Das Unwetter am Samstagabend sorgte bei Feuerwehren und Technischem Hilfswerk für Dauereinsätze - Hagel türmte sich meterhoch
Ein schweres Unwetter hat am frühen Samstagabend die Erlanger Feuerwehr und die Rettungskräfte im östlichen Landkreis Erlangen-Höchstadt und im südlichen Landkreis Forchheim in Atem gehalten. Eine Scheune in Hüttendorf brannte durch Blitzschlag komplett nieder, im Uttenreuther Ortsteil Weiher lag der Hagel einen Meter hoch, etliche Keller standen unter Wasser. Im Raum Neunkirchen deckte der Sturm Flachdächer ab.
ERLANGEN - Die Unwetterwarnung erreichte die Feuerwehren um 16.30 Uhr, und da sah der Himmel im Süden und Westen schon bedrohlich aus. Vor allem in den südlichen Erlanger Stadtteilen brach das Unwetter dann kurz vor 17 Uhr mit heftigem Regen sowie Blitz und Donner los. Kurz nach 17 Uhr fuhr dann ein Blitz in die denkmalgeschützte Scheune eines Landwirts in Hüttendorf an der Vacher Straße. Im Nu stand der Dachstuhl in Flammen.
Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr erkannten schon bei der Anfahrt das enorme Ausmaß des Feuers, schlugen die Flammen doch hoch in den Himmel, war die Rauchentwicklung enorm. Sofort wurde von Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger Vollalarm ausgelöst. Neben den Kräften der Ständigen Wache an der Äußeren Brucker Straße mussten darum auch die 13 Freiwilligen Feuerwehren ausrücken. Insgesamt waren 130 Hauptund Ehrenamtliche Kräfte im Einsatz, um das Feuer zu löschen.
Noch während der Löscharbeiten mussten rund 40 Unwettereinsätze abgearbeitet werden. Unter anderem war wieder einmal der Hutgraben in Eltersdorf über die Ufer getreten. Mit Sandsäcken wurden die angrenzenden Häuser und Gärten so weit wie möglich gesichert. Das Wasser stand allerdings fast 50 Zentimeter hoch auf der Straße. Auch umgeknickte Bäume galt es zu beseitigen und Keller mussten leer gepumpt werden.
Bei der Feuerwehr in Neunkirchen gingen ebenfalls jede Menge Notrufe ein. Am Ende waren es 120 Einsätze, 70 in Neunkirchen und 50 in Dormitz. Meistens mussten überflutete Keller und umgestürzte Bäume weggeräumt werden.
Der Ortsteil Rosenbach war etwa eine Stunde lang von der Außenwelt abgeschnitten. Dort machte eine fünf Zentimeter dicke Schlammschicht die Straßen unpassierbar, umgestürzte Bäume lagen über etliche Straßen und der Strom war auch weg.
In Neunkirchen schlug das Unwetter besonders heftig zu: Bei der Grundschule wurde das Flachdach der Turnhalle regelrecht abgedeckt, außerdem war der Keller der Schule geflutet. Auch bei einem Getränkemarkt und einer Spedition im Gewerbegebiet von Neunkirchen wurden die Dächer abgedeckt.
Auch am gestrigen Sonntag gingen die Einsätze weiter, weil so mancher Hausbesitzer erst Sonntag früh entdeckte, dass der Keller unter Wasser steht. In der Unwetternacht waren rund 250 Einsatzkräfte von über 15 Feuerwehren aus dem südlichen Landkreis Forchheim sowie das Technische Hilfswerk aus Forchheim und Kirchehrenbach vor Ort.
Schwer getroffen vom Unwetter wurden auch Uttenreuth und Weiher. Dort hagelte es so stark, dass sich die Körner auf einigen Straßen einen Meter hoch türmten. Das THW wurde angefordert, bei der Räumung zu helfen. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, weil viele Keller vollgelaufen waren. In Weiher war der Rosenbach über die Ufer getreten, hatte gleich mehrere Häuser geflutet. Ein Swimmingpool war randvoll mit Hagelkörnern, Schlamm türmte sich in den Höfen.
Ein mächtiger Baum hielt auf dem Gelände des Seniorenheims an der Erlanger Straße in Uttenreuth dem Sturm nicht stand und krachte knapp neben das Gebäude auf den Hof. Auch die Gaststätte Schwarzer Adler in der Marloffsteiner Straße wurde von den Wassermassen schwer getroffen. Dort kamen die Fluten über die Straße von Marloffstein herunter und brachten Schlamm und Hagelkörner mit.
kds/mcd
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