VON UNSEREM MITARBEITER
Alexander Hitschfel
Forchheim - Mit einem großen Festakt in der Jahn-Kulturhalle hat der Grund- und Hausbesitzerverein "Haus und Grund Forchheim" seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Neben vielen Grußworten stand die Präsentation einer Studie auf dem Festprogramm, die eigens vom Jubelverein zum Thema "Wohnsituation im Landkreis Forchheim - Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wert der Immobilie; Handlungsempfehlung für Hauseigentümer" in Auftrag gegeben worden war. "Ich möchte die Folgen des demografischen Wandels für die Immobilienwirtschaft nicht in düsteren Farben schildern. Solche Entwicklungen gab es in der Historie immer wieder, aber wir müssen etwas dafür tun", sagte Professor Hans-Ulrich Jung vom Institut für Regionalwirtschaft Cima.
Profitieren von Nürnberg
Stadt und Landkreis Forchheim würden in einem sogenannten "Übergangsraum" liegen und dabei vom Wirtschaftsstandort Nürnberg profitieren.
Die Städte Forchheim und Ebermannstadt zählen der Studie zufolge zu den größeren Wirtschaftsstandorten im Landkreis Forchheim. Die Studie habe jedoch auch gezeigt, dass von 100 erwerbstätigen Landkreisbürgern mehr als 40 Prozent außerhalb des Landkreises arbeiten. Zwar habe man die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse in Stadt und Landkreis gegenüber den 90er-Jahren um rund 30 Prozent steigern können, was sich auch auf den gemeindlichen Anteil der Einkommensteuern niederschlage.
Es gelte aber auch die Herausforderungen des demografischen Wandels in zukünftige Überlegungen mit einzubeziehen. Der Landkreis Forchheim habe bei der Einwohnerzahl lange Zeit stagniert. Erst in den vergangenen zwei Jahren sei die Einwohnerzahl wieder gestiegen. Zuwächse im Landkreis Forchheim hätten unter anderem die Gemeinden Igensdorf, Langensendelbach, Heroldsbach und Neunkirchen am Brand erzielen können. Gäbe es nicht die starke Zuwanderung, die mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung zusammenhängt, würde der Landkreis Forchheim weiter schrumpfen.
Barrierefreiheit ist wichtig
Besonders stark verliere man Einwohner in der Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren, die aufgrund des immer mehr steigenden Qualifizierungsdrucks an Hochschulstandorte verziehen.
"Ob die Menschen danach in ihre Heimat zurückkommen, hängt maßgeblich davon ab, ob dann auch adäquate Stellen vorhanden sind", sagte Jung. Es werde zukünftig immer weniger junge, stattdessen immer mehr ältere Menschen geben. Dies werde auch Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft haben.
Zum einen würden ältere Leute immer mehr Wert auf Wohnungen mit Barrierefreiheit legen. Verbunden mit der demografischen Entwicklung sei für die Hauseigentümer, dass man besonders ältere Häuser an den Bedarf anpassen muss. Dies bedeute, dass Mieter zusätzlich investieren müssen.
Unter den Gästen war auch Landrat Hermann Ulm (CSU). Er dankte dem Verein für seine Beratung in Sachen Bürokratie, Regulierung und Haftungslagen. Der Vorsitzende von "Haus und Grund Forchheim", Jürgen Schüpferling, ließ in seiner Rede die Geschichte Revue passieren. Am 1. April 1914 ist der Verein ins Leben gerufen worden. 1933 betrug die Mitgliederanzahl 180 Personen. Mittlerweile hat der Verein 2300 Mitglieder.
Diese Entwicklung zeige, dass die Gesetze und Verordnungen nicht einfacher würden und deswegen die Haus- und Grundbesitzer eine einflussreiche Lobby in der Politik bräuchten.
Alexander Hitschfel
Forchheim - Mit einem großen Festakt in der Jahn-Kulturhalle hat der Grund- und Hausbesitzerverein "Haus und Grund Forchheim" seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Neben vielen Grußworten stand die Präsentation einer Studie auf dem Festprogramm, die eigens vom Jubelverein zum Thema "Wohnsituation im Landkreis Forchheim - Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wert der Immobilie; Handlungsempfehlung für Hauseigentümer" in Auftrag gegeben worden war. "Ich möchte die Folgen des demografischen Wandels für die Immobilienwirtschaft nicht in düsteren Farben schildern. Solche Entwicklungen gab es in der Historie immer wieder, aber wir müssen etwas dafür tun", sagte Professor Hans-Ulrich Jung vom Institut für Regionalwirtschaft Cima.
Profitieren von Nürnberg
Stadt und Landkreis Forchheim würden in einem sogenannten "Übergangsraum" liegen und dabei vom Wirtschaftsstandort Nürnberg profitieren.
Die Städte Forchheim und Ebermannstadt zählen der Studie zufolge zu den größeren Wirtschaftsstandorten im Landkreis Forchheim. Die Studie habe jedoch auch gezeigt, dass von 100 erwerbstätigen Landkreisbürgern mehr als 40 Prozent außerhalb des Landkreises arbeiten. Zwar habe man die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse in Stadt und Landkreis gegenüber den 90er-Jahren um rund 30 Prozent steigern können, was sich auch auf den gemeindlichen Anteil der Einkommensteuern niederschlage.
Es gelte aber auch die Herausforderungen des demografischen Wandels in zukünftige Überlegungen mit einzubeziehen. Der Landkreis Forchheim habe bei der Einwohnerzahl lange Zeit stagniert. Erst in den vergangenen zwei Jahren sei die Einwohnerzahl wieder gestiegen. Zuwächse im Landkreis Forchheim hätten unter anderem die Gemeinden Igensdorf, Langensendelbach, Heroldsbach und Neunkirchen am Brand erzielen können. Gäbe es nicht die starke Zuwanderung, die mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung zusammenhängt, würde der Landkreis Forchheim weiter schrumpfen.
Barrierefreiheit ist wichtig
Besonders stark verliere man Einwohner in der Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren, die aufgrund des immer mehr steigenden Qualifizierungsdrucks an Hochschulstandorte verziehen.
"Ob die Menschen danach in ihre Heimat zurückkommen, hängt maßgeblich davon ab, ob dann auch adäquate Stellen vorhanden sind", sagte Jung. Es werde zukünftig immer weniger junge, stattdessen immer mehr ältere Menschen geben. Dies werde auch Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft haben.
Zum einen würden ältere Leute immer mehr Wert auf Wohnungen mit Barrierefreiheit legen. Verbunden mit der demografischen Entwicklung sei für die Hauseigentümer, dass man besonders ältere Häuser an den Bedarf anpassen muss. Dies bedeute, dass Mieter zusätzlich investieren müssen.
Unter den Gästen war auch Landrat Hermann Ulm (CSU). Er dankte dem Verein für seine Beratung in Sachen Bürokratie, Regulierung und Haftungslagen. Der Vorsitzende von "Haus und Grund Forchheim", Jürgen Schüpferling, ließ in seiner Rede die Geschichte Revue passieren. Am 1. April 1914 ist der Verein ins Leben gerufen worden. 1933 betrug die Mitgliederanzahl 180 Personen. Mittlerweile hat der Verein 2300 Mitglieder.
Diese Entwicklung zeige, dass die Gesetze und Verordnungen nicht einfacher würden und deswegen die Haus- und Grundbesitzer eine einflussreiche Lobby in der Politik bräuchten.