Infranken-kick Neunkirchen und Weingarts fanden keine zündenden Ideen. Die Spitzenteams der Kreisliga 2 kämpfen aber weiter um Rang 2.
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein
Neunkirchen - Der InFranken-Kick zwischen Neunkirchen und Weingarts drohte ein Langweiler zu werden, obwohl wichtige Zähler für den Relegationsplatz in der Kreisliga 2 auf dem Spiel standen. Im ersten Durchgang waren die Kontrahenten darum bemüht, Fehler und somit einen Rückstand zu vermeiden. Ein Hauch von Gefahr resultierte aus Zufallsprodukten. Das Derby riss keinen der 185 Zuschauer vom Hocker, erst eine Minute vor der Pause brachte Elias Georgiadis - just drei Tage nach dem Georgi-Tag - den TSV doch noch in Front. Zuvor aalten sich die Besucher in der wärmenden Sonne und beschäftigten sich mit der Frage, wann denn die nächsten Bratwurstbrötchen fertig würden.
Noch keine Vorentscheidung
Die Brandbachkicker wahrten mit dem 3:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten die eigene Chance auf den begehrten Platz. Maigisch hat aber hinter dem enteilten SK Lauf weiterhin die besten Karten. Schon zum Nachholspiel direkt nach der Winterpause kreuzten der TSV und die DJK in Weingarts die Klingen. Auch damals entführten die Neunkirchner mit dem klaren 4:0 die Punkte und fügten den Maigischern die erste Heimniederlage zu. Obwohl Weingarts daraufhin fünf Siege in Serie bei nur einem Gegentor einfuhr, schien den Mannen von Trainer Norbert Hofmann die zweite Heimpleite in der Vorwoche gegen Uttenreuth jegliches Selbstvertrauen genommen zu haben. Aber auch die Brandbachkicker liefen nach zuletzt drei sieglosen Partien nicht mit breiter Brust auf.
Friedl lässt es krachen
Nach der ersten Ecke für die Hausherren herrschte Unordnung in der Gäste-Abwehr (3.), ein Standard von David Schulte blieb in der Maigischer Mauer hängen (9.) und ein Vollspann-Freistoß von Sebastian Friedl krachte auf die Brust von TSV-Keeper Stephen Schulte, ehe Stefan Köhler klärte (14.). Auf der Gegenseite zirkelte David Schulte einen Freistoß fast um die Mauer, blieb aber an einem Kopf hängen (19.). Dann stand Schiedsrichter Bernd Schmidt , der einen tadellosen Job absolvierte und zeigte, wer Chef auf dem Platz ist, zweimal im Fokus. Zunächst kreidete ein DJK-Fan dem jungen Assistenten ein übersehenes Handspiel an, woraufhin der Referee mit einem "A Ruh is jetz!" an die Linie eilte. Kurz danach hob der Assistent auf der anderen Seite die Fahne und Schiri Schmidt ließ nach kurzer Unterredung den Ordnungsdienst aufmarschieren.
Linienrichter beschimpft
Der vom Gelände Verwiesene hatte den Linienrichter beschimpft, weil ihn dieser kürzlich in einem Spiel vom Feld gestellt hatte. Er gehörte keinem der am Derby beteiligten Vereine an. Dann wurde wieder Fußball gespielt. Zumindest versuchten es beide Reihen. Die Gäste wurden nahezu ausschließlich bei Standards gefährlich. Quasi mit dem Halbzeitpfiff verlor Weingarts den Ball in der Vorwärtsbewegung und schalteten zu behäbig um. Georgiadis wurde nur zögerlich angegriffen. Der 19-jährige Deutsch-Grieche schlenzte fast ungestört auf das Gäste-Tor. Weshalb DJK-Keeper Daniel Krause kaum reagierte, bleibt dessen Geheimnis. Der Ball sprang zwar von der Latte auf den Boden und erst dann ins Netz, war aber lange in der Luft und nicht übermäßig platziert.
Wer nach der Pause ein Aufbäumen von Maigisch erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Gastgeber wollten zunächst auf Konter lauern, knüpften dann aber an ihre Drangphase an, weil Weingarts kaum für Gefahr sorgte. Nach einer Ecke von Daniel Magiera wurde Köhlers Abschluss noch eine sichere Beute für Krause, zwei Minuten später unterschätzte er aber eine Flanke von Markus Conrad und hatte Glück, dass Manuel Menges zu überrascht war (53.). Auf der anderen Seite verpassten Matthias Werner und Florian Erlwein eine Hereingabe von Michael Antes (55.).
Schonkost statt Leckerbissen
Trainer Hofmann wäre ob der Schonkost seines Teams beinahe von der Bank gerutscht, auf die er sich geflüchtet hatte. Dann kam der Auftritt von Conrad, der die rechte Außenbahn beackerte und ständig für Unruhe sorgte. Wieder zog er bis auf die Grundlinie und flankte in den Rückraum der Abwehr, wo Menges per Direktabnahme seinen 20. Saisontreffer zum vorentscheidenden 2:0 erzielte (73.). Nun machten die Gäste wieder mit. Der kurz davor eingewechselte Robert Larisch köpfte nach Flanke von Phillip Nagengast knapp über die Latte (81.). Eine gute Möglichkeit für Neunkirchens Fabian Sticht vereitelte Krause (85.). Für Spannung sorgte Jonas Haller, der sich nach Antes' Ecke hochschraubte und zum Anschlusstreffer einköpfte (88.). Weingarts schöpfte wieder Hoffnung und tatsächlich hätte Nagengast nach Freistoßflanke von Friedl beinahe den Ausgleich erzielt. Gegenüber scheiterte Menges mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung vom Torwart knapp (92.). Conrad krönte in der Nachspielzeit seine starke Leistung, als er Friedl düpierte und per Drehschuss von der Strafraumkante einnetzte.
Freundschaftsspiel-Charakter
Hofmann deckte die Schwächen seiner Mannschaft schonungslos auf: "Das hatte Freundschaftsspiel-Charakter. Kaum Torchancen auf beiden Seiten. Ich bin von meiner Mannschaft maßlos enttäuscht. Ich habe keinen Willen gesehen. Das war Sommerfußball in purer Vollendung und so braucht man nicht von irgendwelchen Sachen zu träumen. Das ist einfach zu wenig." Das Abwehrverhalten wurmte den Fußballlehrer am meisten: "Vor dem 1:0 war der Schütze schon im Stillstand und drei Mann von uns herum. Beim zweiten Gegentor läuft der Gegner bis zur Grundlinie und kann flanken und beim dritten kommt der mit dem Rücken zum Tor zum Abschluss. Dilettantisch. Wir haben zurecht verloren. Zwar gehen wir personell auf dem Zahnfleisch, aber bezeichnend ist, dass der eingewechselte Larisch eine ganz andere Körpersprache zeigte, obwohl er noch nicht fit ist."
Stefan Wüst biss genüsslich in ein Bratwurstbrötchen und fühlte sich in seiner Prognose bestätigt: "Es war ein verdienter Erfolg, weil wir aggressiver gespielt haben und unbedingt gewinnen wollten.
Die zweiten Bälle gewonnen
So können die restlichen sechs Partien auch laufen. Wir waren einen Tick stärker und haben die zweiten Bälle geholt, aber ausschlaggebend war die mannschaftliche Geschlossenheit. Nach vorne sind wir gefährlich mit Menges, den man nie ganz ausschalten kann, aber auch mit Conrad. Er hat sein bestes Saisonspiel gemacht." Weshalb der TSV nach der Pause nicht auf Konter spielte, erklärte Wüst so: "Wir können uns nicht nur hinten reinstellen. Da kassieren wir irgendwann zwangsweise ein Tor. Deshalb wollten wir wie in der ersten Halbzeit weitermachen und irgendwie zum zweiten Tor kommen, was uns ja gelang. Es spricht auch fürs Team, dass es nach dem Anschlusstor weiter gemacht hat und den dritten Treffer wollte."
TSV Neunkirchen: Stephen Schulte - Heinlein, Köhler, Kolb, Wölfel, Georgiadis, Bock, Magiera, Conrad, Menges, David Schulte, (Sticht, Sonnenberg, Sahin)
DJK Weingarts: Krause - Kraft, Friedl, Haller, Liebel, Siebenhaar, Erlwein, Singer, Nagengast, Antes, Werner, (Larisch, Link)
SR: Bernd Schmidt (TSV Neunhof) /
ZS: 185 /
Tore: 1:0 Georgiadis (44.), 2:0 Menges (73.), 2:1 Haller (87.), 3:1 Conrad (94.)
VON UNSEREM MITARBEITER Leo Hühnlein
Neunkirchen - Der InFranken-Kick zwischen Neunkirchen und Weingarts drohte ein Langweiler zu werden, obwohl wichtige Zähler für den Relegationsplatz in der Kreisliga 2 auf dem Spiel standen. Im ersten Durchgang waren die Kontrahenten darum bemüht, Fehler und somit einen Rückstand zu vermeiden. Ein Hauch von Gefahr resultierte aus Zufallsprodukten. Das Derby riss keinen der 185 Zuschauer vom Hocker, erst eine Minute vor der Pause brachte Elias Georgiadis - just drei Tage nach dem Georgi-Tag - den TSV doch noch in Front. Zuvor aalten sich die Besucher in der wärmenden Sonne und beschäftigten sich mit der Frage, wann denn die nächsten Bratwurstbrötchen fertig würden.
Noch keine Vorentscheidung
Die Brandbachkicker wahrten mit dem 3:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten die eigene Chance auf den begehrten Platz. Maigisch hat aber hinter dem enteilten SK Lauf weiterhin die besten Karten. Schon zum Nachholspiel direkt nach der Winterpause kreuzten der TSV und die DJK in Weingarts die Klingen. Auch damals entführten die Neunkirchner mit dem klaren 4:0 die Punkte und fügten den Maigischern die erste Heimniederlage zu. Obwohl Weingarts daraufhin fünf Siege in Serie bei nur einem Gegentor einfuhr, schien den Mannen von Trainer Norbert Hofmann die zweite Heimpleite in der Vorwoche gegen Uttenreuth jegliches Selbstvertrauen genommen zu haben. Aber auch die Brandbachkicker liefen nach zuletzt drei sieglosen Partien nicht mit breiter Brust auf.
Friedl lässt es krachen
Nach der ersten Ecke für die Hausherren herrschte Unordnung in der Gäste-Abwehr (3.), ein Standard von David Schulte blieb in der Maigischer Mauer hängen (9.) und ein Vollspann-Freistoß von Sebastian Friedl krachte auf die Brust von TSV-Keeper Stephen Schulte, ehe Stefan Köhler klärte (14.). Auf der Gegenseite zirkelte David Schulte einen Freistoß fast um die Mauer, blieb aber an einem Kopf hängen (19.). Dann stand Schiedsrichter Bernd Schmidt , der einen tadellosen Job absolvierte und zeigte, wer Chef auf dem Platz ist, zweimal im Fokus. Zunächst kreidete ein DJK-Fan dem jungen Assistenten ein übersehenes Handspiel an, woraufhin der Referee mit einem "A Ruh is jetz!" an die Linie eilte. Kurz danach hob der Assistent auf der anderen Seite die Fahne und Schiri Schmidt ließ nach kurzer Unterredung den Ordnungsdienst aufmarschieren.
Linienrichter beschimpft
Der vom Gelände Verwiesene hatte den Linienrichter beschimpft, weil ihn dieser kürzlich in einem Spiel vom Feld gestellt hatte. Er gehörte keinem der am Derby beteiligten Vereine an. Dann wurde wieder Fußball gespielt. Zumindest versuchten es beide Reihen. Die Gäste wurden nahezu ausschließlich bei Standards gefährlich. Quasi mit dem Halbzeitpfiff verlor Weingarts den Ball in der Vorwärtsbewegung und schalteten zu behäbig um. Georgiadis wurde nur zögerlich angegriffen. Der 19-jährige Deutsch-Grieche schlenzte fast ungestört auf das Gäste-Tor. Weshalb DJK-Keeper Daniel Krause kaum reagierte, bleibt dessen Geheimnis. Der Ball sprang zwar von der Latte auf den Boden und erst dann ins Netz, war aber lange in der Luft und nicht übermäßig platziert.
Wer nach der Pause ein Aufbäumen von Maigisch erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Gastgeber wollten zunächst auf Konter lauern, knüpften dann aber an ihre Drangphase an, weil Weingarts kaum für Gefahr sorgte. Nach einer Ecke von Daniel Magiera wurde Köhlers Abschluss noch eine sichere Beute für Krause, zwei Minuten später unterschätzte er aber eine Flanke von Markus Conrad und hatte Glück, dass Manuel Menges zu überrascht war (53.). Auf der anderen Seite verpassten Matthias Werner und Florian Erlwein eine Hereingabe von Michael Antes (55.).
Schonkost statt Leckerbissen
Trainer Hofmann wäre ob der Schonkost seines Teams beinahe von der Bank gerutscht, auf die er sich geflüchtet hatte. Dann kam der Auftritt von Conrad, der die rechte Außenbahn beackerte und ständig für Unruhe sorgte. Wieder zog er bis auf die Grundlinie und flankte in den Rückraum der Abwehr, wo Menges per Direktabnahme seinen 20. Saisontreffer zum vorentscheidenden 2:0 erzielte (73.). Nun machten die Gäste wieder mit. Der kurz davor eingewechselte Robert Larisch köpfte nach Flanke von Phillip Nagengast knapp über die Latte (81.). Eine gute Möglichkeit für Neunkirchens Fabian Sticht vereitelte Krause (85.). Für Spannung sorgte Jonas Haller, der sich nach Antes' Ecke hochschraubte und zum Anschlusstreffer einköpfte (88.). Weingarts schöpfte wieder Hoffnung und tatsächlich hätte Nagengast nach Freistoßflanke von Friedl beinahe den Ausgleich erzielt. Gegenüber scheiterte Menges mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung vom Torwart knapp (92.). Conrad krönte in der Nachspielzeit seine starke Leistung, als er Friedl düpierte und per Drehschuss von der Strafraumkante einnetzte.
Freundschaftsspiel-Charakter
Hofmann deckte die Schwächen seiner Mannschaft schonungslos auf: "Das hatte Freundschaftsspiel-Charakter. Kaum Torchancen auf beiden Seiten. Ich bin von meiner Mannschaft maßlos enttäuscht. Ich habe keinen Willen gesehen. Das war Sommerfußball in purer Vollendung und so braucht man nicht von irgendwelchen Sachen zu träumen. Das ist einfach zu wenig." Das Abwehrverhalten wurmte den Fußballlehrer am meisten: "Vor dem 1:0 war der Schütze schon im Stillstand und drei Mann von uns herum. Beim zweiten Gegentor läuft der Gegner bis zur Grundlinie und kann flanken und beim dritten kommt der mit dem Rücken zum Tor zum Abschluss. Dilettantisch. Wir haben zurecht verloren. Zwar gehen wir personell auf dem Zahnfleisch, aber bezeichnend ist, dass der eingewechselte Larisch eine ganz andere Körpersprache zeigte, obwohl er noch nicht fit ist."
Stefan Wüst biss genüsslich in ein Bratwurstbrötchen und fühlte sich in seiner Prognose bestätigt: "Es war ein verdienter Erfolg, weil wir aggressiver gespielt haben und unbedingt gewinnen wollten.
Die zweiten Bälle gewonnen
So können die restlichen sechs Partien auch laufen. Wir waren einen Tick stärker und haben die zweiten Bälle geholt, aber ausschlaggebend war die mannschaftliche Geschlossenheit. Nach vorne sind wir gefährlich mit Menges, den man nie ganz ausschalten kann, aber auch mit Conrad. Er hat sein bestes Saisonspiel gemacht." Weshalb der TSV nach der Pause nicht auf Konter spielte, erklärte Wüst so: "Wir können uns nicht nur hinten reinstellen. Da kassieren wir irgendwann zwangsweise ein Tor. Deshalb wollten wir wie in der ersten Halbzeit weitermachen und irgendwie zum zweiten Tor kommen, was uns ja gelang. Es spricht auch fürs Team, dass es nach dem Anschlusstor weiter gemacht hat und den dritten Treffer wollte."
TSV Neunkirchen: Stephen Schulte - Heinlein, Köhler, Kolb, Wölfel, Georgiadis, Bock, Magiera, Conrad, Menges, David Schulte, (Sticht, Sonnenberg, Sahin)
DJK Weingarts: Krause - Kraft, Friedl, Haller, Liebel, Siebenhaar, Erlwein, Singer, Nagengast, Antes, Werner, (Larisch, Link)
SR: Bernd Schmidt (TSV Neunhof) /
ZS: 185 /
Tore: 1:0 Georgiadis (44.), 2:0 Menges (73.), 2:1 Haller (87.), 3:1 Conrad (94.)