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Fremd-„Gehen“ macht Dels stark

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Weltkulturerbelauf Seit der ersten Ausgabe der Bamberger Laufveranstaltung nimmt Christopher Dels regelmäßig daran teil. Doch erst sein Wechsel zum SSV Forchheim bescherte ihm seine bisher beste Platzierung – Neuer Rekord bei den Frauen.
VON UNSEREN REDAKTIONSMITGLIEDERN
Michael Schwital und Daniel Ruppert

Bamberg/Forchheim - Keine Sonne und kein Seriensieger Darren Deed aus der Partnerstadt Bedford. Bei der siebten Auflage des Bamberger Weltkulturerbelaufs hatten es die Teilnehmer dafür mit niedrigeren Temperaturen als bislang und mitunter leichtem Regen zu tun. Wie gewohnt war aber der Ausnahmezustand, hervorgerufen durch zehntausende Zuschauer, durch stimmungsvolles Programm an den Strecken und weit über 11 000 Aktive jeden Alters in der Innenstadt, die den motorisierten Verkehrsteilnehmern für Stunden versperrt blieb.

An der Spitze der Siegerliste des Halbmarathons löste der Favorit Marcel Bräutigam (Gutsmuths-Rennsteiglaufverein) in 1:11:58 Stunden den britischen Streckenrekordhalter Deed (1:10:25) ab. Schnellste Dame war die ebenfalls favorisierte bayerische Marathonmeisterin Sandra Haderlein vom SC Kemmern mit dem Streckenrekord von 1:24:46 Stunden. Sie übertraf Zuzana Novackova aus Bratislava, die 2007 1:28:14 Stunden gelaufen war.

Dels erstmals in den Top Ten
Erstmals in die Top Ten lief Christopher Dels. Der Bamberger war bis auf wenige Ausnahmen bei den bisherigen Weltkulturerbeläufen dabei, im Alter von 30 Jahren freute er sich diesmal über seine beste Zeit (1:19:45) und Platzierung (10.). „Das muss wohl am Training beim SSV Forchheim liegen“, sagte Dels, der sich im November den Triathleten aus der Nachbarstadt angeschlossen hat, schmunzelnd. Der Grund sei, dass die Forchheimer im Gegensatz zu den Bambergern am Ligabetrieb teilnehmen. „Beim Weltkulturerbelauf schauen meine Familie und alle, die mich durch meine Arbeit in einer Bamberger Bar kennen, zu. Das gibt mir zusätzliche Motivation und als Einheimischer ist die Veranstaltung einfach ein Muss“, erklärte der Zweitplatzierte der Altersklasse M30.

Vom Michelsberg getötet
Trotz Muskelkaters und Zielverfehlung ist auch Christoph Schaffelhuber sehr zufrieden. „Ich habe mir 1:45 Stunden vorgenommen und darauf trainiert, aber der Michelsberg und Domberg haben mich getötet“, erzählte der gebürtige Neunkirchener, der zum ersten Mal am WKEL teilnahm. Immerhin kam er – bei seinem ersten Halbmarathon überhaupt – nach glatt zwei Stunden an. „Im Ziel bin ich fast umgefallen. Auch einen Tag später konnte ich kaum laufen“, sagte der 25-Jährige.

Über die 10,9 Kilometer gewannen Mitku Tulu Seboka (LAC Quelle Fürth) in 36:50 Minuten und Ulrike Schwalbe (CLV Megware, 42:58). Felix Hentschel (3./37:19) und Streckenrekordhalterin Susi Lutz (2./44:17) von der LG Bamberg mussten ihren gerade erst überstandenen Verletzungen Tribut zollen.

Der Halbmarathon-Zweite Mario Wernsdörfer von der LG Bamberg (1:13:02) absolvierte nach eigener Aussage einen „Lauf auf des Messers Schneide“. Es galt, im Dreikampf mit dem Sieger Bräutigam und dem Dritten Addisu Tulu Wodajo (1:13:37) zu bestehen – und mit sich selbst. Wernsdörfer: „Bei Kilometer 14 hat sich Bräutigam abgesetzt, da bekam ich Probleme mit der Wade, dann kamen Magenkrämpfe dazu. Auch Tulu Wodajo zog weg. Da bin ich kurz gegangen, und die Sache löste sich auf. Ich merkte, dass ich noch Reserven habe. Und mit dem Publikum an meiner Seite habe ich Tulu Wodajo auf Höhe des Gefängnisses überholt.“

Gerade noch rechtzeitig fit
Damen-Siegerin Haderlein freute sich: „Das war mein dritter Start beim Weltkulturerbelauf, 2011 und 2013 lief ich jedoch nur die 10,9 Kilometer. Der Erfolg freut mich besonders, weil ich im Februar noch verletzt und es für mich erst der zweite Halbmarathon in diesem Jahr war.“ Die Altenburg sei für sie die größte Herausforderung die Stimmung an der Strecke aber hervorragend gewesen. „Wenn man auf den letzten Metern am Ende der Kräfte ist, trägt einen das Publikum förmlich ins Ziel“, so Haderlein.

Für Hentschel, dessen Ziel nach wie vor ein Start bei Olympia ist, waren es „die besten Temperaturen bisher.“ Vor fünf Wochen hatte er sich jedoch die Wade gezerrt, mehr als Rang 3 war über die 10,9 km daher nicht drin. Der siegreiche Äthiopier war tags zuvor in Ohrdruf deutscher Meister über die zehn Kilometer geworden. Tulu Seboka bildet allerdings eine Ausnahme beim WKEL: Nach wie vor gibt es keine unnötigen Ausgaben, um etwa Stars an den Start zu locken, die vom afrikanischen Hochland stammen. Es ist und bleibt ein Heimatlauf.

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