Infranken-Kick Die Spieler kennen sich gut, für 90 Minuten muss das Kumpelhafte aber in den Hintergrund treten. Wenn Mittelehrenbach in der Kreisklasse 2 auf Schlaifhausen trifft, geht es ausschließlich um Punkte zum Klassenerhalt.
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein
Mittelehrenbach - Der Infranken-Kick bleibt im sich weiter zuspitzenden Abstiegskampf der Kreisklasse 2. Mit Mittelehrenbach und Schlaifhausen treffen am Sonntag um 15 Uhr zwei Mannschaften eines punktgleichen Quartetts aufeinander, das auf dem dritten Abstiegsplatz liegt. Da in der Kreisklasse weder Torverhältnis noch direkter Vergleich zählen, wird wohl eine jener vier Mannschaften den bitteren Gang in die A-Klasse – zusammen mit den bereits abgestiegenen Neusesern und Muggendorfern – antreten müssen. Es bleibt aber verzwickt (siehe auch Meldung rechts).
Beim SV Mittelehrenbach handelt es sich quasi im zehnten Jahr am Stück um einen Dino der Kreisklasse, der nur noch von den Hallerndorfern mit zwölf Spielzeiten hintereinander überflügelt wird. Ein anderes Kuriosum schaffte auch nur der SV: Zum Saisonauftakt hatte Mittelehrenbach an den beiden ersten Spieltagen die Tabellenführung inne – dies gelang heuer keinem anderen Team außer Spitzenreiter Effeltrich und dem Zweiten TKV Forchheim.
Johannes Frank hört auf
Die Überraschungsmeldung Mitte der Woche kam ebenfalls aus Mittelehrenbach, wobei das eigentlich Überraschende der Zeitpunkt und die derzeitige Tabellenkonstellation waren: Das Trainergespann um Johannes Frank und Tobias Meixner geht am Ende der Saison getrennte Wege. Meist halten sich Vereine in diesen Situationen bedeckt, um Ablenkungen oder Unruhe aus dem Weg zu gehen. Zumal Frank, der laut Spielleiter Michael Meixner beruflich bedingt kürzer treten muss, ohnehin als Spieler bleibt. Der 32-jährige Lehrer bilanziert: „Die Saison ging für uns eigentlich prima los, aber nachdem sich Angeschlagene und Verletzte aneinander reihten, einige beruflich unter der Woche nicht da waren und der Kader dann schnell an seine Grenzen stieß, kam irgendwann der Einbruch.“ Und dies ziemlich prägnant, denn nach dem „goldenen Oktober“ mit fünf Siegen am Stück gewann der SV in den folgenden 14 Spielen nur eine Partie und schaffte lediglich vier Unentschieden, was den Absturz bedeutete: „Die Erholungsphasen der Spieler werden größer, viele sind die zehn Jahre Kreisklasse dabei und nahe der 30er-Altersgrenze oder leicht darüber. Da dauern auch Zerrungen deutlich länger um auszuheilen.“ Für Sonntag fehlt der urlaubende Josef Alt, aus selbigem kehrt Johannes Salb zurück und müsste einsatzbereit sein. Fabian Fritsch ist im Polizeidienst in Elmau eingeteilt, Maximilian Winter steht wegen Prüfungsvorbereitungen nicht zur Verfügung. „Hinzu kommt, dass beispielsweise Benni Meixner durch den Hausbau nur noch sporadisch trainieren kann, aber da müssen wir jetzt durch. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, die Tagesform wird entscheidend sein. Wir müssen den Heimvorteil nutzen und uns Auftrieb für das letzte Spiel gegen Kleinsendelbach holen. Wir müssen den Dreier holen. Es wird ein 2:1-Sieg für uns.“
Schlaifhausen ist zuversichtlich
Der Begriff „Fußball-Dino“ ist Schlaifhausens Trainer Stephan Schleiwies als bekennendem Fan des Hamburger SV ebenfalls geläufig, er hat vor der Mattscheibe die Schlüsse daraus gezogen, dass sich ein Fight bis zur letzten Minute lohnen kann. Zudem ist der 48-jährige Kirchehrenbacher zuversichtlich, gar nicht beide Restpartien gewinnen zu müssen: „Vielleicht reicht uns ein Sieg und ein Punkt. Aber das hängt eben auch an den anderen Mannschaften. Neunkirchen ist nicht berechenbar, denn deren Trainer Kosta Zafiris hat zwar gesagt, dass sie nicht stopfen wollen, aber darauf kann man sich nicht verlassen, wenn es um alles geht.“
Schlaifhausen musste in der Winterpause mehrere Abgänge verkraften. Neben Alfat Metin (Pretzfeld) und Philipp Präger (Willersdorf) verloren die Walberla-Kicker auch Alexander Büttner (Leutenbach), der dort in acht Spielen bereits sieben Rückrundentore erzielte. Drei Akteure – Marco Kraft, Josef Alt und Thomas Meister – wechselten zum morgigen Gegner Mittelehrenbach: „Die Abgänge waren nicht so wichtig, außer bei Meister, der Heimweh hatte. Aber die Ausfälle summierten sich zuletzt, bei unserem begrenzten Kader merkt man jeden Spieler. Manuel Worofka erlitt im Kersbach-Spiel einen Schlüsselbeinbruch und fehlt schon seit sechs Wochen. Andre´ Finze ist erst wieder im Aufbau nach der Knie-OP, Martin Kroder hat eine Kreuzbandreizung, Andreas Steiner und Simon Weisel sind im Urlaub.“ Letzterer fehle als Vorbereiter extrem, die Stürmer hingen in Luft. Beim morgigen Gegner schätzt der Ex-Bezirksligaspieler deren größere Erfahrung durch den höheren Altersschnitt, sieht aber gleichzeitig durch sein jüngeres Team konditionelle Vorteile, wenn das Spiel lange auf der Kippe steht, vor allem bei höheren Temperaturen: „Es ist reine Kopfsache. Viele der Spieler beider Mannschaften sind eng befreundet, beide Reihen besuchen gerne die nachbarschaftlichen Feste. Für Fußballfans ist so eine Konstellation sicher ein Leckerbissen, nicht aber für die Beteiligten, denn für 90 Minuten müssen die freundschaftlichen Beziehungen ruhen.“
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein
Mittelehrenbach - Der Infranken-Kick bleibt im sich weiter zuspitzenden Abstiegskampf der Kreisklasse 2. Mit Mittelehrenbach und Schlaifhausen treffen am Sonntag um 15 Uhr zwei Mannschaften eines punktgleichen Quartetts aufeinander, das auf dem dritten Abstiegsplatz liegt. Da in der Kreisklasse weder Torverhältnis noch direkter Vergleich zählen, wird wohl eine jener vier Mannschaften den bitteren Gang in die A-Klasse – zusammen mit den bereits abgestiegenen Neusesern und Muggendorfern – antreten müssen. Es bleibt aber verzwickt (siehe auch Meldung rechts).
Beim SV Mittelehrenbach handelt es sich quasi im zehnten Jahr am Stück um einen Dino der Kreisklasse, der nur noch von den Hallerndorfern mit zwölf Spielzeiten hintereinander überflügelt wird. Ein anderes Kuriosum schaffte auch nur der SV: Zum Saisonauftakt hatte Mittelehrenbach an den beiden ersten Spieltagen die Tabellenführung inne – dies gelang heuer keinem anderen Team außer Spitzenreiter Effeltrich und dem Zweiten TKV Forchheim.
Johannes Frank hört auf
Die Überraschungsmeldung Mitte der Woche kam ebenfalls aus Mittelehrenbach, wobei das eigentlich Überraschende der Zeitpunkt und die derzeitige Tabellenkonstellation waren: Das Trainergespann um Johannes Frank und Tobias Meixner geht am Ende der Saison getrennte Wege. Meist halten sich Vereine in diesen Situationen bedeckt, um Ablenkungen oder Unruhe aus dem Weg zu gehen. Zumal Frank, der laut Spielleiter Michael Meixner beruflich bedingt kürzer treten muss, ohnehin als Spieler bleibt. Der 32-jährige Lehrer bilanziert: „Die Saison ging für uns eigentlich prima los, aber nachdem sich Angeschlagene und Verletzte aneinander reihten, einige beruflich unter der Woche nicht da waren und der Kader dann schnell an seine Grenzen stieß, kam irgendwann der Einbruch.“ Und dies ziemlich prägnant, denn nach dem „goldenen Oktober“ mit fünf Siegen am Stück gewann der SV in den folgenden 14 Spielen nur eine Partie und schaffte lediglich vier Unentschieden, was den Absturz bedeutete: „Die Erholungsphasen der Spieler werden größer, viele sind die zehn Jahre Kreisklasse dabei und nahe der 30er-Altersgrenze oder leicht darüber. Da dauern auch Zerrungen deutlich länger um auszuheilen.“ Für Sonntag fehlt der urlaubende Josef Alt, aus selbigem kehrt Johannes Salb zurück und müsste einsatzbereit sein. Fabian Fritsch ist im Polizeidienst in Elmau eingeteilt, Maximilian Winter steht wegen Prüfungsvorbereitungen nicht zur Verfügung. „Hinzu kommt, dass beispielsweise Benni Meixner durch den Hausbau nur noch sporadisch trainieren kann, aber da müssen wir jetzt durch. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, die Tagesform wird entscheidend sein. Wir müssen den Heimvorteil nutzen und uns Auftrieb für das letzte Spiel gegen Kleinsendelbach holen. Wir müssen den Dreier holen. Es wird ein 2:1-Sieg für uns.“
Schlaifhausen ist zuversichtlich
Der Begriff „Fußball-Dino“ ist Schlaifhausens Trainer Stephan Schleiwies als bekennendem Fan des Hamburger SV ebenfalls geläufig, er hat vor der Mattscheibe die Schlüsse daraus gezogen, dass sich ein Fight bis zur letzten Minute lohnen kann. Zudem ist der 48-jährige Kirchehrenbacher zuversichtlich, gar nicht beide Restpartien gewinnen zu müssen: „Vielleicht reicht uns ein Sieg und ein Punkt. Aber das hängt eben auch an den anderen Mannschaften. Neunkirchen ist nicht berechenbar, denn deren Trainer Kosta Zafiris hat zwar gesagt, dass sie nicht stopfen wollen, aber darauf kann man sich nicht verlassen, wenn es um alles geht.“
Schlaifhausen musste in der Winterpause mehrere Abgänge verkraften. Neben Alfat Metin (Pretzfeld) und Philipp Präger (Willersdorf) verloren die Walberla-Kicker auch Alexander Büttner (Leutenbach), der dort in acht Spielen bereits sieben Rückrundentore erzielte. Drei Akteure – Marco Kraft, Josef Alt und Thomas Meister – wechselten zum morgigen Gegner Mittelehrenbach: „Die Abgänge waren nicht so wichtig, außer bei Meister, der Heimweh hatte. Aber die Ausfälle summierten sich zuletzt, bei unserem begrenzten Kader merkt man jeden Spieler. Manuel Worofka erlitt im Kersbach-Spiel einen Schlüsselbeinbruch und fehlt schon seit sechs Wochen. Andre´ Finze ist erst wieder im Aufbau nach der Knie-OP, Martin Kroder hat eine Kreuzbandreizung, Andreas Steiner und Simon Weisel sind im Urlaub.“ Letzterer fehle als Vorbereiter extrem, die Stürmer hingen in Luft. Beim morgigen Gegner schätzt der Ex-Bezirksligaspieler deren größere Erfahrung durch den höheren Altersschnitt, sieht aber gleichzeitig durch sein jüngeres Team konditionelle Vorteile, wenn das Spiel lange auf der Kippe steht, vor allem bei höheren Temperaturen: „Es ist reine Kopfsache. Viele der Spieler beider Mannschaften sind eng befreundet, beide Reihen besuchen gerne die nachbarschaftlichen Feste. Für Fußballfans ist so eine Konstellation sicher ein Leckerbissen, nicht aber für die Beteiligten, denn für 90 Minuten müssen die freundschaftlichen Beziehungen ruhen.“