Jubiläum Im Jahr 1912 haben 273 Männer und Frauen in Neunkirchen den St. Elisabethenverein ins Leben gerufen. Heute ist der Verein ein wichtiger sozialer Dienstleister, der nebenbei auch die Marktgemeinde entlastet.
Melanie Huml trägt sich unter den Augen von Dekan Peter Brandl, Regionaldekan Georg Holzschuh, Bürgermeister Heinz Richter und Landrat Reinhardt Glauber (v.l.) in das Ehrenbuch der Gemeinde ein. Foto: fra-press
Neunkirchen am Brand - Der St. Elisabethenverein aus Neunkirchen am Brand ist in diesem Jahr genau 100 Jahre alt. Der Verein hat sich die Barmherzigkeit und Fürsorge auf seine Fahnen geschrieben, und ist aus der Marktgemeinde im Grunde genommen nicht mehr wegzudenken ist. "100 Jahre Elisabethenverein heißt auch, 100 Jahre Einsatz für den Menschen und 100 Jahre gelebte Solidarität", würdigte Dekan Peter Brandl die Einrichtung.
Zu einem Festakt waren neben Brandl unter anderem die CSU-Staatssekretärin Melanie Huml, Landrat Reinhardt Glauber (FW) und Neunkirchens Bürgermeister Heinz Richter (FWG) gekommen. 273 Männer und Frauen hatten am 3. März 1912 den St. Elisabethenverein ins Leben gerufen. Die Zahl der Gründungsmitglieder ist umso erstaunlicher, als in Neunkirchen damals gerade einmal 2000 Menschen gelebt haben.
Die treibenden Kräfte
Die Gründung fiel in eine Epoche, in der Kaiser Wilhelm II. regierte, in Bayern der greise Prinzregent Luitpold das Zepter schwang und die allgemein von einer wachsenden Konfliktsituation geprägt war, die schließlich nur zwei Jahre später in den Ersten Weltkrieg mündete.
Angesichts der herrschenden Verhältnisse kann die Gründung in Neunkirchen zu Recht als eine wegweisende Idee der Nächstenliebe betrachtet werden. Gerade Pfarrer Georg Lochner und Bürgermeister Leonhard Hemmerlein erwiesen sich dabei als treibende Kräfte hinter dem sozialen Engagement des Vereins. Bereits 1908 hatten die Neunkirchner eine Vereinbarung mit der Niederlassung der Niederbronner Schwestern in Erlangen getroffen.
Im April 1912 wurde eine Wohnung für die Schwesterniederlassung angemietet. Acht Jahre später hat die Mitgliederversammlung den Ankauf des "Schrödelhauses" für 20 000 Reichsmark genehmigte und 922 über die Einrichtung einer Kinderschule beraten.
Die Eröffnung der ersten Neunkirchner Kinderschule mit 80 Buben und Mädchen im St. Elisabethenheim im Jahre 1931 und die Aufnahme der ersten vier pflegebedürftigen alten Leute im August konnte noch groß gefeiert werden, bevor dann allerdings 1939 gleich zwei Schwestern in ein Lazarett nach Deggendorf abgezogen wurden.
Notwendige Unterstützung
Im Jahr 1995 eröffnete der Verein das Altenpflegeheim St. Elisabeth. "Wir müssen erkennen, dass Staat und Kommunen keine Alleinzuständigkeit haben. Sie können nicht alleine Verantwortung für die physische und psychische Wohlfahrt jedes einzelnen übernehmen", dankte Bürgermeister Richter dem Verein.
VON UNSEREM MITARBEITER Karl-Heinz Frank