Kurz gefragt
Ex-Profi zum Trainerwechsel beim Fußball-Bundesligisten
Thema des Tages unter den fränkischen Fußballfans war gestern der Rausschmiss von Trainer Gertjan Verbeek beim abstiegsbedrohten Bundesligisten 1.FC Nürnberg. Über die gescheiterte Philosophie des Niederländers und die Psychologie eines kurzfristigen Trainerwechsels sprachen wir mit dem ehemaligen Profi Bertram Beierlorzer aus Neunkirchen, der am DFB-Stützpunkt in Forchheim die regionalen Nachwuchstalente betreut.
Herr Beierlorzer, haben Sie in ihrer aktiven Karriere einmal einen Trainerwechsel in ähnlich misslicher Lage erlebt?
Bertram Beierlorzer: Mehrfach. Ein Vorteil ist, dass sich sämtliche Spieler des Kaders neu profilieren müssen und so die interne Konkurrenz wieder auf Touren kommt. Ich erinnere mich besonders an meine letzte Saison in Nürnberg 1981, da übernahm uns Fritz Popp im März im Abstiegskampf. Er war ein absoluter Hardliner, hat uns aber schließlich zum Klassenverbleib geführt.
Viele Beobachter kritisieren, dass der jetzige Club-Trainer zu lange an seinem offensiven Stil festgehalten hat.
Bertram Beierlorzer: Heute wird immer über Trainer und ihre Philosophien gesprochen. Ich sage: Ein System muss nach dem Personal ausgerichtet werden. Aktuell fehlen verletzte Stammspieler, prompt funktioniert der Plan nicht mehr. Im Abstiegskampf geht es um Ergebnisse, nicht um attraktiven Fußball für die Zuschauer. Der Verein hätte früher reagieren und Krisengespräche führen sollen, sich zu einem Neuanfang in Liga 2 mit Verbeek bekennen oder direkt handeln sollen. Jetzt fehlt den Spielern das Vertrauen und der Glaube, sie sind von den Vorgaben überfordert. Da lässt sich nichts mehr kitten.
Hält der FCN trotzdem noch die Klasse?
Bertram Beierlorzer: Wenn die Umstellung auf eine einfachere Spielweise sofort gelingt und sich das Team stabilisiert, ist die Relegation möglich. KEVIN GUDD
Ex-Profi zum Trainerwechsel beim Fußball-Bundesligisten
Thema des Tages unter den fränkischen Fußballfans war gestern der Rausschmiss von Trainer Gertjan Verbeek beim abstiegsbedrohten Bundesligisten 1.FC Nürnberg. Über die gescheiterte Philosophie des Niederländers und die Psychologie eines kurzfristigen Trainerwechsels sprachen wir mit dem ehemaligen Profi Bertram Beierlorzer aus Neunkirchen, der am DFB-Stützpunkt in Forchheim die regionalen Nachwuchstalente betreut.
Herr Beierlorzer, haben Sie in ihrer aktiven Karriere einmal einen Trainerwechsel in ähnlich misslicher Lage erlebt?
Bertram Beierlorzer: Mehrfach. Ein Vorteil ist, dass sich sämtliche Spieler des Kaders neu profilieren müssen und so die interne Konkurrenz wieder auf Touren kommt. Ich erinnere mich besonders an meine letzte Saison in Nürnberg 1981, da übernahm uns Fritz Popp im März im Abstiegskampf. Er war ein absoluter Hardliner, hat uns aber schließlich zum Klassenverbleib geführt.
Viele Beobachter kritisieren, dass der jetzige Club-Trainer zu lange an seinem offensiven Stil festgehalten hat.
Bertram Beierlorzer: Heute wird immer über Trainer und ihre Philosophien gesprochen. Ich sage: Ein System muss nach dem Personal ausgerichtet werden. Aktuell fehlen verletzte Stammspieler, prompt funktioniert der Plan nicht mehr. Im Abstiegskampf geht es um Ergebnisse, nicht um attraktiven Fußball für die Zuschauer. Der Verein hätte früher reagieren und Krisengespräche führen sollen, sich zu einem Neuanfang in Liga 2 mit Verbeek bekennen oder direkt handeln sollen. Jetzt fehlt den Spielern das Vertrauen und der Glaube, sie sind von den Vorgaben überfordert. Da lässt sich nichts mehr kitten.
Hält der FCN trotzdem noch die Klasse?
Bertram Beierlorzer: Wenn die Umstellung auf eine einfachere Spielweise sofort gelingt und sich das Team stabilisiert, ist die Relegation möglich. KEVIN GUDD