Gotische Monstranz wurde schon beim Fronleichnamsfest 1491 in Neunkirchen benutzt - Über einen Meter hoch
Bei der Fronleichnamsprozession in Neunkirchen wurde, wie immer an diesem katholischen Kirchenfest, ein Sakralgefäß von außerordentlichen künstlerischem Rang mitgeführt: die gotische Monstranz aus der Klosterzeit.
NEUNKIRCHEN - Da heuer das 700. Gründungsjubiläum des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts gefeiert wird, soll das Meisterwerk Nürnberger Gold- und Silberschmiede hier nochmals vorgestellt werden. Die Neunkirchener Monstranz, die im Auftrag der Chorherren angefertigt und erstmals an Fronleichnam 1491 verwendet wurde, ist über einen Meter hoch (114 cm) und wiegt 14,5 Pfund.
Sie besteht aus Silber und ist teilweise vergoldet. Der Historiker Horst Miekisch (Bamberg) kann belegen, dass das Kloster für die Anfertigung eine zuvor genutzte Monstranz, Kelche, Becher und weiteres Silbergerät bereitstellte. Ein Wirtschaftsbuch des damaligen Klostervorstehers Konrad Gebell listet die Zulieferung an Edelmetall und die Kosten detailliert auf.
Laut einer Abhandlung der früheren Neunkirchener Marktbüchereileiter Hanni und Peter Bail dürfte das prachtvolle Sakralbehältnis für die Hostie später zweimal restauriert worden sein: um 1739 und 1892. Die Autoren erinnern zudem daran, dass die Monstranz 1960 beim Eucharistischen Weltkongress in München und 1985 bei der Nürnberger Lutherausstellung gezeigt wurde.
Gehorsam verweigert
Nach mündlicher Überlieferung sollen übrigens Neunkirchener Bürger zu Zeiten der Klosterauflösung den Abtransport des wertvollen Stücks verhindert haben. Das würde sich mit Vorhaltungen von Franz Wenceslaus Goldwitzer in dessen Neunkirchen- Chronik decken. Darin heißt es, dass Chorherren um 1552 dem letzten Propst den "Gehorsam aufkündigten" und angeblich auf ihrem Weg nach Nürnberg (in ein dortiges klostereigenes Gebäude) die "besten Kirchengeräte" mitnahmen.
Dekan Peter Brandl trug die gotische Monstranz bei der Neunkirchener Fronleichnamsprozession am Donnerstag. Das Erbstück aus der Chorherrenepoche wurde zu vier Altären im Freien des festlich geschmückten Orts getragen. hg
Bei der Fronleichnamsprozession in Neunkirchen wurde, wie immer an diesem katholischen Kirchenfest, ein Sakralgefäß von außerordentlichen künstlerischem Rang mitgeführt: die gotische Monstranz aus der Klosterzeit.
NEUNKIRCHEN - Da heuer das 700. Gründungsjubiläum des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts gefeiert wird, soll das Meisterwerk Nürnberger Gold- und Silberschmiede hier nochmals vorgestellt werden. Die Neunkirchener Monstranz, die im Auftrag der Chorherren angefertigt und erstmals an Fronleichnam 1491 verwendet wurde, ist über einen Meter hoch (114 cm) und wiegt 14,5 Pfund.
Sie besteht aus Silber und ist teilweise vergoldet. Der Historiker Horst Miekisch (Bamberg) kann belegen, dass das Kloster für die Anfertigung eine zuvor genutzte Monstranz, Kelche, Becher und weiteres Silbergerät bereitstellte. Ein Wirtschaftsbuch des damaligen Klostervorstehers Konrad Gebell listet die Zulieferung an Edelmetall und die Kosten detailliert auf.
Laut einer Abhandlung der früheren Neunkirchener Marktbüchereileiter Hanni und Peter Bail dürfte das prachtvolle Sakralbehältnis für die Hostie später zweimal restauriert worden sein: um 1739 und 1892. Die Autoren erinnern zudem daran, dass die Monstranz 1960 beim Eucharistischen Weltkongress in München und 1985 bei der Nürnberger Lutherausstellung gezeigt wurde.
Gehorsam verweigert
Nach mündlicher Überlieferung sollen übrigens Neunkirchener Bürger zu Zeiten der Klosterauflösung den Abtransport des wertvollen Stücks verhindert haben. Das würde sich mit Vorhaltungen von Franz Wenceslaus Goldwitzer in dessen Neunkirchen- Chronik decken. Darin heißt es, dass Chorherren um 1552 dem letzten Propst den "Gehorsam aufkündigten" und angeblich auf ihrem Weg nach Nürnberg (in ein dortiges klostereigenes Gebäude) die "besten Kirchengeräte" mitnahmen.
Dekan Peter Brandl trug die gotische Monstranz bei der Neunkirchener Fronleichnamsprozession am Donnerstag. Das Erbstück aus der Chorherrenepoche wurde zu vier Altären im Freien des festlich geschmückten Orts getragen. hg