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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Pläne für Hochwasserschutz lösen hitzige Debatte aus

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Gemeinderat billigt am Ende mit großer Mehrheit Änderung des Flächennutzungsplans - Schießstand ist marode


LANGENSENDELBACH - Mit 10:1 Stimmen billigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den geänderten Entwurf des Flächennutzungsplans (FNP). Eine hitzige Debatte war die Folge.
Die Änderungen umfassen unter anderem eine schematische Darstellung der empfohlenen Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser ebenso wie die Übernahme des in der gleichen Sitzung beschlossenen Bebauungsplanes "Poxdorfer Straße" für die Erweiterung einer Werkstattfläche.
Aber auch der Verzicht auf die Darstellung von zwei Bauflächen in Richtung Ebersbach, direkt am Keilesgraben gelegen, war jetzt Bestandteil der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes, die zu einer hitzigen Debatte zwischen einer Grundstückseigentümerin und Bürgermeister Wolfgang Fees (ÜFWG/SPD) mit seinem Gremium führte.

Bauen verboten
Die Eigentümerin wollte nicht akzeptieren, dass ihr gemäß den Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes Kronach ein Baurecht wegen der Hochwassergefahr verweigert wurde. Demnach kollidiere die Fläche zum einen mit einem geplanten Hochwasserrückhaltebecken, zum anderen mit dem dortigen Überschwemmungsgebiet.
Deshalb sei die Baulinie in diesem Fall sogar auf 20 Meter anstatt der sonst vorgeschriebenen zehn Meter zurückzunehmen, also ein entsprechender Uferstreifen am Bachlauf von einer Bebauung freizuhalten, wie der Planer Eckard Bökenbrink von den Gauff Ingenieuren aus Nürnberg betonte.

Verschieden bewertet
Außerdem sei von Seiten der Gemeinde in diesem hochsensiblen Hochwasserbereich aufgrund der verkehrsmäßigen Erschließung und Oberflächenwasserproblematik keine Siedlungsentwicklung gewünscht, was aber wiederum der 2. Bürgermeister Oswald Siebenhaar (UWB) wie auch Hans Böhmer (CSU) anders bewertet sehen wollten. "Man könnte in diesem Fall den zehn Metern Abstandsfläche zum Bachlauf schon zustimmen, da man sich einer Stellungsnahme des Wasserwirtschaftsamtes zufolge nicht in der Eskalationsstufe I aber auch nicht in der Stufe III befinde, man also hier schon den persönlichen Interessen der Grundstückseigentümerin zustimmen könnte." Gemeinderat Böhmer plädierte dagegen dafür, endlich klare und einheitliche Richtlinien zu schaffen: "Wenn ein Bauwerber dort bauen möchte und bereit wäre, auf eigene Kosten geeignete Maßnahmen dafür zu schaffen, dann sollte man ihn auch sein Haus bauen lassen." Ein anderer Zuhörer, der ein Anwesen in diesem Bereich hat, sprach sich wie noch andere Bürger gegen eine weitere Bebauung in dieser Bachzone aus und bestätigte, dass er jedes Jahr unter Hochwasser vom Bach her zu leiden habe. Deshalb appellierte er an den Gemeinderat, dort vorerst keine weitere Flächen durch Baumaßnahmen versiegeln zu lassen, die die Überflutungsgefahr noch verschärfen würden. "Erst wenn die Gemeinde im Oberlauf sinnvolle Rückhaltemaßnahmen ergriffen habe, sollten weitere Baugenehmigungen für diesen Bereich erteilt werden."

Bereitschaft der Gemeinde
In diesem Zusammenhang versicherte Bürgermeister Fees den Betroffenen die Bereitschaft der Gemeinde, in diesem Bereich am Keilesgraben mit Rückhalteeinrichtungen als erstes die Hochwasserschutzmaßnahmen in Langensendelbach zu realisieren. Anschließend beriet das Gremium das weitere Vorgehen bei einer Sanierung des von starker Feuchtigkeit befallenen überdachten Schießstandes. Nun soll zunächst der Zaun abgebaut werden, die Pflaster entfernt werden und ein Graben gelegt werden rund um das Bauwerk, um es trocken zu legen. Dann erst soll über das weitere Vorgehen eine Fachfirma befragt werden, um danach über das weitere Vorgehen abschließend beschließen zu können.
Im weiteren Verlauf sprach man sich im Rathaussaal noch dafür aus, gegen die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Landschaftsplanes in Poxdorf keine Einwände oder Anregungen zu erheben, da Belange der eigenen Gemeinde nicht berührt würden.
Der Gemeinderat sagte der Leitung des katholischen Kindergartens Heilige Familie im Ortsteil Bräuningshof einen Zuschuss in Höhe von 3500 Euro für die Einstellung einer nicht pädagogischen Zusatzkraft zu und lehnte eine Mitgliedschaft beim Bund Naturschutz in Bayern zwar ab, will aber eine jährliche Spende von 40 Euro durch den Bürgermeister billigen. KARL-HEINZ FRANK

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