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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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"Ich mag einfach den Gemeinschaftstanz"

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Eine fränkische Lehrstunde: In Bärnfels werden Schottisch, Schlamperer oder die Sternpolka geübt

Eine Werbung für den fränkischen Volkstanz sollte der Schnupperkurs sein, zu dem der Fränkische-Schweiz-Verein (FSV), Ortsgruppe Bärnfels, in Zusammenarbeit mit der Tourismuszentrale Obertrubach in die Aula der Grundschule in Bärnfels eingeladen hatte. Wer nun viele Tänzer in bunten Trachten erwartet hatte, der wurde erst einmal enttäuscht. Zuerst kommt nämlich - wie so oft - vor der Kür die Pflicht.
BÄRNFELS - Nach kurzer Einführung der Tanzleiterin Ingeborg Pfleger aus Neunkirchen geht es in der Aula gleich zur Sache. Pfleger ist zuständig für den Arbeitskreis Jugend des FSV-Hauptvereins und betreut die Kinder- und Erwachsenentanzgruppe Gräfenberg. Die FSV-Ortsvorsitzende Christine Berner organisierte zusammen mit Sylvia Müller den Tanzkurs.
Der Auftritt der Gräfenberger beim 100-jährigen Jubiläum des Gesangvereins Obertrubach hatte die Bärnfelser auf die Idee gebracht, die Initiative zu ergreifen und einen Versuch zu wagen. Außerdem haben sie die Bärnfelser Trachten genäht und mit diesen möchten sie nicht nur laufen, sondern jetzt auch dazu passende Tänze lernen.
Rund 20 in Franken getanzte Tänze kommen nun zur Sprache. Das Repertoire geht über Walzer, Schottisch und Dreher hinaus. Geübt werden dann ein Schottisch, Ach geh doch, Das Madla vom Sta, Der schwarze Peter, der Schlamperer. Sternpolka und Zigeunerpolka. Das sind alles Tänze, die den Volkstanzgruppen bestens bekannt sind. "Das Ziel soll es sein, dass Sie mittanzen können, wenn so auf den Tanzböden getanzt wird". sagt Ingeborg Pfleger.
Der strahlende Sonnenschein zum Frühlingsanfang steht dem Kurs am Nachmittag jedoch eher entgegen. So mancher, der verhindert war, bat später darum, den Tanzkurs im Herbst zu wiederholen. Diejenigen, die dennoch den Weg zur Tanzstunde gefunden hatten, merken sehr schnell, dass hier auch etwas Fitness gefragt ist.
Die Teilnehmer sind durchweg angetan von den Übungen. Sabine Neuner aus Stadelhofen meint: "Ich mag die fränkischen Tänze und fühle mich als Franke. Ich animiere auch Kinder zum Tanzen und hier wollen wir dazu lernen." Und ihre Partnerin Anita Distler ergänzt: "Ich mag einfach den Gemeinschaftstanz."

In guter Gesellschaft
Josef Körber, Leimersberg, findet es interessant, einfach einmal etwas Neues zu probieren. Seine Frau Monika fühlt sich als leidenschaftliche Tänzerin und ergänzt: "Zuschauen und nicht können, ist nicht befriedigend". Das ist ein knappes, aber klares Statement. Außerdem sei Gesellschaft einfach schön und schaue sich gut an. "Wir sind beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei", wissen die beiden schon heute.
Wohl am weitesten reiste Helga Kraus aus Nasnitz in der Oberpfalz über 20 Kilometer mit ihrem Mann an. Sie haben den Termin aus der Zeitung erfahren. "Wir tanzen gerne, dann ist es schon egal, was man tanzt. Heute, das war schon etwas schwierig", lacht sie gut gelaunt. Dabei erklärt Ingeborg Pfleger, dass es in der Tat eine scharfe Grenze zwischen der Oberpfalz, die aus der Geschichte heraus von bayerischen Tänzen beeinflusst ist, und dem fränkischen Brauchtum gebe. Alle Tänze haben aber etwas gemeinsam: Sie sind attraktiv und gesellschaftlich.
VON FRANZ GALSTER

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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