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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Süßes Gold im Eimer

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Besuch beim Imker im Rahmen des Ferienprogramms

VON SCOTTJOHNSTON
"Wenn ich den ersten Honig des Jahres schleudere, habe ich beim Abfüllen jedes Mal das Gefühl, als würde Gold in mein Eimerchen fließen", erzählte Werner Nentwich von den Glücksgefühlen eines Imkers beim Besuch des Lehrbienenstands zwischen Brand und Forth innerhalb des Eckentaler Ferienprogramms. Die Kinder legten noch eins drauf: "So herrlich süß schmeckt Gold nicht!"
ECKENTAL - Nentwich, der 2. Vorsitzender des Imkervereins Eckental-Heroldsberg ist, und Aribert Habermann führten die Jungen und Mädchen in die Kunst ein, den sowohl schmackhaften als auch natürlichen Brotaufstrich zu gewinnen. Einen guten Überblick gab ein Film, der über das Leben und die Struktur eines Bienenvolkes informierte.
Dass solche Informationen in der Praxis von großem Nutzen sein können, zeigte sich nur wenige Minuten später. Als sich nämlich eine Biene den Arm eines Mädchens als Landeplatz aussuchte, konnte Habermann sofort beruhigen: "Keine Angst, das ist ein Drohn, eine männliche Biene. Die besitzen keinen Stachel."

Tricks eingesetzt
Natürlich haben die Imker auch ihre Tricks, um die schwarz-gelben Summer zu beruhigen. Mit einem Blasebalg nebelte Habermann das Ausflugsloch am Bienenstock ein. Den Rauch interpretieren die Tiere als Gefahr und ziehen sich zurück.
Auch ein Bestäuber mit Wasser hilft. Dann sind die Bienen mit Putzen beschäftigt und haben Besseres zu tun, als jemanden zu stechen. "Wenn sich eine Biene niederlässt, ist es ohnehin angebracht, nicht hektisch zu reagieren und mit der Hand auf sie zu schlagen. Bleibt man ruhig, fliegt die Biene einfach weiter, ohne einem weh zu tun", erläutert Werner Nentwich.
Ohnehin hat sich der Imkerverein Eckental-Heroldsberg mit der Kärntner Biene, auch Carnica genannt, für eine recht friedliche Sorte entschieden. Sie ist zwar nicht so ertragreich wie beispielsweise amerikanische Bienen, aber auch nicht so aggressiv.
Heutzutage haben die Bienen mit reichlich Problemen zu kämpfen. Sowohl Krankheits-Überträger wie die Varroamilbe als auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft machen ihr zu schaffen. Nentwich setzt bei Spritzmitteln auf konstruktive Gespräche mit den Landwirten, da schließlich auch die Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen seien. Auf den Klimawandel hat sich die Biene ebenfalls noch nicht umgestellt, was eine höhere Sterberate zur Folge hat.
Geerntet wird in Eckental und Umgebung Obstblüten-, Wald-, Raps-, Linden- und Sommerhonig, bei dem es sich um eine Mischung verschiedener Blütenaromen handelt. Aber Bienen haben durchaus ihren eigenen Kopf und hören nicht immer auf den Imker.
Einmal stellte Nentwich voller Vorfreude einen Stock in eine prächtige Lindenallee bei Oberlindelbach. Der Appetit auf Kirsche & Co war freilich größer, so dass das Völkchen Richtung Obstgarten düste. Der Imker, der wegen seines Hobbys extra von Nürnberg nach Großenbuch umgezogen ist, nahm's gelassen: "Dann hab ich eben Obstblüten- statt Lindenhonig abgefüllt." Einen Schutzanzug braucht er nicht, wenn er seine Bienen aufsucht: "Die erkennen mich an der Körperhaltung und dem Geruch." Nur wenn er ihnen den Honig wegnimmt, ist er vorsichtiger: "Da würde ich auch wütend werden." Doch die Tierchen, die er ohne Furcht liebevoll am Pelz streichelt, gehen nicht leer aus: Sie erhalten eine Zuckerlösung als Ersatz.

Brote geschmiert
Auch die Kinder durften zum Finale in der Imkerhütte so richtig schlecken und sich Butterbrote dick mit Eckentaler Honig bestreichen. Als Erinnerung bastelten sie zudem Kerzen aus Bienenwachs.
Insgesamt war die Resonanz beim Eckentaler Ferienprogramm dank des sonnigen Wetters bisher sehr gut. Neu im Angebot sind unter anderem eine Lama-Wanderung, eine Fledermaus-Führung in Fürth und Kegeln in Eschenau.
Zu den Rennern gehören jedes Jahr die Besichtigungen des Nürnberger Fußballstadions, der Polizeiinspektion in Uttenreuth und großer Autohersteller wie Audi oder BMW. Die Mädchen können vom Reiten gar nicht genug bekommen.
Nach dem EM-Kochen im vergangenen Jahr werden heuer Spezialitäten aus den verschiedenen Bundesländern auf den Küchentisch gezaubert. Daniela Denninger vom Jugendbüro schwärmt : "Die Kinder und Jugendlichen kochen richtig lecker." Für mehrere Kurse des Ferienprogramms sind noch Plätze frei. Die Details können auf der Homepage www.jugendbuero.eckental.de eingesehen werden.

Originalbericht enthält Fotos, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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