Er hat mir die Technik für den Vorhand-Topspin und den Vorhand-Konter gezeigt“, erzählt Julian Dashi. Außerdem erhielt der Zwölfjährige „eine kleine Hilfe bei der Angabe“. Kein Wunder, denn das ist Harasztovichs Parade-Disziplin. „Ich variiere sehr viel“, begründet er sein Erfolgsgeheimnis.

Seine größte und vielleicht einzige Schwäche ist allerdings nicht zu übersehen. „Ich bin nicht mehr ganz so beweglich“, gibt er nach einem kurzen Blick auf seinen Bauch zu, „aber für mein Gewicht trotzdem noch sehr schnell“, fügt er grinsend hinzu. Jedenfalls fit genug, um mit dem C-Trainerschein Tischtennis-Stunden zu geben. Und, um eine Saison in der Oberfrankenliga anzugehen. Dafür muss er mit dem TTC allerdings zwei Relegationsspiele bestreiten.

Drei Teams kämpfen um den Platz
Ab 12 Uhr treten die Brandbacher heute in der Turnhalle des TTC Stammbach im südlichen Hofer Land zunächst gegen den TTC Hof und anschließend gegen den TTC Creußen II an. Nur wenn sich Neunkirchen im Dreier-Vergleich mit dem Zweiten der Ost-Staffel (Hof) und dem Achten der Oberfrankenliga (Creußen) durchsetzt, steigt der TTC in die höchste Spielklasse des Bezirks auf.


Laszlo Harasztovich steht mit Neunkirchen kurz vor dem Aufstieg in die Oberfrankenliga. Mitten in der Vorbereitung auf die zwei Relegationsspiele hat er dennoch Zeit für Übungsstunden mit anderen Klubs. Fotos: Ruppert



So wird's gemacht: Veit Söhnlein und seine Teamkameraden vom FC Burk schauten sich viel von Laszlo Harasztovich ab.


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