Volleyball, Landesliga: Überraschend erfolgreiche Saison für die Neunkirchener
Ihre Gegner heißen nicht wie die der VG Forchheim Hirschau oder Bamberg, sondern Bad Windsheim, Weißenburg und Schwabach. Die Volleyball- Herren des TSV Neunkirchen sind in der Landesliga-Nordwest außerhalb Oberfrankens unterwegs, dort aber sehr erfolgreich.
NEUNKIRCHEN - Verletzungssorgen und ein dünner Mannschaftskader haben den Motor der Landesliga-Volleyballer des TSV Neunkirchen zu Jahresbeginn ins Stottern gebracht. Nur eine aus den vergangenen vier Partien konnte erfolgreich bestritten werden. Die Tabellenführung ist dem Überraschungsteam der Liga trotzdem geblieben, wenn auch mit hauchdünnem Zwei-Punkte-Vorsprung. Erwartet hatte diese Situation eigentlich keiner, der TSV kam schließlich als Aufsteiger aus der Bezirksliga.
"Unser sportliches Ziel war, wie sich das für einen Aufsteiger eben gehört, nur der Klassenerhalt", sagt Mittelblocker Sebastian Lenz. Eine durchaus realistische Einschätzung, dachten sich nach dem ersten Spieltag wohl alle Beteiligten. Der Auftakt war beim 1:3 gegen Mitaufsteiger Faulbach missglückt. "Die Abstimmung hat noch nicht gepasst, dazu war jeder Einzelne nicht in Bestform", erinnert sich Lenz. Und der Kader des TSV sei nicht breit genug, die Schwächephasen mehrerer Akteure zu kompensieren. Für Martin Margraf (Karriereende), Michael Schlegel (Tuspo Nürnberg, Bayernliga) und Stefan Nekovar (Auslandsaufenthalt) fand man Ersatz in den beiden landesligaunerfahrenen Maximilian Daschke (SV Schwaig) und Johannes Moosmeier (Bayern 07 Nürnberg).
Wunderbar harmoniert
Ab dem 2. Spieltag vor heimischer Kulisse funktionierte die Mannschaft aber plötzlich hervorragend. "Bei der Annahme und im Angriff, da hat alles gestimmt und jeder 110 Prozent abgerufen", erklärt Lenz. Das Ergebnis: Ein überraschend deutliches 3:0 gegen den Angstgegner TV Bad Windsheim, gegen den in den vergangenen drei Jahren kein einziger Sieg gelang, und im Anschluss daran ein ebenso verblüffendes 3:1 gegen den Meisterschaftsanwärter TV Trennfurt.
In Volkach bremste dann eine 2:3-Niederlage den Lauf der Neunkirchener kurzzeitig. Die folgenden Spiele entwickelten eine "gewisse Eigendynamik", wie es Lenz ausdrückt. 3:0 gegen Lengfeld, 3:1 gegen Katzwang/ Schwabach, 3:0 gegen Coburg, 3:0 gegen Weißenburg. Der TSV gehörte plötzlich zum Favoritenkreis.
Mit der neuen Situation wussten zum Rückrundenauftakt einige Spieler im Team von Coach Jürgen Heermann noch nicht umzugehen. In Trennfurt und Katzwang tat sich der TSV sehr schwer, behielt aber jeweils mit 3:2 die Oberhand. Das Saisonziel Klassenverbleib war von diesem Tag an, selbst wenn alle restlichen Spiele verloren worden wären, bereits gesichert. "Das hat zusätzliche Kräfte freigesetzt. Als Sportler willst du ja immer das bestmöglichste Ergebnis herauszuholen", sagt Sebastian Lenz. Und so schickten sich die Neunkirchener an, ihre Tabellenführung zu verteidigen, was trotz der jüngsten Misserfolge gelang.
Beim Rückspiel zu Hause gegen Volkach standen dem TSV aufgrund dreier verletzungsbedingter Ausfälle nur sieben Feldspieler zur Verfügung. Beim 0:3 blieb den Brandbachern nicht der Hauch einer Chance. Dafür erkämpfte sich das Team im Anschluss einen psychologisch enorm wichtigen 3:2-Erfolg über Schlusslicht Lengfeld.
"Wir wissen seitdem wieder um unsere Stärken und glauben mehr denn je an den Aufstieg", erklärt Lenz. Die TSV-Brust ist vor dem Saisonendspurt breit. Kein Wunder, führt die Mannschaft doch auch nach der 2:3-Auswärtspleite vor wenigen Tagen in Bad Windsheim die Tabelle an. Neunkirchen (9 Siege/4 Niederlagen) hat zwei Zähler mehr als Verfolger Volkach auf dem Konto und will Platz 1 in den verbleibenden drei Begegnungen im Fernduell behaupten. Die Entscheidung fällt im März.
VONALEXANDERHITSCHFEL
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