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Sport Fußball: Brandbach gegen Brand

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Ob der Neunkirchener Stürmer Markus Conrad (links, hier im Relegationsspiel gegen Matthias Ossmann vom TSV Röttenbach), am Sonntag für Neunkirchen auflaufen kann, ist noch ungewiss. Foto: Leo Hühnlein

Infranken-Kick Der TSV Neunkirchen erwartet in der Kreisliga 2 den in Derbys erprobten Nachbarn. Die Trainer Stefan Wüst und Arne Schmidt haben ganz eigene Personalprobleme.


Neunkirchen am Brand - Beim "InFranken-Kick" in der Fußball-Kreisliga 2 Erlangen/Pegnitzgrund kreuzen der TSV Neunkirchen und der TSV Brand die Klingen. Schauplatz des Derbys am Sonntag um 15 Uhr ist das Brandbach-Stadion, dessen Name vom angrenzenden Bächlein herrührt. Die Fußballer des gastgebenden TSV nutzen diesen Umstand ebenso und wurden vor Jahrzehnten bereits auf den Namen "Brandbach-Kicker" getauft.

Und das schon lange vor 1966, als der TSV Brand, der morgige Gegner, überhaupt gegründet wurde. Die Allerwenigsten aber wissen, dass der Ortsnamenszusatz "am Brand" für Neunkirchen nicht vom Brandbach herstammt, sondern andersherum. Infolge einer Brandrodung des Waldes im 11. Jahrhundert siedelten sich die Bauern einst am alten Wasserlauf des Bächleins an. Da im Zuge der Ortsgründung eine "neue Kirche" gebaut wurde und so der Name für viele ähnliche Ansiedlungen (Neunkirchen) entstand, vergab das Erzbistum Bamberg den Zusatz "am Brand".

Wie eine Brandrodung
Eine Brandrodung durchlebt in diesen Tagen auch der TSV Neunkirchen, wie Trainer Stefan Wüst klagt: "Uns gingen einige Leistungsträger in der laufenden Saison verloren: Fabian Lang, Philippe Lanz und Florian Ritter stehen infolge ihres Studiums nicht mehr zur Verfügung. Marc Fischer hat seine Karriere wegen Verletzungspechs beendet und Jonas Wehner studiert in Jena und kann so nur bedingt trainieren. Auch Markus Conrad ist bedingt durch den Schulunterricht kaum im Training, so dass der gesamte Kader von 19 Spielern auf 14 Mann geschrumpft ist."

Nicht ganz zufrieden mit dem Saisonstart ist Wüst. Er hatte urlaubsbedingt und durch Verletzungen nie mit der gleichen Startelf beginnen können. Zudem stellen sich nach seiner Beobachtung "die anderen hinten rein und warten nur auf unsere Fehler. Und an diesen sind wir dann auch zu 90 Prozent selbst schuld".

Das sei das größte Manko seines Teams. Deshalb reiche es trotz guter Entwicklungsschritte noch nicht, weiter oben mitzumischen. Dabei war seine Mannschaft auch bei den bisherigen Niederlagen insgesamt nie schlechter als der Gegner.

Ziel: in der Tabelle vorbeiziehen
Bei einem Heimsieg könnte Neunkirchen (Platz 9 mit 14 Punkten) die Gäste (Platz 8, 15 Punkte) in der Tabelle überholen. Aber dazu müsste fast alles passen, so Wüst. Der 43-jährige Übungsleiter sieht seine spielfreudigen Nachwuchsakteure zumindest in der Offensive gut aufgestellt: "Meine jungen Leute sind in jedem Spiel für Tore gut, aber sie sind noch zu unkonstant. Sie bekommen manchmal aus Angst vor Fehlern prompt Panik, die dann zu Gegentoren führt."

Die Gäste aus Brand seien ein starker Gegner, aber auch verwundbar, meint Wüst: "An guten Tagen können wir jeden schlagen. Aber wir können auch gegen jeden verlieren." Oberstes Ziel sei es, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und die jungen Spieler weiter auszubilden. Wüst sieht das zweite Kreisliga-Jahr nach dem Abstieg aus der Bezirksliga schwerer als die erste Saison: "Momentan helfen uns Spieler aus der Reserve aus. Egal, wir müssen aus dem Tabellenkeller raus."

Gelassener tritt der Brander Spielertrainer Arne Schmidt die 6,2 Kilometer lange Fahrt vom heimischen Fliederweg an den Brandbachweg an. Dabei wollte der 32-jährige Lehrer in diesem Jahr eigentlich etwas kürzer treten und eher von der Seitenlinie aus coachen. Er erklärt: "Seit dem fünften Spieltag stehe ich wieder im Kader, denn wir haben eine sehr junge Mannschaft und in der letzten Partie standen vier Akteure, die noch A-Jugend spielen dürfen, auf dem Rasen."

Den TSV Neunkirchen hat Schmidt konstanter erwartet. "Aber sie werden sich im Laufe der Saison weiter nach oben schieben", vermutet der Brander, "und sie haben immerhin die letzten vier Spiele nicht verloren." Vor fast genau einem Jahr trennten sich die beiden Nachbarn mit 2:2 im Brandbach-Stadion, als die Gäste den 2:0-Vorsprung der Hausherren (Tore: André Pritzke und Philippe Lanz) noch durch Christian Häring und Stefan Marsing in der Nachspielzeit ausgleichen konnten. Letzterer war auch der Schütze beim 1:0-Heimsieg im Rückspiel in Brand.

Tolle Bilanz im Vorjahr
Überhaupt strotzt der Gästetrainer Arne Schmidt vor Selbstbewusstsein, wenn es um die Derbybilanz des Vorjahres geht: "Wir haben von acht Derbys - Forth, Ermreuth, Kleinsendelbach und Neunkirchen - sechs für uns entscheiden können und uns so einen guten Namen in der Kreisliga 2 gemacht. Heuer sind wir etwas schwer gestartet, aber wir haben auf Viererkette umgestellt." Nach vier Auftaktspielen ohne Sieg absolvierten die Brander zuletzt sechs Partien ohne Niederlage.

Die größte Baustelle sieht Schmidt darin, nur einen richtigen Torwart für beide Mannschaften zu haben. So hilft in der Reserve der 48-jährige Jens Nützel aus. Dennoch stellte Brand im Vorjahr als Aufsteiger die zweitbeste Abwehr der Liga. Laut Trainer Schmidt habe sich die Mannschaft nach den vier Anfangsspielen mit zu vielen Gegentoren inzwischen organisiert und wohl die Kurve gekriegt: "Unser Minimalziel bleibt ein einstelliger Tabellenplatz. Außerdem arbeiten wir daran, attraktiver nach vorne zu spielen, taktisch flexibler zu werden und uns weiterzuentwickeln."

Vor dem einsatzbereiten Kader am Sonntag stehen noch ein paar Fragezeichen, wie der Coach sagt: "Derzeit kuriere ich selbst noch einen grippalen Infekt aus und hoffe, dass es bei Gabriel 'Gabo' Karnoll bis Sonntag geht: Ihn zwickt der Oberschenkel. Und Christoph Prütting hat Knieprobleme." Zudem hat es Kapitän Marcel Schmidt erwischt: Er ist auf Hochzeitsreise.

VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein

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