Brauchtum
Die Adventsfenster bedeuten einen hohen organisatorischen Aufwand. Ihn nehmen viele in Kauf; andere lassen sich neue Advents-Ideen einfallen.
VON UNSERER MITARBEITERIN Petra Malbrich
Kreis Forchheim - Eine kurze Meldung im Hallerndorfer Mitteilungsblatt macht schon jetzt auf Anmeldungen zum Adventsfenster fürs nächste Jahr aufmerksam. Dabei wird zugleich darauf hingewiesen, dass es in dieser Adventszeit keine geschmückten Adventsfenster geben werde. Zu wenige hätten sich bereit erklärt, mitzumachen.
„Es ist schade, weil es eine besinnliche Tradition war“, bedauert Bürgermeister Torsten Gunselmann. Wenn er gewusst hätte, dass dieser Brauch heuer entfällt, hätte er angeboten, ein Fenster zu schmücken. „Es war eine lieb gewordene Tradition und hat die Hektik herausgenommen“, findet der Hallerndorfer Bürgermeister, der sich fürs nächste Jahr wieder Adventsfenster wünscht.
Vier bis 24 geschmückte Fenster
In Hallerndorf wurden vier Fenster geschmückt, für jeden Adventssonntag eines. Die aufgebaute Kulisse, eine Krippe, ließ die Vorfreude auf Weihnachten wachsen. Nicht nur für Kinder. Angeboten wurden Plätzchen und Glühwein, die Mitglieder des Pfarrgemeinderats erzählten Weihnachtsgeschichten und es wurden Lieder gesungen. Die Bürger des Ortes trafen sich vor dem geschmückten Fenster und fanden Zeit zu einem gemütlichen Plausch nach der gemeinsamen Feierstunde.
Viele Orte haben diese Tradition des Adventskranzes oder des Adventskalenders übernommen. Manche schmücken wie in Hallerndorf an jedem Sonntag ein Fenster, in anderen Orten wie in Neunkirchen am Brand oder Dormitz werden 24 Fenster geschmückt. Da gibt es täglich eine kleine Feierstunde.
Angeblich ist der Adventskalender, der um 1851 erstmals erwähnt wird , evangelischen Ursprungs. Bilder, die nach und nach an die Wand gehängt wurden oder 24 Kreidestriche, von denen jeden Tag einer weg gewischt wurde, waren die anfänglichen Varianten in den protestantischen Haushalten. Die Katholiken hingegen sollen für jeden Tag bis Heilig Abend einen Strohhalm in die Krippe gelegt haben.
Neue Ideen kreiert
Heute werden sogar große, öffentliche Gebäude wie das Forchheimer Rathaus nach der Tradition des Adventskalenders geschmückt. Seit Jahren sind lebendige oder begehbare Adventskalender attraktiv, verkürzen die Zeit des Wartens und bringen Besinnlichkeit. Dabei eingesammelte Spenden werden für gute Zwecke verwendet. Aber: „Irgendwann läuft sich alles tot“, meint Rudolf Braun, Bürgermeister von Weißenohe. Auch dort wurden fünf Jahre lang Adventsfenster geschmückt, 24 Stück. Sogar einen Wegweiser gab es, damit alle den Weg zu den Adventsfenstern fanden. Heuer gibt es keinen Wegweiser und keine Adventsfenster. „Es war von vornherein auf fünf Jahre begrenzt“, sagt Gemeinderat Norbert Sulzbacher, Schriftführer des Heimat- und Touristenvereins Weißenohe und Umgebung. Dieser Verein hatte die Organisation der Adventsfenster übernommen.
Jetzt gibt es etwas Neues. Um die Weihnachtszeit besinnlich zu feiern, halten immer zwei der sechs Ortsvereine eine gemeinsame Adventsfeier. Ähnlich der Adventsfenster, gibt es Verpflegung, Glühwein und Plätzchen; wie gehabt, auf Spendenbasis. Das Geld erhalten bedürftige Familien aus Weißenohe oder den Nachbarorten.
Die erste Veranstaltung am Platz vor der „Lillachtalhalle“, organisierten die Feuerwehr Weißenohe und der Gesangverein Weißenohe und das zweite Adventstreffen gab es am Bauhof. Wie im nächsten Jahr Advent gefeiert wird, steht noch nicht fest. Vielleicht leben dann die Adventsfenster wieder auf. Mitmachen würden viele. So wie in Dormitz, wo die Tradition des täglich geschmückten Adventsfensters seit 2010 die Dormitzer enger zusammenrücken lässt. Bei Zimtgeruch und Tannenduft trifft man sich eben gern.
In Niederfellendorf gibt es dieses Jahr wieder Adventsfenster. So sah das erste aus. Foto: Petra Göttlicher
Ein Bild von 2004: Die Hallerndorfer bereiten das erste Adventsfenster vor. Foto: Mathias Erlwein
Die Adventsfenster bedeuten einen hohen organisatorischen Aufwand. Ihn nehmen viele in Kauf; andere lassen sich neue Advents-Ideen einfallen.
VON UNSERER MITARBEITERIN Petra Malbrich
Kreis Forchheim - Eine kurze Meldung im Hallerndorfer Mitteilungsblatt macht schon jetzt auf Anmeldungen zum Adventsfenster fürs nächste Jahr aufmerksam. Dabei wird zugleich darauf hingewiesen, dass es in dieser Adventszeit keine geschmückten Adventsfenster geben werde. Zu wenige hätten sich bereit erklärt, mitzumachen.
„Es ist schade, weil es eine besinnliche Tradition war“, bedauert Bürgermeister Torsten Gunselmann. Wenn er gewusst hätte, dass dieser Brauch heuer entfällt, hätte er angeboten, ein Fenster zu schmücken. „Es war eine lieb gewordene Tradition und hat die Hektik herausgenommen“, findet der Hallerndorfer Bürgermeister, der sich fürs nächste Jahr wieder Adventsfenster wünscht.
Vier bis 24 geschmückte Fenster
In Hallerndorf wurden vier Fenster geschmückt, für jeden Adventssonntag eines. Die aufgebaute Kulisse, eine Krippe, ließ die Vorfreude auf Weihnachten wachsen. Nicht nur für Kinder. Angeboten wurden Plätzchen und Glühwein, die Mitglieder des Pfarrgemeinderats erzählten Weihnachtsgeschichten und es wurden Lieder gesungen. Die Bürger des Ortes trafen sich vor dem geschmückten Fenster und fanden Zeit zu einem gemütlichen Plausch nach der gemeinsamen Feierstunde.
Viele Orte haben diese Tradition des Adventskranzes oder des Adventskalenders übernommen. Manche schmücken wie in Hallerndorf an jedem Sonntag ein Fenster, in anderen Orten wie in Neunkirchen am Brand oder Dormitz werden 24 Fenster geschmückt. Da gibt es täglich eine kleine Feierstunde.
Angeblich ist der Adventskalender, der um 1851 erstmals erwähnt wird , evangelischen Ursprungs. Bilder, die nach und nach an die Wand gehängt wurden oder 24 Kreidestriche, von denen jeden Tag einer weg gewischt wurde, waren die anfänglichen Varianten in den protestantischen Haushalten. Die Katholiken hingegen sollen für jeden Tag bis Heilig Abend einen Strohhalm in die Krippe gelegt haben.
Neue Ideen kreiert
Heute werden sogar große, öffentliche Gebäude wie das Forchheimer Rathaus nach der Tradition des Adventskalenders geschmückt. Seit Jahren sind lebendige oder begehbare Adventskalender attraktiv, verkürzen die Zeit des Wartens und bringen Besinnlichkeit. Dabei eingesammelte Spenden werden für gute Zwecke verwendet. Aber: „Irgendwann läuft sich alles tot“, meint Rudolf Braun, Bürgermeister von Weißenohe. Auch dort wurden fünf Jahre lang Adventsfenster geschmückt, 24 Stück. Sogar einen Wegweiser gab es, damit alle den Weg zu den Adventsfenstern fanden. Heuer gibt es keinen Wegweiser und keine Adventsfenster. „Es war von vornherein auf fünf Jahre begrenzt“, sagt Gemeinderat Norbert Sulzbacher, Schriftführer des Heimat- und Touristenvereins Weißenohe und Umgebung. Dieser Verein hatte die Organisation der Adventsfenster übernommen.
Jetzt gibt es etwas Neues. Um die Weihnachtszeit besinnlich zu feiern, halten immer zwei der sechs Ortsvereine eine gemeinsame Adventsfeier. Ähnlich der Adventsfenster, gibt es Verpflegung, Glühwein und Plätzchen; wie gehabt, auf Spendenbasis. Das Geld erhalten bedürftige Familien aus Weißenohe oder den Nachbarorten.
Die erste Veranstaltung am Platz vor der „Lillachtalhalle“, organisierten die Feuerwehr Weißenohe und der Gesangverein Weißenohe und das zweite Adventstreffen gab es am Bauhof. Wie im nächsten Jahr Advent gefeiert wird, steht noch nicht fest. Vielleicht leben dann die Adventsfenster wieder auf. Mitmachen würden viele. So wie in Dormitz, wo die Tradition des täglich geschmückten Adventsfensters seit 2010 die Dormitzer enger zusammenrücken lässt. Bei Zimtgeruch und Tannenduft trifft man sich eben gern.
In Niederfellendorf gibt es dieses Jahr wieder Adventsfenster. So sah das erste aus. Foto: Petra Göttlicher
Ein Bild von 2004: Die Hallerndorfer bereiten das erste Adventsfenster vor. Foto: Mathias Erlwein