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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Ausbruch aus dem immer gleichen Trott

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Laufen
Ein Kurs der SG Neunkirchen am Brand will aus Gelegenheitsjoggern in zehn Wochen Halbmarathon-Läufer machen. Abwechslung tut not. Das findet Trainer Harald Hüttmann genauso wie Teilnehmerin Charlotte Langner.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Michael Memmel

Neunkirchen am Brand - Das linke Bein vor das rechte setzen, dann das rechte vor das linke, dann links vor rechts, dann wieder rechts vor links und so weiter und so fort. Laufen ist letztlich eine ständige Wiederholung des gleichen Bewegungsablaufs. Ziemlich eintönig das Ganze. Nicht mit Harald Hüttmann! Der Trainer der Sportgruppe Neunkirchen hat dem "immer gleichen Trott" den Kampf angesagt und will für die kleine Gruppe, die auf den Halbmarathon in Fürth am 16. Juni hintrainiert, in jeder Einheit neue Reize setzen. "Es ist ganz wichtig, einfach andere Bewegungsmuster zu verwenden", erklärt der erfahrene Ausdauersportler.

"Die Bandbreite ist wichtig: Mal ganz schnell, mal ganz langsam, also nur Wandern, und alles zwischendrin. So werden alle Muskeln angesprochen", sagt Hüttmann. Bei der aktuellen Einheit heißt das nicht Wandern. Im Gegenteil: Belastungstraining ist angesagt. Drei Minuten schnell rennen in einem Pulsbereich, der bei 90 Prozent von der anaeroben Schwelle liegt, dann drei Minuten bei einer Trabpause regenerieren, ehe es wieder flott weitergeht. Nach insgesamt vier schnellen Passagen hat es die Gruppe für dieses Mal geschafft.

In den ersten drei Minuten bei hohem Tempo schaut Charlotte Langner (Bild oben: links) ständig auf den Pulsmesser. "Ich tue mir schwer, die richtige Geschwindigkeit zu finden und mich zu trauen, die Beine in die Hand zu nehmen und schneller zu laufen", erzählt die 46-Jährige. Da fehlt ihr das Vertrauen in das eigene Leistungsvermögen. Das scheint, ein Gefühl zu sein, das die Wahl-Neunkirchnerin begleitet, seit sie mit dem Laufsport begonnen hat.

Tischtennis oder Jogging?
Als Charlotte Langner mit ihrem Mann vor vielen Jahren aus dem Zentrum von Paderborn in ein Dorf in der Umgebung zog, suchte sie bald nach einer Möglichkeit sich sportlich zu betätigen. "Ich habe mich immer schon bewegt. Das gehört für mich zum Wohlfühlen dazu", meint sie. In ihrer damaligen Heimat habe es nur einen Tischtennis-Verein und einen Lauftreff gegeben. Da hätte sie sich für das "geringere Übel" entschieden. "Eigentlich dachte ich, dass mir Joggen gar nicht liegt, doch das war Quatsch. Die Leute waren so nett und haben mich einfach mitgezogen." Als sie im Jahr 2000 dann aus beruflichen Gründen ihre Zelte in Neunkirchen aufschlug, suchte sie hier auch nach einem ähnlichen Angebot, wurde allerdings erst vor vier Jahren bei der SGN fündig. Dank Harry Hüttmann und seiner Frau, aber vor allem auch dank Angelika Schedler habe sie sich hier gleich wohl gefühlt. Langner: "Wir motivieren uns gegenseitig." Zwei Mal pro Woche lief sie jeweils fünf bis zehn Kilometer, bis sie der Ehrgeiz packte und sie wissen wollte, ob sich ihr Pensum noch bis zum Halbmarathon ausbauen lässt.

Die schnellen Drei-Minuten-Einheiten fallen ihr von mal zu mal leichter. Auf den Pulsmesser schaut sie längst nicht mehr. Sie hat es immer besser im Gespür, wie nah sie der anaeroben Schwelle kommt. Hüttmann gefällt es, wenn seine Schützlinge ein solches Körpergefühl entwickeln, und er erklärt einen weiteren Zweck dieser Trainingsmethode: "Wenn man die Beine und den Herzkreislauf im anaeroben Bereich trainiert, hilft das auch, wenn man im anaeroben Bereich läuft." Öfters als einmal in der Woche sollte man diese Läufe allerdings nicht machen. Nur auf diese moderate Weise gewöhnen sich die Läufer an den hohen Pulsbereich, der bei einem Wettkampf gelaufen werden muss. Hüttmann empfiehlt den Gruppen-Mitgliedern für ihren ersten Halbmarathon einen Puls von 80 bis 85 Prozent von der anaerobe Schwelle.

Langsam wird schnell zur Gewohnheit
Charlotte Langner hat die Übung letztlich gefallen. "Ich fand's ziemlich gut, auch wenn es anstrengend war", sagt sie. Das Problem sei nämlich, dass sie sich das langsam

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