Schaden von 80000 Euro - "Das ist lebensgefährlich" - Der Geschädigte hat eine Belohnung ausgesetzt
VON STEFAN BERGAUER
NEUNKIRCHEN - Mitte Mai wurde in Neunkirchen mit einem Metallrohr ein Häcksler sabotiert. Der betroffene Landwirt hat nun eine Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgesetzt.
Mitte Mai wollte Landwirt Josef Singer sein Getreidefeld abmähen. Unter anderem halfen sein Sohn und sein Schwiegersohn dabei, die siebenjährige Enkeltochter, fasziniert von den großen Maschinen, durfte auf einem Traktor mitfahren. "Auf einmal war da ein lauter Schlag", berichtet Singer. Mehrere Kilogramm schwere Metallsplitter flogen zehn Meter weit durch die Luft. "Jemand hätte mausetot sein können." Der Häcksler hatte eine im Feld versteckte Metallstange eingesogen, die die Messer zerrissen hatte (wir berichteten).
Die Splitter hätten auch die Kabinen der Fahrzeuge durchschlagen können. "Das ist lebensgefährlich", so Singer. Es gehe nicht nur um Sabotage, sondern auch um versuchten Totschlag. Auch der Schaden am Häcksler ist enorm. Die Reparatur, ursprünglich auf 20000 Euro geschätzt, wird wohl um die 80000 Euro kosten.
Gefahr für Tiere
"Das ist kriminell und auch extrem tierschädlich", sagt Hermann Greif, Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes. Sollte die Landmaschine durch das Metall nicht beschädigt werden, der Anschlag also unbemerkt bleiben, sind die Splitter im Tierfutter. Schwerste innere Verletzungen könnten die Folge sein.
Auch wenn die Ernte in einer Biogasanlage verwertet werde, könnten Pumpen verstopft werden. Der wirtschaftliche Schaden wäre auch hier enorm.
Sollte ein Biogasgegner verantwortlich sein: "Zurzeit wird viel gemäht, das Gut wird zwischen den Silos getauscht", so Greif. Es sei daher nicht absehbar, ob Metallsplitter in Biogasanlagen landen oder nicht doch Tiermägen aufreißen. Überdies sei von außen gar nicht festzustellen, wofür die Pflanzen auf einem Feld bestimmt sind. "Das ist kein Jux, das verursacht uns wirklich Bauchweh", sagt Greif. "Ich verstehe das nicht." Wenn der Häcksler stehe, werde der Schwad, die gemähte Ernte alt. Ein weiterer wirtschaftlicher Schaden. "Bitte unterlassen Sie das", appelliert er.
Zwar gab es schon Streitigkeiten zwischen Landwirten, aber bislang ist solch ein Fall im Landkreis Forchheim nicht vorgekommen. Auch Singer kann sich nicht vorstellen, wer nicht nur einen Sachschaden in Kauf nehmen könnte, sondern auch Menschenleben gefährdet. Er betont, keinen Streit zu haben, vermutet Übermut oder Neid als Triebfeder. Und dass der Täter Fachwissen besitzt: Normalerweise springen Metalldetektoren schon bei kleinen Teilen im Feld an. Den Stab, aus einem bestimmten Metall, erkannten sie jedoch nicht.
Hoffen auf Zeugen
Singer hatte den Häcksler vom Landdienst Effeltrich geliehen. Beide haben nun eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Sie hoffen, dass Spaziergänger oder Jogger vor Donnerstag, 15. Mai, etwas Verdächtiges an Singers Feld bemerkt haben. Es liegt an der Verlängerung des Schellenberger Weges, dort, wo der Weg in Richtung Großenbuch abzweigt.
Insbesondere interessiert Singer, woher man einen zirka 15 Zentimeter langen Leichtmetallrohling mit einem Durchmesser von vier Zentimetern haben könnte. An der Stirnseite war die Stange zirka zwei Zentimeter eingebohrt. Greif bittet allgemein Spaziergänger, die etwas Verdächtiges sehen, bei der Polizei, beim Bauern oder auch einem bekannten Bauern anzurufen. "Am besten macht man auch ein Foto", rät er.
ⓘ Die Polizeiinspektion Forchheim ermittelt. Hinweise an Telefon (0 91 91) 70 90-0.
VON STEFAN BERGAUER
NEUNKIRCHEN - Mitte Mai wurde in Neunkirchen mit einem Metallrohr ein Häcksler sabotiert. Der betroffene Landwirt hat nun eine Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgesetzt.
Mitte Mai wollte Landwirt Josef Singer sein Getreidefeld abmähen. Unter anderem halfen sein Sohn und sein Schwiegersohn dabei, die siebenjährige Enkeltochter, fasziniert von den großen Maschinen, durfte auf einem Traktor mitfahren. "Auf einmal war da ein lauter Schlag", berichtet Singer. Mehrere Kilogramm schwere Metallsplitter flogen zehn Meter weit durch die Luft. "Jemand hätte mausetot sein können." Der Häcksler hatte eine im Feld versteckte Metallstange eingesogen, die die Messer zerrissen hatte (wir berichteten).
Die Splitter hätten auch die Kabinen der Fahrzeuge durchschlagen können. "Das ist lebensgefährlich", so Singer. Es gehe nicht nur um Sabotage, sondern auch um versuchten Totschlag. Auch der Schaden am Häcksler ist enorm. Die Reparatur, ursprünglich auf 20000 Euro geschätzt, wird wohl um die 80000 Euro kosten.
Gefahr für Tiere
"Das ist kriminell und auch extrem tierschädlich", sagt Hermann Greif, Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes. Sollte die Landmaschine durch das Metall nicht beschädigt werden, der Anschlag also unbemerkt bleiben, sind die Splitter im Tierfutter. Schwerste innere Verletzungen könnten die Folge sein.
Auch wenn die Ernte in einer Biogasanlage verwertet werde, könnten Pumpen verstopft werden. Der wirtschaftliche Schaden wäre auch hier enorm.
Sollte ein Biogasgegner verantwortlich sein: "Zurzeit wird viel gemäht, das Gut wird zwischen den Silos getauscht", so Greif. Es sei daher nicht absehbar, ob Metallsplitter in Biogasanlagen landen oder nicht doch Tiermägen aufreißen. Überdies sei von außen gar nicht festzustellen, wofür die Pflanzen auf einem Feld bestimmt sind. "Das ist kein Jux, das verursacht uns wirklich Bauchweh", sagt Greif. "Ich verstehe das nicht." Wenn der Häcksler stehe, werde der Schwad, die gemähte Ernte alt. Ein weiterer wirtschaftlicher Schaden. "Bitte unterlassen Sie das", appelliert er.
Zwar gab es schon Streitigkeiten zwischen Landwirten, aber bislang ist solch ein Fall im Landkreis Forchheim nicht vorgekommen. Auch Singer kann sich nicht vorstellen, wer nicht nur einen Sachschaden in Kauf nehmen könnte, sondern auch Menschenleben gefährdet. Er betont, keinen Streit zu haben, vermutet Übermut oder Neid als Triebfeder. Und dass der Täter Fachwissen besitzt: Normalerweise springen Metalldetektoren schon bei kleinen Teilen im Feld an. Den Stab, aus einem bestimmten Metall, erkannten sie jedoch nicht.
Hoffen auf Zeugen
Singer hatte den Häcksler vom Landdienst Effeltrich geliehen. Beide haben nun eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Sie hoffen, dass Spaziergänger oder Jogger vor Donnerstag, 15. Mai, etwas Verdächtiges an Singers Feld bemerkt haben. Es liegt an der Verlängerung des Schellenberger Weges, dort, wo der Weg in Richtung Großenbuch abzweigt.
Insbesondere interessiert Singer, woher man einen zirka 15 Zentimeter langen Leichtmetallrohling mit einem Durchmesser von vier Zentimetern haben könnte. An der Stirnseite war die Stange zirka zwei Zentimeter eingebohrt. Greif bittet allgemein Spaziergänger, die etwas Verdächtiges sehen, bei der Polizei, beim Bauern oder auch einem bekannten Bauern anzurufen. "Am besten macht man auch ein Foto", rät er.
ⓘ Die Polizeiinspektion Forchheim ermittelt. Hinweise an Telefon (0 91 91) 70 90-0.