Neunkirchen - Was macht man, wenn man eine 1,5 Hektar große magere Feuchtwiese am Lohr als künftigen Standort eines Regenrückhaltebeckens für das neue Baugebiet "Am Galgenanger" vorgesehen hat, dann aber dort eine außergewöhnliche Artenvielfalt entdeckt?
Wenn dort Wiesensilge wachsen, die Wiesen-Flockenblume oder auch der Rauhe Löwenzahn? Ganz einfach, man macht sich die Weitsichtigkeit des Pächters Adolf Leicht zu eigen, der selbst bereits vor Jahrzehnten mit seiner extensiven Bewirtschaftung der Wiese den Grundstein für die Bewahrung dieses besonderen Lebensraumes gelegt hat.
Ein Stück heile Natur
Wenn dann noch der Bürgermeister Heinz Richter (FWG) heißt und der zusammen mit seinem Marktgemeinderat und der Rathausverwaltung ein anderes Grundstück in den Blick nimmt, ist ein Stück heile Natur vor der Zerstörung bewahrt worden. Der Schutz dieser artenreichen Feuchtwiese konnte schließlich durch ihren Arteneintrag beim Landesamt für Umwelt (LfU) und der Aufnahme ins monetäre fördernde NaturLandschaftsProgramm (NLP) endgültig institutionalisiert werden. Der Kreisverband des Bund Naturschutz (BN) hat jetzt das Engagement aller Beteiligten honoriert. So freuten sich Bürgermeister Richter, Landrat Reinhardt Glauber (FW) und Michael Urbanczyk von der Unteren Naturschutzbehörde über ihre Urkunden.
Auch der Pächter der entsprechenden Wiese, Adolf Leicht, hat eine Auszeichnung vom BN bekommen. "Wenn man sich mit der Wiese als Lebensraum für Fauna und Flora etwas intensiver auseinandersetzt, entdeckt man erst, was dort so alles sprießt und blüht, krabbelt, kriecht und flattert. Naturschutz muss unserer Welt erhalten und bewahrt werden, da ist für politische oder ideologische Diskussionen kein Platz", sagte Richter.
Umwelt geht alle etwas an
Die Umwelt gehe alle an. Völlig unabhängig davon, ob es sich dabei um das Thema Ernährung oder wie jetzt um ein Regenrückhaltebecken handelt, sagte Richter weiter.
VON UNSEREM MITARBEITER Karl-Heinz Frank