Der Tauchsportclub Ebermannstadt lud wieder zum Dreikönigsschwimmen
Sieben Grad Außentemperatur und fünf Grad im Wasser - das waren die Rahmenbedingungen bei der 24. Ausgabe des Ebermannstädter Dreikönigsschwimmen. Der ausrichtende Verein, der Tauchsportclub Ebermannstadt geleitete gestern Nachmittag am Schwimmbad in Rothenbühl insgesamt 24 Schwimmer in die gelbbraunen Fluten der Wiesent, darunter auch fünf Frauen.
EBERMANNSTADT - Der jüngste Teilnehmer stammt aus Neunkirchen und ist gerade einmal 18 Jahre alt. Enrico Bachus war die Nervosität vor seiner ersten Teilnahme sichtlich anzumerken, zur Beruhigung diente ihm vor dem Gang ins Wasser ein Becher Glühwein.
Guten Rat hätte er sich beim ältesten Teilnehmer, Martin Ebner aus Forchheim holen können. Der aktive Rettungstaucher nimmt seit 13 Jahren am Dreikönigsschwimmen in Ebermannstadt teil und sieht die Veranstaltung als willkommene Gelegenheit, sich an die Kälte zu gewöhnen, bevor es zum Wintertraining an die Donau geht.
Passen musste hingegen heuer der Erste Vorsitzende des TSC Ebermannstadt, Günter Friedrich, dessen Eintauchen in die Wiesent eine Magen-Darm-Infektion verhinderte. Das Dreikönigsschwimmen fand daher zum vierten Mal ohne ihn statt.
Zum ersten Mal dabei war hingegen die DLRG aus Münchberg. Aus deren Reihen stammt auch die jüngste weibliche Teilnehmerin, die 19-jährige Denise aus Schwarzenbach an der Saale, die sich zum ersten Mal überhaupt den Taucheranzug aus Neopren überstreifte. Ohne diese Ausrüstung wäre das Schwimmen beziehungsweise Tauchen in dem eisig kalten Gewässer nicht möglich. Die Anzüge füllen sich zunächst mit Wasser, das dann durch die Körperwärme aufgewärmt wird und so als Schutzschild gegen die Kälte dient. Die Beschaffungskosten für so einen Spezialanzug belaufen sich auf rund 400 Euro.
Für Wärme von innen war auch während des Schwimmens bestens gesorgt. Aus einem großen, schwarzen Schwimmreifen und einem Plastikgestell hatten die Ebermannstädter "Taucher" eine schwimmende Bar gezimmert, die mit hochprozentigem Inhalt bestens befüllt war. Um diese Bar tummelten sich dann auch die meisten Teilnehmer während der Schwimmpassage bis zur Zwischenstation in der Nähe der Polizeistation. Dort konnten sich die Teilnehmer mit Glühwein nochmals erwärmen. Der zweite Streckenabschnitt der insgesamt 2,5 Kilometer langen Passage war der wesentlich kürzere. An der Brücke zum Breitenbach durften die Schwimmer die Wiesent verlassen.
Ganz so reibungslos wie heuer ist das Dreikönigsschwimmen aber nicht immer verlaufen. Vorstandsmitglied Christine Held erinnert sich, dass sich der mit Wachsfackeln "bewaffnete" Schwimmertross vor Jahren auch schon mit Händen den Weg durch die mit einer Eisschicht bedeckten Fluten der Wiesent bahnen musste. "Nach dem Ausstieg sind uns dann die Reißverschlüsse zugefroren" ergänzte Martin Friedrich, der Sohn Vorsitzenden.
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VON STEFAN BRAUN
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