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Sport Volleyball: TSV fehlt in wichtigen Momenten Routine

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Volleyball, Bayernliga: Aufsteiger Neunkirchen taumelt im Abstiegskampf - 0:3-Heimpleite gegen Bayreuth

VON KEVIN GUDD
NEUNKIRCHEN - Die Bayernliga- Volleyballer des TSV Neunkirchen schlittern nach einem erfolgreichen Saisonstart dem Abstieg entgegen. Auch im Heimspiel gegen den Tabellensechsten BSV Bayreuth unterlag der Aufsteiger mit 0:3.
Als Stefan Bauernfeind den dunkelblauen Kapuzenpulli Mitte des dritten Satzes auszieht und das Spielfeld betritt, steht sein Team bereits mit dem Rücken zur Wand. In den Minuten zuvor war aus einer 6:5-Führung ein 6:11 geworden. In solchen Situationen kann geballte Erfahrung helfen. Genau deshalb haben sie beim TSV ihren Aufstiegstrainer um Hilfe gebeten. Nach dem Durchmarsch von der Bezirksliga in die Bayernliga hatte der Zuspieler im Sommer sein Amt als Spielertrainer niedergelegt: "Ich bin beruflich und in einem anderen Ehrenamt bereits sehr eingespannt." Anfangs lief es für die Brandbacher, bei denen Stefan Necovar und Kapitän Sebastian Lenz die Führungs-Verantwortung übernahmen, vielversprechend. Neunkirchen fuhr zwei Siege aus den ersten drei Partien ein, blieb dann aber sechsmal in Folge ohne Erfolgserlebnis. "Auf diesem Niveau fehlt es dem Team an Erfahrung, um konstant zu spielen. Schwächephasen werden dafür sofort bestraft", sagt der reaktivierte Bauernfeind. Sehr geärgert haben sie sich vor allem über die unnötige 1:3-Niederlage kurz vor Weihnachten beim direkten Konkurrenten SC Memmelsdorf.

Zwei Jahre erfolgsverwöhnt
Dass der zweite Erfolg gegen die SG Katzwang im ersten Spiel 2014 kein großer Schritt nach vorne war, unterstreicht die Tatsache, dass der Gegner noch keinen Punkt in dieser Saison geholt hat. Ohne seinen wertvollen Diagonalangreifer Michael Schmidt setzte es dann im Big-Point-Spiel beim Mitaufsteiger Furth im Wald ein 0:3. "Es war kein Zufall, dass uns in jedem Satz lediglich zwei bis drei Punkte gefehlt haben", erklärt Bauernfeind, der danach einige Spieler mental wieder aufrichten musste: "Vor allem unsere Youngsters waren geknickt. Wenn man zwei Jahre von Erfolg zu Erfolg eilt, ist die Umstellung schwer." Der Auftakt am Samstagabend gestaltete sich dann analog zum Saisonstart hoffnungsvoll. Schnell lagen die Brandbacher deutlich in Front. Als Bayreuth auf 13:16 verkürzte, besann sich der TSV in einer Auszeit. Beim 20:15 war man dem Satzgewinn nahe, ließ sich aber in einem dramatischen Finale die Butter vom Brot nehmen. Ein langer Ballwechsel von fast einer Minute ging an den BSV, der nun 22:21 führte. Die Hausherren konterten nochmals zum 23:22 und glichen zum 24:24 aus. Doch dann jubelten die Gäste: 26:24.
Ausgeglichen gestaltete sich der zweite Durchgang, in dem erneut die Gastgeber über weite Strecken knapp die Nase vorn hatten. Beim 18:18 entschied wieder Bayreuth den längsten Ballwechsel für sich. Neunkirchen wehrte sich, schloss von 21:24 zum 23:24 auf, stand wenige Augenblicke später aber wieder ohne Zählbares da.
Den 0:2-Satzrückstand verkrafteten die Schützlinge von Stefan Bauernfeind schlecht. Bevor sich der alte neue Spielertrainer selbst einwechselte, gab er seinen Mannen in der Auszeit mit: "Leute, habt einfach noch ein bisschen Spaß." Auch die bis dato nicht eingesetzten Ersatzspieler durften aufs Feld. "Ohne eine positive Grundstimmung hast du sowieso schon verloren", glaubt Bauernfeind. Genützt hat sein Einsatz indes nicht mehr. Der Satz ging mit 14:25 verloren. Der direkte Klassenverbleib dürfte bei fünf Zählern Rückstand auf Memmelsdorf unerreichbar sein, mit dem punktgleichen TV Furth im Wald geht es um den Relegationsplatz.
Und wenn es am Ende nicht reicht? "Für die jungen Spieler dann schade, aber kein Weltuntergang", sagt Bauernfeind, der dem angestrebten Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksklasse ebenso viel Priorität einräumt wie dem Klassenerhalt: "Wir trainieren zweimal die Woche. Viele müssen aber mal arbeiten. Wir stoßen einfach an unsere Grenzen." Nicht nur sportlich. Deutlich höhere Kosten als in der Landesliga entstehen durch die größeren Distanzen bei Auswärtsspielen und die Hallenmiete aufgrund einer größeren Anzahl an Spieltagen. Eintritt von ihren wenigen treuen Zuschauern verlangen die TSV-Volleyballer nicht. Zudem muss jeder Verein einen geschulten Vertreter als Schiedsrichter stellen. Die zusätzliche Belastung schultert Kapitän Sebastian Lenz. "Wichtig ist die Stimmung. Damit können wir immer wieder neue Leute zu uns locken und die dabehalten, die vielleicht mit einem Wechsel in eine höhere Liga liebäugeln", erklärt Bauernfeind. Dann fällt es sogar einem wie ihm schwer, loszulassen und aufzuhören.

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