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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Leinsaat wurde verdreckt geliefert

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Lebensmittel Mit Mäuse-Kot verunreinigte Leinsamen wurden in der Minderleinsmühle bei Kleinsendelbach entdeckt. Auf der Suche nach dem Verursacher der Kontamination führt die Spur nach Aalen.

Neunkirchen am Brand - Noch ist die Frage nicht beantwortet, wie der Mäuse-Kot in die Leinsamen kam. Nachdem ein Verbraucher Ende Februar Nager-Kot in einer Lieferung Leinsaat entdeckt hatte, begann die Suche. Wer ist für die kontaminierte Ware verantwortlich? Die im Schwabachtal gelegene Minderleinsmühle bei Kleinsendelbach, wo die Leinsaat verpackt und verkauft worden war? Oder der Lieferant, der den Betrieb (Gemeinde Kalchreuth, postalisch zu Neunkirchen am Brand gehörend) beliefert hatte?
Nach der Verbraucherbeschwerde hatte Irene Reif sofort eine Rückrufaktion gestartet. Reif ist für die Qualitätssicherung im Mühlen-Laden zuständig. Rund fünf Tonnen Leinsaat werden hier pro Woche verkauft, in 25-Kilo-Säcken oder in 1000-Gramm- und in 500-Gramm-Beuteln. Zwar steht "Minderleinsmühle" auf dem Etikett, aber das Produkt wird in der hiesigen Region nicht angebaut. Die Mühle bezieht den Leinsamen lediglich, prüft und verpackt ihn.

Die Firmenleitung hatte von Anfang an betont, dass der Nagerkot "nicht in unserem Haus" in die Saat gekommen sein könne. Zu diesem Ergebnis kommt nun auch die Lebensmittelüberwachung. Wie Hannah Reuter, Pressesprecherin am Landratsamt Erlangen-Höchstadt, sagt, hätten die Überwacher sowohl die Produktions- und die Lagerräume, als auch das betriebliche Monitoring der Schädlingsbekämpfung unter die Lupe genommen. Die Kontrolle habe ergeben, "dass die Leinsaat schon verdreckt angeliefert worden ist", sagt Hannah Reuter. Folglich müsse der Lieferant für den Mäuse-Kot in der Ware verantwortlich sein. Die Frage ist nun: Ist die Ursache tatsächlich beim Lieferanten aus Aalen in Baden Württemberg zu suchen; oder ist auch er nur beliefert worden?

Das Unternehmen aus Aalen bestätigte gestern dem FT, geschäftliche Verbindungen mit der Minderleinsmühle zu haben; eine Firmensprecherin betonte aber, dass nicht geklärt sei, ob die verunreinigte Leinsaat aus ihrem Unternehmen stamme.


Viele Gespräche geführt

Solange die Schuldfrage nicht beantwortet ist, sei das Verfahren "in der Schwebe"; über Schadensansprüche könne noch nicht verhandelt werden, sagt Irene Reif von der Minderleinsmühle. Die Firma wird ihre Leinsaat künftig jedenfalls nicht mehr vom dem bisherigen Lieferanten beziehen, betont Irene Reif. Der Ruf des Mühlen-Ladens habe durch den Zwischenfall nicht gelitten, meint Reif. "Gerade weil wir sofort offen und transparent mit der Nachricht umgegangen sind, haben die Kunden Verständnis gezeigt", sagt Reif. "Wir haben sehr viele Gespräche geführt und glaubhaft dargestellt, dass es nicht in unserem Betrieb passiert ist."
Irene Reif ist davon überzeugt, dass es ein einmaliger Vorfall bleiben wird. Sie weist aber auch darauf hin, wie komplex die Kontrolle der Ware sei. "Bei Leinsaat zum Beispiel gibt es 200 Kriterien, die man kontrollieren könnte. Da liegt nicht mehr alles in unserer Macht."

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Ekkehard Roepert

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