In Gößweinstein und Poxdorf wurden Amtsinhaber abgewählt - Knappe Entscheidung in Effeltrich
VON JANA SCHNEEBERG UND STEFAN BERGAUER
FORCHHEIM - Die Anspannung ist vorüber, der Wähler hat in den Stichwahlen gesprochen. Die brachten einige Überraschungen mit sich, etwa in Ebermannstadt (siehe Artikel unten), aber auch in Gößweinstein oder Poxdorf.
Schon 20 Minuten nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, stand die erste Sensation des Wahlabends fest: Die Geschicke Gößweinsteins lenkt künftig Hanngörg Zimmermann (FW/BG/BMG). Mit 53,66 Prozent löst er Amtsinhaber Georg Lang (CSU/Ju F) ab, der 18 Jahre lang Bürgermeister war. "Ich habe bis zum Schluss gehofft, man hat ja gewusst, dass es knapp wird", so Lang am Wahlabend. Zimmermann schwebte derweil "auf Wolke sieben": "Ich bin überglücklich und dankbar." Der 46-Jährige hatte zu Hause auf das Ergebnis gewartet und machte sich anschließend in die Wirtshäuser auf, um sich bei den Wählern zu bedanken.
Zeit für einen Wechsel ist es auch in Poxdorf: Dieses Signal haben die Wähler gegeben und Amtsinhaberin Gunhild Wiegner (FW, 41,5 Prozent) nach zwölf Jahren abgewählt. Der neue Bürgermeister heißt Paul Steins (CSU) und freut sich auf die Aufgabe: "Im Moment darf ich feiern, morgen beginnt die Arbeit", sagte er. Im Wahlkampf haben er und seine Partei auf klare Aussagen gesetzt - und damit offensichtlich bei den Wählern punkten können. Auch im Gemeinderat hat die CSU einen Sitz mehr erringen können.
Ein Wimpernschlagduell gab es in Effeltrich. Mit 19 Stimmen mehr setzte sich Kathrin Heimann (DEL, 50,6 Prozent) vor Bernd Nägel (CSU/ÜWG) durch. "Jetzt warten viele Aufgaben", so Heimann. "Eine wird sein, 49 Prozent der Effeltricher zu überzeugen." Der bisherige 2. Bürgermeister Gerd Zimmer steht künftig an der Spitze der Gemeinde Hausen. 52,3 Prozent gaben ihm ihre Stimme. Er habe seine Erfahrung und Kompetenz in den Ring geworfen. "Ich hoffe, ich werde die Menschen nicht enttäuschen. Sie haben die Erwartung, dass man aufeinander zugeht und Projekte angegangen werden", so der 59-Jährige. Bernd Ruppert (CSU) dankte seinen Wählern. Er sei überrascht, die Bürger hätten ihm vor der Wahl andere Signale gegeben. "Es war aber auch klar, dass es knapp wird." In Gräfenberg heißt der neue Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla. Als solcher durfte er sich auf dem Marktplatz von seinen Anhängern feiern lassen. "Nach dem ersten Wahlgang hat man schon abschätzen können, dass es gut aussieht", sagte er. Trotzdem habe er den Wahlausgang mit Spannung verfolgt. Dieser sei für ihn nun "Ansporn und Verpflichtung zugleich". Nekolla ist Nachfolger von Werner Wolf (FW), der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antrat. Und er tritt in die Fußstapfen seines Vaters Hans, der von 1976 bis 1990 Gräfenbergs Bürgermeister war.
In Unterleinleiter wird ein Gerhard auch weiterhin die Geschicke der Gemeinde führen: Gerhard Riediger (NWG) folgt auf den scheidenden Bürgermeister Gerhard Sendelbeck. Dabei lag er im ersten Wahlgang noch knapp hinter seinem Stichwahl-Gegner Ewald Rascher von der FWG. "Aber jetzt sieht das Ergebnis doch ganz anders aus", sagte ein hörbar erfreuter Wahlgewinner am Telefon: Mit 58 Prozent der Stimmen setzte sich der Mann aus Unterleinleiter gegen den Dürrbrunner Rascher durch - und freut sich nun auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Gemeinderat. "Es ist ein ausgezeichneter Rat, mit vielen jungen Leuten", so Riediger.
Trend war zu erkennen
Torsten Gunselmann (Freie Wählergemeinschaft Schnaid-Stiebarlimbach) ist mit 62,4 Prozent zum neuen Bürgermeister Hallerndorfs gewählt worden. "Es war ein Trend zu erwarten, aber ich freuemich, dass es so deutlich ausgegangen ist." Nun will er sich schnell einarbeiten "Ich versuche mein Bestes zu geben." Obwohl er mit einem Vorsprung in die Stichwahl gestartet war, hat Oswald Siebenhaar (CSU) nicht fest damit gerechnet, dass er sich gegenüber seinem Mitbewerber Simon Berninger durchsetzt. Am Ende ist das Ergebnis eindeutig: Siebenhaar gewinnt die Stichwahl in Langensendelbach mit 58,7 Prozent und tritt damit die Nachfolge von SPD-Bürgermeister Wolfgang Fees an. "Sie erwarten jetzt überschwängliche Freude", sagte Oswald Siebenhaar nach Bekanntgabe des Ergebnisses. "Aber ich bin eher nachdenklich in Anbetracht der Aufgaben, die auf die Gemeinde zukommen." Er setze aber darauf, dass die harmonische Zusammenarbeit, die der Gemeinderat in den vergangenen sechs Jahren bewiesen habe, fortgesetzt werden kann.
In Neunkirchen bestätigten die Wähler Bürgermeister Heinz Richter (FWG) mit 52,7 Prozent im Amt. Richter war mit diesem Ergebnis zufrieden, hätte sich allerdings zwei bis drei Prozent mehr erwartet. "Ich hatte aber auch einen ganz starken Gegenkandidaten." Dieser, Martin Mehl (CSU), trauerte nur ein bisschen. Zwar wäre ein anderes Ergebnis möglich gewesen, aber eine Differenz von fünf Prozent gegenüber dem Amtsinhaber sei super. Überdies müsse man das Ergebnis in Zusammenhang mit der Gemeinderatswahl sehen, wo die CSU als stärkste Kraft noch einen Sitz mehr erringen konnte. "Es war ein super fairer Wahlkampf", so Richter. Nun gebe es viel zu tun.
In Wiesenttal geht der amtierende Bürgermeister Helmut Taut (FWW) in eine dritte Amtszeit. Trotz des engagierten Wahlkampfs seines Gegners Konrad Rosenzweig von der CSU haben in der Stichwahl 66,4 Prozent für Taut gestimmt. Der will nun seine zwölf Jahre Erfahrung an der Spitze der Gemeinde in die Waagschale werfen und Wiesenttal in eine gute Zukunft führen. Dabei ermutige es ihn, dass ihm kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses zahlreiche Marktgemeinderäte gratuliert haben.
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VON JANA SCHNEEBERG UND STEFAN BERGAUER
FORCHHEIM - Die Anspannung ist vorüber, der Wähler hat in den Stichwahlen gesprochen. Die brachten einige Überraschungen mit sich, etwa in Ebermannstadt (siehe Artikel unten), aber auch in Gößweinstein oder Poxdorf.
Schon 20 Minuten nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, stand die erste Sensation des Wahlabends fest: Die Geschicke Gößweinsteins lenkt künftig Hanngörg Zimmermann (FW/BG/BMG). Mit 53,66 Prozent löst er Amtsinhaber Georg Lang (CSU/Ju F) ab, der 18 Jahre lang Bürgermeister war. "Ich habe bis zum Schluss gehofft, man hat ja gewusst, dass es knapp wird", so Lang am Wahlabend. Zimmermann schwebte derweil "auf Wolke sieben": "Ich bin überglücklich und dankbar." Der 46-Jährige hatte zu Hause auf das Ergebnis gewartet und machte sich anschließend in die Wirtshäuser auf, um sich bei den Wählern zu bedanken.
Zeit für einen Wechsel ist es auch in Poxdorf: Dieses Signal haben die Wähler gegeben und Amtsinhaberin Gunhild Wiegner (FW, 41,5 Prozent) nach zwölf Jahren abgewählt. Der neue Bürgermeister heißt Paul Steins (CSU) und freut sich auf die Aufgabe: "Im Moment darf ich feiern, morgen beginnt die Arbeit", sagte er. Im Wahlkampf haben er und seine Partei auf klare Aussagen gesetzt - und damit offensichtlich bei den Wählern punkten können. Auch im Gemeinderat hat die CSU einen Sitz mehr erringen können.
Ein Wimpernschlagduell gab es in Effeltrich. Mit 19 Stimmen mehr setzte sich Kathrin Heimann (DEL, 50,6 Prozent) vor Bernd Nägel (CSU/ÜWG) durch. "Jetzt warten viele Aufgaben", so Heimann. "Eine wird sein, 49 Prozent der Effeltricher zu überzeugen." Der bisherige 2. Bürgermeister Gerd Zimmer steht künftig an der Spitze der Gemeinde Hausen. 52,3 Prozent gaben ihm ihre Stimme. Er habe seine Erfahrung und Kompetenz in den Ring geworfen. "Ich hoffe, ich werde die Menschen nicht enttäuschen. Sie haben die Erwartung, dass man aufeinander zugeht und Projekte angegangen werden", so der 59-Jährige. Bernd Ruppert (CSU) dankte seinen Wählern. Er sei überrascht, die Bürger hätten ihm vor der Wahl andere Signale gegeben. "Es war aber auch klar, dass es knapp wird." In Gräfenberg heißt der neue Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla. Als solcher durfte er sich auf dem Marktplatz von seinen Anhängern feiern lassen. "Nach dem ersten Wahlgang hat man schon abschätzen können, dass es gut aussieht", sagte er. Trotzdem habe er den Wahlausgang mit Spannung verfolgt. Dieser sei für ihn nun "Ansporn und Verpflichtung zugleich". Nekolla ist Nachfolger von Werner Wolf (FW), der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antrat. Und er tritt in die Fußstapfen seines Vaters Hans, der von 1976 bis 1990 Gräfenbergs Bürgermeister war.
In Unterleinleiter wird ein Gerhard auch weiterhin die Geschicke der Gemeinde führen: Gerhard Riediger (NWG) folgt auf den scheidenden Bürgermeister Gerhard Sendelbeck. Dabei lag er im ersten Wahlgang noch knapp hinter seinem Stichwahl-Gegner Ewald Rascher von der FWG. "Aber jetzt sieht das Ergebnis doch ganz anders aus", sagte ein hörbar erfreuter Wahlgewinner am Telefon: Mit 58 Prozent der Stimmen setzte sich der Mann aus Unterleinleiter gegen den Dürrbrunner Rascher durch - und freut sich nun auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Gemeinderat. "Es ist ein ausgezeichneter Rat, mit vielen jungen Leuten", so Riediger.
Trend war zu erkennen
Torsten Gunselmann (Freie Wählergemeinschaft Schnaid-Stiebarlimbach) ist mit 62,4 Prozent zum neuen Bürgermeister Hallerndorfs gewählt worden. "Es war ein Trend zu erwarten, aber ich freuemich, dass es so deutlich ausgegangen ist." Nun will er sich schnell einarbeiten "Ich versuche mein Bestes zu geben." Obwohl er mit einem Vorsprung in die Stichwahl gestartet war, hat Oswald Siebenhaar (CSU) nicht fest damit gerechnet, dass er sich gegenüber seinem Mitbewerber Simon Berninger durchsetzt. Am Ende ist das Ergebnis eindeutig: Siebenhaar gewinnt die Stichwahl in Langensendelbach mit 58,7 Prozent und tritt damit die Nachfolge von SPD-Bürgermeister Wolfgang Fees an. "Sie erwarten jetzt überschwängliche Freude", sagte Oswald Siebenhaar nach Bekanntgabe des Ergebnisses. "Aber ich bin eher nachdenklich in Anbetracht der Aufgaben, die auf die Gemeinde zukommen." Er setze aber darauf, dass die harmonische Zusammenarbeit, die der Gemeinderat in den vergangenen sechs Jahren bewiesen habe, fortgesetzt werden kann.
In Neunkirchen bestätigten die Wähler Bürgermeister Heinz Richter (FWG) mit 52,7 Prozent im Amt. Richter war mit diesem Ergebnis zufrieden, hätte sich allerdings zwei bis drei Prozent mehr erwartet. "Ich hatte aber auch einen ganz starken Gegenkandidaten." Dieser, Martin Mehl (CSU), trauerte nur ein bisschen. Zwar wäre ein anderes Ergebnis möglich gewesen, aber eine Differenz von fünf Prozent gegenüber dem Amtsinhaber sei super. Überdies müsse man das Ergebnis in Zusammenhang mit der Gemeinderatswahl sehen, wo die CSU als stärkste Kraft noch einen Sitz mehr erringen konnte. "Es war ein super fairer Wahlkampf", so Richter. Nun gebe es viel zu tun.
In Wiesenttal geht der amtierende Bürgermeister Helmut Taut (FWW) in eine dritte Amtszeit. Trotz des engagierten Wahlkampfs seines Gegners Konrad Rosenzweig von der CSU haben in der Stichwahl 66,4 Prozent für Taut gestimmt. Der will nun seine zwölf Jahre Erfahrung an der Spitze der Gemeinde in die Waagschale werfen und Wiesenttal in eine gute Zukunft führen. Dabei ermutige es ihn, dass ihm kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses zahlreiche Marktgemeinderäte gratuliert haben.
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